Milliarden-Deal vorerst geplatzt – Broadcom beendet Übernahmegespräche mit Symantec
Die Gespräche zwischen dem Halbleiterhersteller Broadcom und Symantec über eine Übernahme des Security-Spezialisten sind ohne Ergebnis beendet worden. Offenbar konnten sich beide Unternehmen nicht über den Kaufpreis einigen. Anfang Juli waren Spekulationen aufgekommen, Broadcom sei an einer Akquisition des Antivirus-Spezialisten Symantec interessiert. US-Medien bezifferten das Volumen einer möglichen Übernahme unter Berufung auf Insider auf über 15 Milliarden Dollar.
Broadcom machte in den vergangenen Jahren durch verschiedene Milliarden-Deals Schlagzeilen. 2015 schluckte der in Singapur beheimatete Halbleiterhersteller Avago Technologies den US-Spezialisten für Drahtlos-Chips Broadcom und machte unter dessen Firmennamen weiter. 2016 wurde der Netzspezialist Brocade für rund 5,5 Milliarden Dollar übernommen und Mitte 2018 kaufte BroadcomCEO Hock Tan den Softwarehersteller CA für knapp 19 Milliarden Dollar. Der bereits 2017 gestartete Versuch, den US-Chipkonkurrenten Qualcomm für die Rekordsumme von über 120 Milliarden Dollar zu schlucken, scheiterte aber trotz der Zusage, das Headquarter in die USA zu verlegen, im vergangenen Jahr am US-Präsidenten Donald Trump, der sein Veto mit nationalen Sicherheitsbedenken begründete. Inwieweit die Symantec-Verantwortlichen pokern, um den Preis in die Höhe zu treiben, bleibt Spekulation.
Der Sicherheitsanbieter hatte zuletzt Schwierigkeiten: Vor einem Jahr gab Symantec bekannt, acht Prozent seiner weltweit rund 13.000 Stellen streichen zu wollen. Momentan hat die US-Börsenaufsicht SEC Symantec wegen möglicher Bilanzmanipulationen im Visier. Im Mai hat zudem CEO Greg Clark nach einer Gewinnwarnung das Handtuch geworfen. Einen Nachfolger gibt es bis dato nicht. Das Sagen haben derzeit die Investoren. Dazu zählen Private-Equitiy-Gesellschaften wie Silver Lake Partners und Bain Capital.