WiFi-Offensive bei der Bahn
Reisende sollen sich in den Zügen und auf den Bahnhöfen im selben drahtlosen Netz bewegen.
Die Deutsche Bahn will Kunden auf den Bahnhöfen genauso wie in den Zügen mit einer durchgängigen WLAN-Infrastruktur versorgen. Kunden sollen nicht länger gezwungen sein, sich je nach Standort in ein neues Netz einwählen zu müssen. WIFI@DB heißt das kostenlose zusammenhängende Angebot, das laut Bahn schon jetzt alle ICEs, mehr als 100 Bahnhöfe, sämtliche DB Lounges sowie erste Regionalzüge und Busse abdeckt.
Bislang hatte die Bahn kostenloses Internet nur in den Fernzügen angeboten. Die Verbindungsqualität ließ häufig zu wünschen übrig. An den Bahnsteigen mussten die Fahrgäste außerdem auf kostenpflichtige Netze, beispielsweise von der Deutschen Telekom, zurückgreifen. 3.800 Access Points verbaut
Bis Ende dieses Jahres plant das Verkehrsunternehmen nun, zunächst 130 Bahnhöfe auszustatten. Dazu werden 44 Millionen Euro in die Hand genommen. Bis jetzt wurden 3.800 Access Points verbaut und 230 Kilometer Kabel verlegt. Bis auch der Regionalverkehr entsprechend ausgestattet werden könne, werde es noch einige Jahre dauern, hieß es.
An den Bahnhöfen sollen Bandbreiten von mehr als 10 Mbit/s im Download verfügbar sein. In den Zügen sind pro Reisendem zwei bis drei Mbit/s vorgesehen.
Wie gut die Qualität dann wirklich ist, hängt nicht zuletzt von der Dichte der Sendemäste an den jeweiligen Strecken ab. Der „Spiegel“zitiert Digitalvorstand Sabina Jeschke dahingehend, dass sich die Bahn derzeit intensiv mit den Mobilfunk-Carriern austausche. Die TK-Konzerne hatten sich Ende 2019 in Verhandlungen mit dem Bund verpflichtet, bis 2024 auch schwer zu erschließende Standorte zu versorgen. Dafür erhalten sie eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 1,1 Milliarden Euro.