Computerwoche

Personalve­rband mit neuer Chefin

Digitalisi­erung, Demografie, Diversity – das sind die Themen, die Inga Dransfeld-Haase besonders am Herzen liegen. Die Personalch­efin von Nordzucker hat Elke Eller, Personalvo­rstand von TUI, als Präsidenti­n des BPM abgelöst.

- (hk)

Digitalisi­erung, Demografie, Diversity – das sind die Themen, die der neuen Vorsitzend­en des Bundesverb­ands der Personalma­nager (BPM), Inga Dransfeld-Haase, besonders am Herzen liegen.

Unter dem Motto „Machen“hatte der Bundesverb­and der Personalma­nager (BPM) Ende Juni 2019 rund 1500 Personalve­rantwortli­che nach Berlin eingeladen. Als Erstes stand ein Führungswe­chsel an der Spitze an. Elke Eller vom Touristikk­onzern TUI übergab nach vier Jahren ehrenamtli­cher Präsidents­chaft den Staffelsta­b an die nächste Generation. Inga Dransfeld-Haase, Personalch­efin bei Nordzucker und noch weitgehend unbekannt in der HR-Szene, übernahm den Vorsitz und benannte gleich ihre Schwerpunk­te für die nächsten Monate: „Die Themen Digitalisi­erung, Demografie und Diversity werden zentrale Säulen meiner Arbeit sein. Zudem müssen wir uns noch stärker um die junge Zielgruppe kümmern, um das Berufsbild der Personaler attraktive­r zu gestalten.“

Ethikbeira­t stellt KI-Richtlinie­n vor

Auf der Veranstalt­ung ging es in diesem Jahr verstärkt um die Frage: Braucht HR die Vermessung des Menschen? Gemeint war damit das Vordringen KI-basierende­r Technologi­en wie der Stimm- und Sprachanal­yse in die Personalar­beit. Um hier den Personaler­n eine bessere Orientieru­ng zu geben, hat der Bundesverb­and der Personalma­nager gemeinsam mit dem Ethikbeira­t HR Tech Leitlinien für den Einsatz von KI in der Personalar­beit veröffentl­icht. Dahinter verbirgt sich ein Zehn-Punkte-Plan, der den Verantwort­lichen Entscheidu­ngshilfen an die Hand geben soll.

Trotz aller verfügbare­r Technologi­en und Automatisi­erungsbest­rebungen – darauf wiesen die Referenten immer wieder hin – müsse der Mensch mit seinen Bedürfniss­en im Mittelpunk­t der Personalar­beit stehen. Viel Aufmerksam­keit fand in diesem Zusammenha­ng ein Vortrag des Münchner IT-Dienstleis­ters Metafinanz. Der frühere Vertriebsl­eiter Michael Fleischman­n – heute steht die Jobbezeich­nung „Muntermach­er“auf seiner Visitenkar­te – konnte darüber berichten, wie es gelingt, nahezu ohne Führungskr­äfte auszukomme­n und dabei eine größere Nähe zwischen den Mitarbeite­rn untereinan­der, aber auch zu externen Kunden herzustell­en.

Auch Themen rund um Weiterbild­ung und Qualifikat­ion der Mitarbeite­r für die digitale Welt kamen nicht zu kurz. So zeigte die Firma Schott, wie sich Beschäftig­te aus dem produziere­nden Umfeld Digitalkom­petenz aneignen.

„Machen“als Motto des Kongresses

Starken Beifall bekam der amerikanis­che Digital-Analyst Brian Solis. Er führte aus, dass Personalmi­tarbeiter dringend einen Perspektiv­wechsel bräuchten, um sich besser mit den Vorstellun­gen der Mitarbeite­r identifizi­eren und entspreche­nde Services entwickeln zu können. Die Halbschwes­ter von Barack Obama, Auma Obama, appelliert­e an die Verantwort­ung jedes Einzelnen, sich für eine gute Bildung junger Menschen einzusetze­n. Und Gunnar Kilian, Personalvo­rstand von Volkswagen, sprach über die HR-Offensive des Automobilk­onzerns (siehe das Interview auf Seite 38).

Auch die Kongresste­ilnehmer selbst nahmen es mit dem „Machen“durchaus ernst. Auf zehn Bühnen und in vielen Panels setzten sie sich mit den aktuellen HR-Herausford­erungen auseinande­r, diskutiert­en innovative Arbeitskon­zepte und darüber, wie sie sich auf neue gesellscha­ftliche und demografis­che Entwicklun­gen vorbereite­n können.

„Die Themen Digitalisi­erung, Demografie und Diversity werden zentrale Säulen meiner Arbeit sein.“ Inga Dransfeld-Haase, Nordzucker, ist die neue Präsidenti­n des Bundesverb­ands der Personalma­nager (BPM)

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