Dynamik im IoT-Markt
Die Zurückhaltung ist vorbei: Industriebetriebe erkennen die Chancen des Internet of Things
Das Internet of Things (IoT) steuert in der deutschen Wirtschaft weiter auf Wachstumskurs zu. Immer mehr Unternehmen setzen ihre Projekte erfolgreich um und generieren zudem schnell Mehrwert aus den Implementierungen. Dabei profitieren die meisten Firmen bei ihren IoT-Projekten von effizienteren Geschäftsprozessen und niedrigeren Kosten. An ganz neue Geschäftsmodelle trauen sich allerdings nur wenige Betriebe heran.
Das Internet of Things (IoT) gewinnt in deutschen Unternehmen weiter an Bedeutung und Reife – der Pandemie und ihrer Folgen zum Trotz. Das zeigen die Ergebnisse der aktuellen IoT-Studie von COMPUTERWOCHE und CIO-Magazin. Dafür wurden 411 Entscheider aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zu ihren Ansichten, Plänen und Projekten rund um das Internet der Dinge befragt.
Die Zahl der Firmen, die IoT-Projekte umgesetzt haben, ist mit 51 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (49 Prozent) leicht gestiegen. 13 Prozent der Befragten gaben an, bereits sehr viele IoT-Anwendungsfälle umgesetzt zu haben (Vorjahr: zehn Prozent). Auch der Reifegrad und die Erfolgsquote der Projekte haben sich im Vergleich zur vorangegangenen Studie weiter verbessert. Während im Jahr zuvor noch acht Prozent der Betriebe keinen Mehrwert wie höhere Produktivität oder niedrigere Kosten feststellen konnten, sind es aktuell nur noch vier Prozent. Nur ein Prozent der IoT-Vorhaben ist gescheitert – der gleiche Wert wie im Jahr zuvor. Daher verwundert es nicht, dass 92 Prozent der Unternehmen sehr zufrieden oder eher zufrieden mit den Ergebnissen ihrer bisherigen IoT-Initiativen sind. Lediglich acht Prozent gaben an, dass die erzielten Resultate hinter den Erwartungen zurückgeblieben seien. Das sind ähnliche Werte wie im Vorjahr.
Der Mehrwert der IoT-Vorhaben scheint sich zudem mittlerweile schneller einzustellen. In 13 Prozent der Vorhaben zeigte sich der Erfolg sofort (Vorjahr: neun Prozent). Ein knappes Viertel der befragten Firmen berichtet von einem Nutzen nach vier bis acht Wochen (Vorjahr: 19 Prozent). Auffällig sind an dieser Stelle die hohen Werte bei großen Firmen mit einem IT-Etat von über zehn Millionen Euro (32 Prozent). Bei einem Drittel dieser Unternehmen stellte sich das positive IoT-Ergebnis
nach drei Monaten (Vorjahr: 35 Prozent) und in 21 Prozent der Betriebe nach einem Jahr (Vorjahr: 26 Prozent) ein.
Der zügige IoT-Erfolg liegt auch darin begründet, dass die Firmen ihre Projekte zielgerichteter angehen. Knapp die Hälfte der Befragten gab an, die entsprechenden Vorhaben einer klaren Kosten-Nutzen-Kalkulation zu unterziehen. Gut jeder fünfte Betrieb startet mit einem eindeutigen Business Case und gibt als Marschroute vor, dass die Projekte einen Gewinn einfahren müssen. 19 Prozent verfolgen eine Agile- und Fail-Fast-Strategie. Sie starten IoT-Projekte so schnell wie möglich, auch wenn das Risiko besteht, dass diese innerhalb kurzer Zeit scheitern oder einen zu geringen Mehrwert bringen. IoT-Vorhaben richtig zu bewerten scheint den Verantwortlichen allerdings nicht immer leicht zu fallen. Laut Umfrage steigt die Bedeutung von Beratungsleistungen rund um Business Cases, gut jede fünfte Firma benötigt hier zusätzliche Ressourcen.
Wichtigstes Kriterium für den Erfolg von IoTProjekten ist die messbare Steigerung der Produktivität (49 Prozent), gefolgt von Kostensenkungen (48 Prozent) und mehr Umsatz (40 Prozent). Die Reihenfolge der Prioritäten bleibt damit im Vergleich zur Vorjahresstudie gleich, nur die Abstände zwischen den Top-Drei-Kriterien haben sich verringert. Firmen profitieren zudem von geringeren Ausfallzeiten und damit einer höheren Auslastung sowie von einem verbesserten Image.
