Mit dem neuen iOS-Release wird Apple seinen Usern detaillierte Informationen über Daten-Tracking bieten
Facebook-Gründer Mark Zuckerberg kritisiert Apple derzeit in ganzseitigen Zeitungsanzeigen, weil die Mac-Company ihre iOSPlattform dazu missbrauche, App-Anbieter durch verschärfte Datenschutzbedingungen in ihren Geschäftsmodellen zu behindern. Stein des Anstoßes ist Apples Initiative „App Tracking Transparency“: Danach dürfen ab Frühjahr 2021 Apps auf Apple-Geräten mit der neuesten iOS-14-Version das Verhalten der Nutzer nur noch dann nachverfolgen, wenn diese zugestimmt haben (Opt-in).
Bislang lief es andersherum: Die User mussten einem DatenTracking widersprechen – und lange suchen, bis sie die Opt-outFunktion in ihren iOS-Einstellungen gefunden hatten. Im App Store sollen künftig auch mehr Details zu den Tracking-Praktiken von Apps veröffentlicht werden.
Apps bitten um Track-Erlaubnis
Apple nennt Transparenz und Einfachheit für User als Ziele.
„In den Einstellungen werden die Anwender sehen können, welche Apps um Tracking-Erlaubnis bitten. Wir werden das im Frühjahr mit den neuen iOS-Releases für iPhone, iPad und tvOS ausrollen.“
Sobald User „Ask App not to Track“klicken, können die Entwickler der App nicht mehr auf den System Advertising Identifier (IDFA) zugreifen, der in der Regel für das Tracking genutzt wird. Außerdem müssen Entwickler neuen Datenschutz-Policies zustimmen, wenn sie über den App Store anbieten wollen. Verstoßen sie dagegen, wird Apple die App irgendwann aus dem Store entfernen.
Schmerzhaft aus Facebook-Sicht: Wenn User sich über ihren Facebook-Account bei anderen Apps anmelden und auf iOS das Tracking ablehnen, kann Facebook nicht mehr verfolgen, was sie auf diesen Apps und Websites tun. Zuckerberg sieht also offenbar das eigene Geschäftsmodell bedroht.