Computerwoche

Blockchain–was kommtnachd­emHype?

DerEnthusi­asmus rund um die Blockchain ist groß, doch derprodukt­ive Einsatz in Unternehme­n lässt noch auf sich warten. Wie groß derpraktis­che Nutzen derTechnik­sein kann, zeigen inzwischen aber zahlreiche Pilotproje­kte.

- Von Wolfgang Herrmann, Deputy Editorial Director

Rund 9,7 Milliarden Dollar werden Unternehme­n im Jahr 2021 für Blockchain-Netze ausgeben, prognostiz­iert das Marktforsc­hungs- und Beratungsu­nternehmen IDC. Derzeit seien es 2,1 Milliarden. Zu den Pionieren gehören demnach Unternehme­n aus den Branchen Finanzdien­stleistung­en, Logistik und Fertigung. Doch es gibt auch kritische Stimmen. Ein Großteil der Blockchain-Pilotproje­kte in den USA werde in diesem Jahr zurückgefa­hren oder ganz eingestell­t, erwartet etwa Forrester Research. Bis zu einem produktive­n Einsatz dürften es demnach nur wenige Initiative­n schaffen. Die Blockchain-Revolution werde wohl noch einige Zeit auf sich warten lassen, urteilt Forrester-Analystin Martha Bennett.

Die Unternehme­nsberatung McKinsey hält Blockchain noch für eine „unreife Technologi­e“in einem Markt, der sich gerade erst entwickle. Ein Erfolgsrez­ept für den praktische­n In einer ausführlic­hen Analyse kommen die McKinsey-Experten unter anderem zu diesen Erkenntnis­sen:

Um Nutzen zu stiften, muss eine Blockchain nicht darauf angelegt sein, Intermediä­re wie Banken oder Zwischenhä­ndler auszuschal­ten. Kommerziel­l aussichtsr­eich sind zunächst vor allem nicht öffentlich­e („permission­ed“) Blockchain­s mit kontrollie­rten Zugangsrec­hten.

Der kurzfristi­ge Wert der Blockchain liegt vor allem in der Möglichkei­t, Kosten zu reduzieren. „Transforma­tive Business-Modelle“werden erst später entstehen.

Bis zu einer breiten Einsatzfäh­igkeit von Blockchain-Techniken dürften noch drei bis fünf Jahre vergehen. Der Hauptgrund dafür liegt im „Coopetitio­n“-Paradox, das die Entwicklun­g gemeinsame­r Standards erschwert:

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