Die Frage nach dem Nutzen von IoT-Projekten beantwortet knapp die Hälfte der Unternehmen mit der Optimierung bestehender Geschäftsprozesse (Vorjahr: 42 Prozent). Das gilt vor allem für Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern. 37 Prozent der Firmen insgesamt konnten mit ihren IoT-Projekten die Kosten reduzieren. Auch hier sind die Werte der großen Betriebe ab 1.000 Mitarbeiter mit 44 Prozent überdurchschnittlich hoch. Im Jahr zuvor lag das Thema Kostensenkung nur auf dem fünften Platz. 36 Prozent haben mit ihren IoT-Projekten bestehende Services oder Produkte verbessert, 35 Prozent ihren Umsatz gesteigert.
Die größten IoT-Vorteile
Damit bestätigt sich ein Trend aus den vorhergehenden Studien: Firmen konzentrieren sich in ihren IoT-Projekten auf eine höhere Effizienz bestehender Prozesse und Produkte sowie damit verbundene Kostensenkungen. Es geht weniger darum, neue Geschäftschancen zu realisieren, mit verbesserten Serviceangeboten die Kundenzufriedenheit zu erhöhen oder neue Kunden zu gewinnen. Erst auf dem fünften Platz im Ranking der wichtigsten IoT-Benefits (Vorjahr: Rang drei) rangiert die Entwicklung neuer Produkte und Services mit nur noch 31 Prozent (Vorjahr: 35 Prozent). Immerhin stieg der Anteil der Firmen, die IoT für die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle nutzen, leicht von 20 auf 23 Prozent.
Dabei bietet das IoT mit neuen datenbasierten Services großes Potenzial. Es wird künftig nicht mehr reichen, aus den bestehenden Prozessen, Services und Produkten mithilfe von IoT noch ein Quentchen mehr Effizienz herauszuholen. Um im globalen Wettbewerb
zu bestehen, müssten sich Unternehmen für neue Geschäftschancen öffnen, sagt Karsten Pradel, Leiter Geschäftskundenbereich bei Telefónica Deutschland. „Corona verschiebt Prioritäten, ist gleichzeitig aber auch Treiber der Digitalisierung und wird sich in Zukunft auch bezüglich neuer Geschäftsmodelle auszahlen. Das Virus zwingt Unternehmen, umzudenken und neue Geschäftsmodelle sowie digitale Lösungen anzugehen, um wirtschaftlichen Nutzen daraus zu ziehen.“
Für Marten Schirge, Geschäftsführer und Chief Sales & Marketing Officer bei Device Insight, ist es zwar grundsätzlich richtig, dass Unternehmen mithilfe von IoT die Effizienz steigern und Kosten senken wollen. Der reine Fokus auf Kosteneinsparungen greife aber zu kurz. „Die Gefahr besteht vor allem darin, dass Unternehmen die Chancen verkennen, die das Internet of Things für die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle birgt, indem sie schlicht zu klein denken. Dadurch bleiben auch enorme Umsatzpotenziale ungenutzt“, sagt Schirge.
Seiner Meinung nach evaluieren viele Unternehmen in der IoT-Umsetzung zu früh und stoppen Projekte, die nicht innerhalb kürzester Zeit einen Return on Invest (RoI) erbringen. „Für erfolgreiche, innovative IoT-Vorhaben braucht es aber eine langfristige Vision und mitunter auch einen langen Atem. Corona hat diese vorsichtige Herangehensweise noch verstärkt. Doch dadurch wird nur der Abstand zwischen den Innovationsvorreitern und den Nachzüglern größer“, so Schirge weiter. Die größten Chancen sieht er in neuen IoT-basierten Geschäftsmodellen und Services wie Payper-Use oder Equipment as a Service.
Die meisten Firmen (57 Prozent) werden der Umfrage zufolge in den nächsten Jahren verstärkt in IoT-Projekte investieren – trotz oder wegen Corona. Das sind elf Prozentpunkte mehr als in der vorangegangenen Studie. Ein gutes Drittel der Befragten will das IoT-Budget leicht erhöhen, bei acht Prozent der Firmen bleiben
die Investitionen gleich (Vorjahr: zwölf Prozent). Sehr bemerkenswert dabei: 42 Prozent der Firmen haben die Investitionen in IoT während der Corona-Pandemie verstärkt, in einem Viertel blieben sie unverändert.
Die Schwerpunkte der Ausgaben bilden CloudServices (45 Prozent), künstliche Intelligenz
(37 Prozent) und Analytics/Big Data (35 Prozent). Weitere wichtige Investitionsfelder sind IoT-Mobility-Konnektivität/Netzwerktechnologien – zum Beispiel Wi-Fi 6, LTE, 5G, LoRa und NB-IoT, Blockchain, Edge Computing und Security-Technologien. Zusätzliche interne oder externe Ressourcen benötigen Firmen wie schon im Jahr zuvor vor allem für die Steuerung von IoT-Projekten (28 Prozent) sowie zur Auswahl und Implementierung von IoT-Plattformen (25 Prozent).
