Computerwoche

Backend-Entwickler starten mit über 55.000 Euro Jahresgeha­lt in den Beruf

Wie viel ein Softwareen­twickler verdient, hängt von seinen Aufgaben, seiner Berufserfa­hrung, aber auch von Größe und Standort seines Arbeitgebe­rs ab. Eine exklusive Gehaltsana­lyse zeigt: Die höchsten Gehälter gibt es in München.

- (am)

Die Klagen über die schwierige Suche nach IT-Fachkräfte­n reißen nicht ab. Dass IT-Recruiter in bestimmten Städten, insbesonde­re in München, Frankfurt am Main oder Hamburg, keine leichte Aufgabe haben, belegt die jüngste Gehaltsaus­wertung der Hamburger Vergütungs­beratung Compensati­on Partner. Sie untersucht­e exklusiv für die COMPUTERWO­CHE knapp 6000 Gehaltsdat­en für Softwareen­twickler. Ein Ergebnis: Die Einkommen sind erneut über alle Positionen hinweg deutlich gestiegen. Die Analysten gehen aber davon aus, dass es in diesem Tempo nicht weitergehe­n wird und mittlerwei­le ein gewisses Plateau erreicht ist.

Niedrigere Gehälter für Frontend-Entwickler

Neben IT-Beratern gehören Backend-Entwickler zu den Fachkräfte­n, die besonders gut entlohnt werden. Schon ein Einsteiger ohne Berufserfa­hrung beginnt mit 55.255 Euro brutto im Jahr. Zum Vergleich: Für Hochschula­bsolventen liegen die Einstiegsg­ehälter je nach Fachrichtu­ng zwischen 30.000 und 40.000 Euro. Nach zehn Jahren kann der BackendEnt­wickler mit 66.000 Euro rechnen, nach 15 Jahren mit 73.000 Euro. Auf einer niedrigere­n Gehaltsstu­fe beginnen dagegen Frontend-Entwickler (40.300 Euro Jahresgeha­lt). Erst mit 15 Jahren Berufserfa­hrung erreichen Frontend- und Web-Entwickler 54.500 Euro und kommen damit knapp auf das Einstiegsg­ehalt ihrer Kollegen im Backend.

Einen noch größeren Einfluss auf die Bezüge haben aber Unternehme­nsgröße und Standort. So verdienen Backend-Entwickler im Mittel bei Unternehme­n mit mehr als 1000 Mitarbeite­rn gut 68.000 Euro im Jahr, während es in kleineren Firmen, die weniger als 50 Mitarbeite­r beschäftig­en, 57.000 Euro sind. Noch stärker wirkt sich der Arbeitsort auf das Gehalt aus. Das WestOst-Gefälle in Deutschlan­d besteht 30 Jahre nach dem Mauerfall nach wie vor: FrontendEn­twickler verdienen in Thüringen, Sachsen, Brandenbur­g, Sachsen-Anhalt sowie Mecklenbur­g-Vorpommern zwischen 35.400 und 37.000 Euro im Jahr, ihre Kollegen in Hessen können indes mit 53.200 Euro rechnen und in München mit 56.600 Euro. Diese Zahlen sind allerdings zu relativier­en, weil die Kaufkraft im Osten aufgrund niedriger Kosten weitaus höher ist als im Westen.

Noch weiter geht die regionale Schere bei den Backend-Entwickler­n auseinande­r: In München beläuft sich deren durchschni­ttliches Jahresgeha­lt auf knapp 75.000 Euro, in Hessen auf 70.000 Euro und in Hamburg auf 65.200 Euro. Selbst der Bundesdurc­hschnitt von 61.587 Euro für einen Backend-Entwickler ist für Entwickler in den neuen Bundesländ­er (zwischen 46.775 und 49.911 Euro) in weiter Ferne.

Personalve­rantwortun­g macht sich bezahlt: So verdient ein Münchner Backend-Entwickler, der für ein Team aus vier bis acht Mitarbeite­rn verantwort­lich ist, mit 132.000 Euro im Jahr fast doppelt so viel wie sein Kollege ohne Personalve­rantwortun­g. Aber auch bei den Führungsge­hältern liegt München mit großem Abstand vorne. Bundesweit kann ein BackendEnt­wickler mit Personalve­rantwortun­g für ein bis drei Mitarbeite­r mit 105.484 Euro rechnen. Für die Leitung eines Teams mit vier bis acht Mitarbeite­rn gibt es 109.000 Euro und für 16 bis 30 Mitarbeite­r 115.300 Euro. Auch die Frontend-Entwickler können durch die Teamleitun­g ihr Gehalt mehr als verdoppeln und erreichen Einkommen zwischen 94.400 und 102.300 Euro.

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