Fujitsu findet kreative Lösungen für das Recruitment von 500 Digitalberatern
Der japanische Hightech-Konzern Fujitsu will seine Kunden in die digitale Zukunft führen. Dafür möchte das Unternehmen eine neue Generation von Digitalberatern einstellen – und zwar gleich 500.
Dass IT-Spezialisten umworben sind, ist kein Geheimnis. Gerade im wirtschaftsstarken Süddeutschland und besonders in München brauchen Arbeitgeber viel Kreativität, um Talente für sich zu begeistern. Mit einer ungewöhnlichen Idee wartet deshalb der IT-Konzern Fujitsu auf. Servicechef Steffen Müter schickt seine Mitarbeiter oft schon am Freitagmittag vorzeitig ins Wochenende – unter einer Bedingung: Sie sollen mindestens einen Kontakt zu einem verheißungsvollen IT-Talent knüpfen. Ihm ist völlig egal, ob dies auf analoge Weise im Sportverein oder am Stammtisch geschieht oder in der virtuellen Welt, etwa in den sozialen Netzen.
Wie Fujitsu erkennen immer mehr Firmen: Zufriedene Mitarbeiter sind die besten Botschafter. Gelingt es, dass sich die Beschäftigten in ihren Freundes- und Bekanntenkreisen für ihren Brötchengeber starkmachen, ist der Effekt ungleich höher, als wenn mit hohem finanziellem Aufwand Anzeigen geschaltet und Jobbörsen bemüht werden.
Bettina Kahr-Geleng, Fujitsus Personalchefin für die Region Central and Eastern Europe und
Mitglied der Fujitsu-Geschäftsführung, und ihr für Talent Acquisition zuständiger Kollege Fabian Henschel sind beauftragt, neues IT-Personal zu finden, um die digitale Transformation bei den Kunden, aber auch im eigenen Haus zu stemmen. Über 500 Mitarbeiter will man einstellen – so viele, wie schon seit vielen Jahren nicht mehr. Fujitsu wolle als Unternehmen wahrgenommen werden, das seine Kunden in die digitale Welt begleitet. Dafür benötige man Berater, vor allem solche mit SAPKnow-how, sowie IT-Architekten und ProjektManager.
Das Recruiting im Nachwuchsbereich laufe gut, freut sich Henschel. Zum Herbst konnte Fujitsu ein Trainee-Programm mit 80 Hochschulabsolventen starten. Es dauert ein Jahr, wobei nach einigen Monaten die Spezialisierung auf unterschiedliche Aufgaben und Rollen von SAP-Software über Vertrieb bis hin zum Lösungsarchitekten beginnt. Personalchefin Kahr-Geleng stellt fest, dass die junge Generation anspruchsvoll ist und Arbeitgebern einiges abverlangt: „Die Jungen wollen mitgestalten, sich beteiligen und auch verändern.“
Fujitsu könne mit guten Rahmenbedingungen punkten, natürlich mit neuester Hardware und einem digitalen Arbeitsplatz. Auch die attraktiven Bürogebäude – in München residiert der Konzern im Highlight Tower, einem der modernsten Hochhäuser der Stadt – gefielen den Bewerbern, ebenso die Angebote für flexibles Arbeiten und das Dienstfahrrad. Chancen biete auch die japanische Unternehmenskultur: Der Konzern sei nicht so quartalsgetrieben, Qualität sei im Zweifel wichtiger als schnelle Erfolge. Außerdem bestimmten ein freundlicher Umgang und gegenseitige Wertschätzung das Betriebsklima.