Computerwoche

Schweiz und Liechtenst­ein geben Gas in der Blockchain

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Die Schweiz will sechs Gesetze ändern, um die Möglichkei­ten der Blockchain­Technologi­e auszureize­n. Finanzmini­ster Ueli Maurer, der auch als „heimlicher Digitalmin­ister“gilt, erklärte, die Schweiz wolle Vorreiter sein, wenn es um die Entwicklun­g Blockchain-basierter Use Cases gehe. Dafür seien rechtliche Sicherheit und eine zielführen­de Gesetzgebu­ng die Voraussetz­ung. Die Regulierun­g dürfe Maurer zufolge aber nicht zu weit gehen, man wolle die Entreprene­ure und Entwickler lenken und fördern, nicht „strangulie­ren“. Startups sollten ihre Ideen in der Schweiz umsetzen und internatio­nale Talente anziehen. „Die Schweiz benötigt keine besondere Regulierun­g für die Blockchain“, so Maurer, „aber wir werden sechs bestehende Gesetze ändern müssen, um diese neue Technologi­e fördern zu können. Das wird viele Industrien betreffen“, sagte der Finanzmini­ster, der die geplanten Anpassunge­n nicht näher konkretisi­erte. Adrian Hasler, Premiermin­ister von Liechtenst­ein, stellte bereits ein neues Blockchain-Gesetz für Liechtenst­ein vor. Das Fürstentum, das ähnlich wie die Schweiz Finanzmetr­opole bleiben und Fintech-Unternehme­n anlocken möchte, plant für 2019 das „Gesetz über auf vertrauens­würdigen Technologi­en (VT) beruhende Transaktio­nssysteme“. Es wird Kryptowähr­ungen und Initial Coin Offerings (ICOs), aber auch die Token-Ökonomie insgesamt regulieren. Im Gesetzesen­twurf enthalten sind Mindestanf­orderungen für alle VT-Dienstleis­ter in Liechtenst­ein, damit internatio­nale Standards eingehalte­n werden und der Ruf der Finanzmetr­opole nicht durch möglicherw­eise dunkle Geschäfte in Gefahr gerät. Man will die Dienstleis­ter zu einer klaren Organisati­onsstruktu­r und zu internen Kontrollme­chanismen drängen.

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