Digitalisierung 2019 – auch eine Frage der Zuversicht
Die Deutschen sind groß darin, ihre Erfolge kleinzureden. Das gilt auch für den digitalen Wandel. Tatsächlich waren 2018 große Fortschritte zu beobachten, und das wird 2019 nicht anders.
Spätestens seit Schopenhauer und Nietzsche hat der Pessimismus in Deutschland Tradition. Wir mögen es, wenn die Dinge schiefgehen (außer vielleicht im Fußball). Das gilt auch für den digitalen Wandel: Wir trauen den Fortschritten nicht. Vom Alten Land bis zum Alpenland ist die Breitbandversorgung mies, unsere Schulen und Behörden sind – in jeder Beziehung – ohne digitalen Anschluss, und dann macht auch noch die CEBIT dicht. Drei Milliarden Euro Staatskohle für KI sind auch nicht gerade ein Aufbruchsignal.
Über die Fortschritte wird wenig gesprochen, doch es gibt sie. Die COMPUTERWOCHE hat 2018 zwei große Wettbewerbe ausgetragen: den Digital Leader Award (die Bewerbungsphase für 2019 hat gerade wieder angefangen!) und den „CIO des Jahres“. Noch nie wurden so viele innovative IT-Projekte eingereicht wie in diesem Jahr. Der digitale Wandel, so zeigt sich, ist in vollem Gang. KI, 3D-Druck, die Cloud, das Internet of Things – sogar die Blockchain: Sehr viele Unternehmen experimentieren mit den entsprechenden Lösungen oder haben sie bereits im produktiven Einsatz. Klar ist aber auch, dass der digitale Wandel Kraft kostet. Es reicht nicht aus, ein Innovation Lab in Berlin zu eröffnen und dort die kreativsten Kräfte weit ab vom Schuss machen zu lassen. Wer digitalisieren will, kann sich nicht auf einzelne Baustellen beschränken. Der Umbau betrifft das ganze Unternehmen – die Backend-Systeme, die Softwareentwicklung und -bereitstellung, die Aufbau- und Ablauforganisation, vor allem aber die Kultur. Wer in diesem Umbau steckt, kann schon mal den Glauben verlieren.
Deshalb wünschen wir unseren Lesern frohe Weihnachten und für 2019 Glück, Gesundheit und das Selbstvertrauen, die digitale Welt zu gestalten. Wir sind sicher: Die Mühe lohnt sich!
Herzlich, Ihr