Hewlett-Packard Enterprise lockt Fachkräfte: Sechs Monate Elternzeit bei vollem Lohnausgleich
Im Werben um die raren IT-Spezialisten setzt HPE ein Zeichen. Der IT-Pionier gewährt seinen rund 60.000 Mitarbeitern weltweit die Möglichkeit, bei Geburt oder Adoption eines Kindes sechs Monate Elternzeit zu nehmen – das Gehalt wird in voller Höhe weitergezahlt. Die Offerte gilt rückwirkend ab
Mai dieses Jahres und auch für gleichgeschlechtliche Paare. Die Initiative sei ein Beitrag zur Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben, heißt es von Seiten des IT-Anbieters, der hierzulande 2100 Mitarbeiter beschäftigt.
Die Beschäftigten in Deutschland legen mittlerweile mehr Wert auf eine ausgewogene Work-Life-Balance als auf klassische Karriereziele. „Sie wollen Erfolg im Beruf mit Zeit für Familie und Privatleben verbinden“, sagte Bitkom-Präsident Achim Berg im September dieses Jahres. Der IT-Lobbyverband hatte gut 1000 Berufstätige in Deutschland zwischen 16 und 65 Jahren zum Thema New Work befragt.
Die Betriebe müssen sich also etwas einfallen lassen, wenn es darum geht, die am Markt heiß begehrten Fachkräfte zu gewinnen. Das wird offenbar immer schwieriger. Untersuchungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) sowie des Deutschen Industrie und Handelskammertages (DIHK) haben zuletzt gezeigt, dass es immer länger dauert, offene Stellen neu zu besetzen.
Erst kürzlich hatte sich auch SAPs Finanzvorstand Luka Mucic darüber beklagt, zu wenige talentierte Nachwuchskräfte in Deutschland zu finden. „Wenn wir nur in Deutschland rekrutieren würden, würden wir nicht die Kompetenzen bekommen in der Quantität, aber teilweise auch Qualität für manche Themen“, sagte der Manager auf einer Veranstaltung in Stuttgart. Die Konsequenz für den größten deutschen Softwarekonzern sei deshalb, sich in Sachen Recruiting zunehmend globaler zu orientieren.