Java-Alternativen: Red Hat und Amazon wollen Oracle die führende Rolle im Markt streitig machen
Red Hat will die Nutzung des Open Java Development Kit (JDK) unter Windows langfristig mit kommerziellem Support unterstützen. Damit erweitert der OpenSource-Spezialist sein Java-Engagement. Die künftige IBM-Tochter bietet Anwendern bereits Support für das OpenJDK auf Red Hat Enterprise Linux (RHEL). Damit will man Unternehmen helfen, die Entwicklung und Bereitstellung von Java-Anwendungen im Unternehmen zu standardisieren – laut Red Hat „mit einer flexiblen, leistungsstarken und offenen Alternative zu den proprietären JavaPlattformen“. Damit spielen die Red-Hat-Verantwortlichen auf die veränderte Java-Strategie Oracles an. Der Konzern hatte im Frühjahr 2018 bekannt gegeben, von diesem Jahr an keine kostenlosen öffentlichen Updates für sein JDK mehr anzubieten. In diesem Zusammenhang hatte Red Hat kürzlich angekündigt, einen reibungslosen Übergang von Oracles JDK zur eigenen Java-Distribution gewährleisten zu wollen.
Im Java-Ökosystem verwurzelt
Der Linux-Spezialist pocht darauf, tief im Java-Ökosystem verwurzelt zu sein. Red Hat ist seit 2007 Mitglied der OpenJDK-Community und hat an verschiedenen Aspekten des Projekts mitgewirkt oder diese sogar geleitet – zum Beispiel die 64-Bit-ARMv8-Portierung. Außerdem war Red Hat in leiten- den Projektsteuerfunktionen für OpenJDK 6 und OpenJDK 7 tätig. Vor diesem Hintergrund will das Unternehmen seinen Kunden auch einen verlängerten Lebenszyklus von OpenJDK 7 und 8 anbieten und ihnen Zeit verschaffen, ihre Workloads auf das aktuelle OpenJDK 11 zu migrieren.
Auch Amazon will eine eigene Java-Alternative bieten. Die „Corretto 8 Java Build“, die noch auf OpenJDK Version 8 basiert, befindet sich noch im Betastadium. Das Amazon-Java läuft auf Amazon Linux, Windows, MacOS und Docker-Containern. Im April 2019 soll eine aktualisierte Version Corretto 11 auf Basis von OpenJDK 11 folgen.