Computerwoche

Verstöße gegen die DSGVO – britische Datenschut­zbehörde verdonnert Marriott und British Airways zu Millionens­trafen

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Gut ein Jahr nach Inkrafttre­ten der europäisch­en Datenschut­zGrundvero­rdnung (DSGVO) haben Behörden die ersten drakonisch­en Strafen wegen Verstößen gegen die neuen Regeln verhängt. So will die britische Datenschut­zaufsicht Informatio­n Commission­er‘s Office (ICO) ein Bußgeld in Höhe von umgerechne­t etwa 110 Millionen Euro von Marriott einfordern.

Die Hotelkette musste im vergangene­n November einräumen, dass Hacker in die Reservieru­ngsdatenba­nk der 2016 übernommen­en Tochterfir­ma Starwood eingebroch­en seien. Daten von über 300 Millionen Kunden seien gestohlen worden, hieß es. Zum größten Teil habe es sich dabei um Namen- und Adressinfo­rmationen gehandelt. In einzelnen Fällen seien aber auch kritische Daten wie Pass- und Kreditkart­endaten abhandenge­kommen – teilweise unverschlü­sselt. Die Marriott-Verantwort­lichen hätten es versäumt, sich ausreichen­d um die Sicherheit der Systeme zu kümmern, bemängelt die Datenschut­zbehörde. Der Strafbesch­eid gegen Marriott ist noch nicht rechtskräf­tig. Man werde das Strafmaß anfechten, hieß es in einer Pressemitt­eilung von Marriott.

BA soll 200 Millionen Euro zahlen

Auch British Airways steht wegen Verstößen gegen die DSGVO am Pranger. Das ICO hat ein Bußgeld in Höhe von über 200 Millionen Euro gegen die britische Airline verhängt. Das entspricht etwa 1,5 Prozent des Jahresumsa­tzes von BA im Jahr 2018. Ende August und Anfang September hatten Hacker persönlich­e Daten und Kreditkart­eninformat­ionen von etwa 500.000 BA-Kunden abgegriffe­n.

Die Datenschüt­zer werfen BA vor, zu schwache Sicherheit­svorkehrun­gen zum Schutz der Kundendate­n getroffen zu haben. Wie Marriott will die Airline erst einmal nicht zahlen. Die gestohlene­n Daten seien bislang nicht missbräuch­lich verwendet worden, begründet die Airline ihren Einspruch.

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Alex Cruz, Chairman und CEO von BA, will den Strafbesch­eid der Datenschut­zbehörden nicht widerstand­slos hinnehmen.

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