Google und Facebook stehen im Mittelpunkt amerikanischer Antitrust-Ermittlungen
Das Büro des texanischen Generalstaatsanwalts Ken Paxton zieht die Fäden in einer umfassenden Untersuchung der Geschäftspraktiken von Google. Beteiligt sind 50 US-Bundesstaaten und Territorien, wobei sowohl Demokraten als auch Republikaner involviert sind. Nur Kalifornien und Alabama schließen sich den Ermittlungen derzeit nicht an.
Es sei nichts falsch daran, wenn ein Unternehmen stark wachse und zum größten Player in seinem Markt werde, sagte Paxton. „Aber wir haben Hinweise darauf gefunden, dass Googles Geschäftspraktiken die Wahlmöglichkeiten der Verbraucher einschränken, Innovationen ersticken, die Privatsphäre der Nutzer verletzen und dass Google die Verbreitung von Online-Informationen kontrolliert.“Google, das laut eMarketer 38 Prozent des digitalen Werbemarktes in den USA kontrolliert (rund 48 Milliarden Dollar), bezeichnete die Kritik an seinem Geschäftsmodell als nicht neu. Man habe immer konstruktiv mit den Regulierungsbehörden zusammengearbeitet und werde das auch weiter tun.
Facebook erneut am Pranger
Auch gegen Facebook laufen seit ein paar Tagen formelle AntitrustUntersuchungen. Es geht um die Frage, „ob Facebook den Wettbewerb behindert und Nutzer gefährdet hat“, lässt sich die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James in einer Mitteilung zitieren. Facebook habe offenbar Unternehmen aufgekauft, die dem eigenen Geschäftsmodell zu nahe gekommen sind, und Funktionen aus rivalisierenden Apps unerlaubt kopiert. Untersucht werden soll auch, wie Facebook mit Verbraucherdaten, Nutzerinformationen und Werbepreisen umgegangen ist. Schon im Juli 2019 war Facebook im Zusammenhang mit dem Cambridge-Analytica-Datenschutzskandal von der Federal Trade Commission zu einer Rekord-Geldstrafe von fünf Milliarden Dollar verurteilt worden.