Finanzinvestoren interessieren sich für das Privatkunden- und Mittelstandsgeschäft von Symantec
Vor gut einem Monat hatte Symantec zugestimmt, seine Enterprise-Sparte für rund elf Milliarden Dollar an Broadcom zu verkaufen. Ursprünglich war ein anderer Deal vorgesehen gewesen: Broadcom hatte im Juli 24 Milliarden Dollar für das ganze Unternehmen geboten. Symantec wollte aber mindestens 28 Milliarden Dollar haben, der Handel kam nicht zustande. Das „Wall Street Journal“berichtet nun, Symantec habe auch für das Privatkundenund Mittelstandssegment Käufer gefunden. Demnach bietet ein Konsortium, an dem die Investoren Permira und Advent beteiligt sind, den stolzen Preis von 16 Milliarden Dollar. Damit würde Symantec
in Summe für 27 Milliarden Dollar verkauft, drei Milliarden Dollar mehr also, als das Broadcom-Angebot für den ganzen Kuchen ausmachte.
Neuer Firmenname Norton?
Dem Journal zufolge gibt es nun zwei Möglichkeiten: Das Investorenduo könnte das gesamte Unternehmen kaufen und anschließend die Enterprise-Sparte an Broadcom weiterreichen, oder aber es lässt Broadcom den Enterprise-Bereich schlucken und macht sich dann über das Consumer- und Mittelstands-Business her. Beobachter spekulieren, dass Permira und Advent den von ihnen übernommenen Geschäftsbereich unter der Marke Norton an den Start gehen lassen könnten. Dahinter verbirgt sich ein Gutteil des Produktspektrums einschließlich Antivirus, VPN, Passwort-Manager und vielem mehr. Zudem könnte sich das Unternehmen ungestört von Aktionären im Eigentum von PrivateEquity-Gesellschaften zu alter Stärke aufschwingen.
Symantec steckt trotz des boomenden IT-Sicherheitsmarktes seit Jahren in Schwierigkeiten. Erst im Mai 2019 trat CEO Greg Clark überraschend zurück. Richard Hill, ehemals Chef von Novellus Systems, übernahm die Rolle eines InterimsCEO.