Splunk-CEO Doug Merritt: Datensilos müssen nicht schlecht sein
Splunk führt seine Tools und Zukäufe in der Plattform „Data to Everything“zusammen. Laut CEO Doug Merritt spielt es für Datenanalyse und -Monitoring keine Rolle, wo die Daten liegen. Die Zeit, Silos zu verteufeln, sei vorbei.
Das Vorhalten von Daten in verschiedensten Silos sei kein so großes Problem wie oft behauptet, sagte Doug Merritt, CEO von Splunk, zur Eröffnung der Kunden- und Partnerkonferenz .conf in Las Vegas. „Ähnlich wie von dem Glauben, dass man Daten schematisieren muss, um sie zu nutzen, müssen wir uns von dem Ansatz verabschieden, dass Silos schlecht sind. Silos sind gut.“
Merritt verwies auf die Situation in vielen Anwenderunternehmen. Dort würden Daten an ganz verschiedenen Orten liegen – auf eigenen Systemen, in der Cloud und eng verknüpft mit verschiedensten SaaS-Anwendungen wie Salesforce, Workday oder ServiceNow. „Die Unternehmen arbeiten mit einer ganze Reihe von verteilten Komponenten, die effektiv miteinander kommunizieren müssen“, konstatierte der Splunk-Chef. Alle Teile verfügten über ihre eigenen Datenquellen. Daran werde sich nichts ändern. Es gebe keinen Sinn, alles in einer zentralen Dateninstanz wie einem Data Lake zusammenzuführen. Erst im Frühjahr 2019 hatte auch Frank Böning, Vice President Central Europe bei Splunk, auf der User-Konferenz Splunk Live geunkt, in den meisten Unternehmen diene der Data Lake nur als Ablagestelle für Daten, mit denen wenig angefangen werde.
Splunk, das 2003 als Anbieter von Lösungen für Big-Data-Analysen wie beispielsweise Maschinendaten und Log-Files gestartet war, erweitert seit einigen Jahren sukzessive sein Portfolio. Nachdem zuletzt das Angebot für die Auswertung von Daten im Security-Umfeld ausgebaut worden war, soll es künftig darum gehen, Splunk als Analytics-Anbieter zu positionieren. Damit will sich das amerikanische Unternehmen auch den Nutzern in den Fachabteilungen andienen. In Bezug auf die Datenhaltung bedeute dies, den Silos zu erlauben, weiterzuexistieren, führte Merritt aus. Die verschiedenen Abteilungen und Bereiche in den Unternehmen hätten unterschiedliche Zeitpläne und Zielsetzungen für ihre digitale Transformation. Diese Diversität spiegle sich auch in der Datenhaltung. Man werde sich deshalb darauf fokussieren, Monitoring- und AnalyticsLösungen zu entwickeln, die Infrastrukturagnostisch funktionierten, sekundierte Splunks CTO Tim Tully seinem Chef. Er denke jedenfalls nicht mehr über On-Premise, Cloud oder hybride Infrastrukturen nach.
Mit Containern für alle Infrastrukturen
Als Beispiel nannte Tully das kürzlich vorgestellte Werkzeug „Splunk Data Stream Processor“(DSP). Das Tool für die Analyse von Streaming-Daten basiert auf Container-Technik und läuft auf jeder Art von IT-Infrastruktur, verspricht der Anbieter. DSP soll Bestandteil der Data-to-Everything-Plattform von Splunk sein. Diese Plattform soll ein Dach über die verschiedenen Softwarewerkzeuge von Splunk bilden. Beim Ausbau des Portfolios sollen auch Akquisitionen weiterhelfen. In Las Vegas kündigte Splunk die Übernahme von Streamlio an, Anbieter einer Streaming Data Platform. Damit wolle man die eigenen Anstrengungen im Umfeld von Echtzeit-Datenverarbeitung und Stream Processing verstärken. Kurz zuvor hatte Splunk die Übernahme von SignalFx abgeschlossen. Für den Spezialisten für das Monitoring von Cloud-Infrastrukturen, Microservices und Anwendungen hatte Splunk über eine Milliarde Dollar investiert. Anfang September war das Startup Omnition, das sich auf das Monitoring mit DevOps-Methoden entwickelter Microservice-Anwendungen spezialisiert hat, übernommen worden.