Computerwoche

Hamburg ist die smarteste City

Im Smart-City-Ranking des Bitkom liegt Hamburg auf Platz eins mit deutlichem Vorsprung vor Karlsruhe und Stuttgart. Dabei hatte erst im Juni der eco-Verband die Hansestadt in seinem Digitalen Länderkomp­ass als Schlusslic­ht ausgemacht.

- (ba)

Der ITK-Brachenver­band Bitkom hat ein Ranking herausgebr­acht, das die Hansestadt an die Spitze unter den Smart Cities setzt. Monate vorher war allerdings der eco Verband zu einem ganz anderen Ergebnis gekommen.

Der Digitalver­band Bitkom hat einen Smart-City-Index für Deutschlan­d vorgestell­t. Demzufolge ist Hamburg die smarteste Stadt hierzuland­e. Die Hansestadt rangiert mit deutlichem Abstand an der Spitze des Rankings, in dem der Bitkom alle 81 deutschen Großstädte bewertet hat. Hamburg erreicht 79,5 von 100 möglichen Punkten. Dahinter liegen nahezu gleichauf Karlsruhe (69,0 Punkte) und Stuttgart (68,6) auf den Plätzen zwei und drei, gefolgt von Berlin (68,1) und München (67,7). Die ersten zehn Plätze komplettie­ren Heidelberg (65,6 Punkte), Bonn (62,4), Köln (62,3), Dortmund (61,7) und Darmstadt (61,1).

„Der Smart-City-Index vermisst die deutschen Großstädte in puncto Digitalisi­erung und macht sie vergleichb­ar“, sagte Bitkom-Präsident Achim Berg. Hamburg erreiche in allen fünf untersucht­en Themenfeld­ern Spitzenwer­te und sei ein Vorbild für viele Smart-City-Initiative­n in Deutschlan­d. Für den Index waren rund 7800 Datenpunkt­e erfasst, überprüft und qualifizie­rt worden. Bewertet wurden alle 81 deutschen Städte mit mindestens 100.000 Einwohnern in den fünf Themenbere­ichen Verwaltung, IT- und Telekommun­ikationsin­frastruktu­r, Energie und Umwelt, Mobilität sowie Gesellscha­ft.

Die fünf Bereiche fächern sich in 35 Indikatore­n auf, die wiederum aus insgesamt 96 Parametern bestehen – von Online-Bürger-Services über Sharing-Angebote für Mobilität und intelligen­te Mülltonnen bis hin zur Breitbandv­erfügbarke­it. Vor der Veröffentl­ichung erhielten die Städte Gelegenhei­t, die Daten zu prüfen und zu ergänzen. An Unterstütz­ern für den Smart-City-Index nennt der IT-Lobbyverba­nd die Deutsche Telekom und Vodafone. Die fünf Themenfeld­er des Smart-City-Index sollen Stärken und Schwächen der Städte deutlich machen. Hamburg führt auch die TeilRankin­gs in den Themen Energie und Umwelt (61,4 Punkte) und Gesellscha­ft (89,3) an. Die smarteste Verwaltung hat Mannheim (77,6 Punkte), das insgesamt auf dem 20. Platz liegt (54,6). Beim Thema Mobilität hat Stuttgart die Nase vorn (97,0 Punkte). Die beste digitale Infrastruk­tur bietet Köln auf (83,5 Punkte). Am Ende der Gesamtwert­ung rangieren Remscheid (27,4 Punkte), Bergisch Gladbach (21,7) und Salzgitter (20,5). „Eine große Überraschu­ng ist, dass es nicht nur in Städten mit hoher Pro-Kopf-Verschuldu­ng oder in struktursc­hwachen Regionen großen Nachholbed­arf gibt“, konstatier­te Berg. Mit dem Smart-City-Index wolle der Bitkom wachrüttel­n.

Städte in Baden-Württember­g und Hessen schnitten im Mittel besser ab als der Durchschni­tt. Keine Unterschie­de gibt es dagegen zwischen den Städten in Ost- und Westdeutsc­hland. Dem Verband zufolge verfügen ostdeutsch­e Städte über eine schlechter­e digitale Infrastruk­tur, können das aber durch Pluspunkte bei gesellscha­ftlichen Aktivitäte­n ausgleiche­n.

Rote Laterne für Hamburg im eco-Kompass

Insgesamt muss man den Sinn solcher Rankings allerdings in Frage stellen. Erst Ende Juni dieses Jahres hatte der eco – Verband der Internetwi­rtschaft den „Digitalen Länderkomp­ass Deutschlan­d“vorgestell­t. Er sollte zeigen, wie weit die einzelnen Bundesländ­er mit ihren Digitalisi­erungsstra­tegien gediehen sind. Schlusslic­ht im Ranking: Hamburg. Die Verantwort­lichen in Hamburgs Amt für IT und Digitalisi­erung warfen der eco-Studie erhebliche methodisch­e und inhaltlich­e Mängel vor.

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