Diffuses Bild von KI
Man stelle sich vor, eine von Facebook oder Google entwickelte künstliche Intelligenz (KI) läuft eines Tages Amok und radiert die Menschheit aus. Auch wenn es einem schwer fällt, sich Alexa oder Siri als Killermaschinen zu denken – komplett auszuschließen sind solche theoretischen Szenarien nicht. Die Frage, was man jenseits ethischer Leitlinien dagegen tun könnte, stellt sich gleich nach der Frage, wer dafür verantwortlich wäre: der Softwareentwickler, der Vertrieb, die Tester, der Designer, der Auftraggeber, der Geschäftsführer oder der Firmenbesitzer? Für den US-amerikanischen Sicherheitsexperten Bruce Schneier ist die Furcht vor der KI, ob nun in Gestalt von Robotersoldaten oder selbstfahrenden Fahrzeugen, Spiegelbild unserer Gesellschaft. Diese wisse einfach zu wenig über KI und den Stand der Technik. Schneier nennt ein Beispiel: „Während mich die Gefahr der Robotersoldaten noch beunruhigt“, seien „die meisten Risiken bereits autonomen Waffensystemen inhärent“. Derzeit besteht keine Einigkeit darüber, was künstliche Intelligenz eigentlich ist. Unsere Vorstellungen von der KI werden durch Science-Fiction-Filme oder -Literatur geprägt, wie eine aktuelle Studie der Gesellschaft für Informatik zeigt: Demnach gehört für die Mehrheit der Befragten der Terminator zu den bekanntesten KI-Vorbildern – vor R2-D2 aus Star Wars und dem drittplatzierten K.I.T.T. Als persönlichen Assistenten könnten sich die meisten R2-D2 sowie den Roboter Sonny aus dem Film I, Robot vorstellen.