Ohne IT-Know-how kein Management
Im Zuge der Digitalisierung wird klar: Manager brauchen IT-Wissen. Ein CIO oder CDO im Vorstand ist ein Anfang, eine Geschäftsleitung mit solidem Digital-Know-how der nächste Schritt.
Warum sind Amazon, Google, Microsoft & Co. so erfolgreich? In diesen Unternehmen haben alle Topmanager ein fundiertes digitales Verständnis. Sind ja auch IT-Unternehmen, könnte man einwenden – und das stimmt natürlich. Doch gilt das heute nicht für jedes Unternehmen? Lenken wir nur einmal den Blick auf die gängigen betrieblichen Funktionen: Marketing, Vertrieb, Produktion, Beschaffung, Personalwesen, Logistik, Forschung und Entwicklung etc. Innovationen in diesen Bereichen sind heute fast nur noch digital geprägt. Fortschritte werden hier durch den Einsatz digitaler Technologien erzielt.
Ein Marketing-Chef, der nichts von digitalem Marketing und Marketing-Automation versteht, hat keine Zukunft mehr. Dasselbe gilt für den Personalchef, der sich nicht mit Human-Capital-Management und Online-Recruiting beschäftigt, oder den Vertriebler, der von CRM und Customer-Experience-Management nichts wissen will. Und der Produktionschef muss einen Überblick haben, was mit Industrie 4.0, dem Industrial Internet oder auch mit Mixed Reality auf ihn zukommt. Logistiker sollten wissen, was die Distributed Ledger Technology bringen wird – und so weiter ...
In diesen funktionalen Inseln zu denken, ist noch die einfachste Übung. Es geht am Ende aber um digitale End-to-End-Prozesse hin zum Kunden, den Aufbau von Plattformen oder auch die Beteiligung an digitalen Ökosystemen. Einen IT- oder Digitalchef in den Vorstand zu berufen, ist ein richtiger Schritt, wenn es gilt, Engpässe in Sachen Digitalkompetenz zu überwinden. Auf lange Sicht werden Unternehmen aber nur dann erfolgreich sein, wenn im Vorstand IT-Wissen so selbstverständlich ist wie betriebswirtschaftliches Know-how.