Autobauer Audi arbeitet mit einer Baukastenlösung für VR-Trainings
Mit Virtual-Reality-Trainings will Audi die Mitarbeiterausbildung verbessern. Ein „Virtual Reality Software Development Kit“(VR SDK) soll IT-erfahrenen Trainern ermöglichen, die Inhalte ihrer Lerneinheiten selbst zu gestalten.
Eine neue Baukastenlösung aus der AudiMarkenlogistik soll den Trainern helfen, die passenden Lerninhalte anzubieten. Ein fünfköpfiges Team aus verschiedenen Geschäftsbereichen hat dazu das Virtual Reality Software Development Kit konzipiert. Es bietet einen Baukasten, mit dem IT-erfahrene Ausbilder eigenständig VR-Trainings zusammenstellen können, ohne dass dafür Programmierer einbezogen werden müssen.
„Mit Hilfe einer einfachen Menüführung wählt der Trainer die Arbeitsschritte aus und fügt sie zusammen“, berichtet Projektleiter Mirko Göres. Ein typischer Trainingsablauf kann beispielsweise aus Standard-Prozessschritten wie „Bauteil aus Behälter entnehmen“, „Schrauben befestigen“oder „Teil im Fahrzeug verbauen“kombiniert werden.
Azubis trainieren Pick-by-Light-Verfahren
Auszubildende aus der Ingolstädter Werklogistik üben nach diesem Baukastenprinzip seit Kurzem im Trainingscenter das Pick-by-LightVerfahren. Dabei zeigt beim Kommissionieren von Bauteilen ein Lichtsignal dem Mitarbeiter die benötigten Artikel und ihre Menge am Entnahmefach an. Für das VR-Training wurde ein Arbeitsplatz virtuell detailgetreu nachgebildet. Dank einer hochauflösenden 3D-Brille und zwei Controllern können die Azubis verschiedene Arbeitsroutinen üben.
Mit Hilfe des Baukastens hat das Projektteam in den vergangenen acht Monaten bereits 20 Trainingsvarianten für die Audi-Standorte Ingolstadt und Neckarsulm erstellt. Mit dem Baukasten lassen sich Übungsprogramme für alle operativen und prozessorientierten Arbeitsvorgänge zusammenstellen – auch im Servicetraining oder in der Fertigung.
„Gamification-Ansatz macht Spaß“
„Die Virtual-Reality-Trainings kommen bei den Mitarbeitern sehr gut an“, sagte Trainer Florian Kunz aus dem Ingolstädter Trainingscenter. „Der Gamification-Ansatz macht Spaß und verbessert die Lernfortschritte. Führt der Trainierende die Aufgaben korrekt aus, erhält er Punkte, es gibt verschiedene Levels, ähnlich wie in einem Videospiel.“Im letzten Durchgang muss der Mitarbeiter alle Aufträge ohne Hilfe durchlaufen.
Die Baukastenlösung entstand durch eine Kooperation zwischen Audi-Markenlogistik, Vertrieb, IT, Trainingscenter und Audi Akademie. Bis Ende des Jahres soll das SDK in die konzernweite VR-Plattform „Digital Reality Hub“von Volkswagen integriert werden. Dann sollen auch Trainer anderer Marken des Konzerns darauf zugreifen können. Zugleich soll die Anwendung in Kooperation mit dem Münchner Startup Innoactive weiter ausgebaut und noch nutzerfreundlicher werden. (