Die mit Abstand wichtigste IoT-Anwendung stellt für die Nutzer die Qualitätskontrolle dar. Sie scheint sich mehr und mehr zur KillerApplikation des IoT zu entwickeln. Mit deutlichem Abstand rangiert die Logistik auf Platz zwei der bedeutendsten Einsatzgebiete. Ein wenig an Bedeutung verloren haben die Industrie-4.0-Themen Vernetzte Produktion, Smart Connected Products und Predictive Maintenance. Weitere Kategorien, die im praktischen IoT-Einsatz eine Rolle spielen, sind Smart Home, Connected Building/Gebäudemanagement, Sales (Verkaufssteuerung) oder Kundenbindung/Customer Loyalty. Das IoT spielt zudem in Bereichen wie Smart Supply Chain, Connected Health, Smart Grid/Smart Energy oder Smart City eine Rolle.
Die größten IoT-Hürden
In 29 Prozent der befragten Unternehmen bildet Security/Datenintegrität die größte (technische) Hürde bei der Umsetzung von IoT-Projekten. Knapp dahinter folgt mit 28 Prozent die größte organisatorische Herausforderung: die durch IoT erforderliche Anpassung und Veränderung von Geschäftsprozessen. Technisch fürchten die Firmen auch die Themen Datensicherheit/Disaster Recovery, Safety/Betriebssicherheit sowie den Aufbau einer Collaboration-Plattform für die Mensch-MaschineKommunikation in der ITK-Infrastruktur.
„Auf der technischen Seite sind Themen wie Sicherheit hinsichtlich IoT und das Management von IoT-Devices wichtige Aspekte, mit denen sich Unternehmen beschäftigen müssen“, kommentiert Telefónica-Manager Pradel. „Gerade für Projekte, die eine wachsende Menge an IoT-Geräten vorsehen, werden entsprechende Management-Tools sicherheitstechnisch und wirtschaftlich immer relevanter, damit Firmen ihre IoT-Anwendungen effizient betreiben können.“
Die meisten Unternehmen (40 Prozent) sehen Security-Tools als wichtigstes Mittel, Sicherheitslücken zu minimieren und IoT-Projekte möglichst sicher zu realisieren. Jeweils 37 Prozent setzen auf Prozesse wie etwa Identity & Access Management (IAM) zur Verwaltung von Identitäten sowie die Überprüfung durch externe Experten. Erstaunlich wenige Betriebe (27 Prozent) setzen auf einen „Security-byDesign“-Ansatz, bei dem Sicherheit von Anfang an mitbedacht wird.
Zu den organisatorischen Herausforderungen im Zuge von IoT-Aktivitäten zählen der Umbau der Organisation für IoT-Belange, der Mangel an IT-Fachkräften, eine fehlende Offenheit für Partnerschaften sowie Probleme bei der Entwicklung eines Geschäftsmodells. Marten Schirge von Device Insight: „Vielen Unternehmen fehlt eine klare Zielsetzung und Vision für ihre digitale Transformation. Doch IoT-Projekte sind langfristig nur dann erfolgreich, wenn sie in die digitale Gesamtstrategie eingebettet sind.“Der Manager plädiert für „Think big, start small“. Betriebe sollten mit einzelnen, klar umrissenen und erfolgversprechenden Use Cases starten, auf die sie weiter aufbauen können. Dabei sollte aber auch stets die Roadmap für die Digitalisierung im Blick bleiben.
Wichtige Technologien für die Digitalisierung und demzufolge auch für den Einsatz in IoTSzenarien sind künstliche Intelligenz, 5G und Edge Computing. KI wird immer mehr zum Alltag in Unternehmen. Nur 15 Prozent der für die Studie befragten Firmen haben bis jetzt noch keine KI im Einsatz. Die wichtigsten KI-Anwendungsbereiche sind Data Analytics, intelligente Assistenzsysteme und intelligente Automatisierung.
Allerdings verknüpfen „nur“15 Prozent IoT mit KI („Artificial Intelligence of Things“). Als größten Nutzen dieser Verbindung sehen 42 Prozent effizientere Prozesse, 41 Prozent wollen mithilfe von KI in IoT-Projekten Fehler reduzieren. Jeweils ein Drittel der Firmen erwartet Vorteile wie eine bessere Servicequalität, weniger Kosten und eine bessere Produktqualität, gefolgt von geringeren Ausfallzeiten/höherer Auslastung sowie weniger Ausschuss in der Produktion. Dagegen spielen bessere Kundenbeziehungen (elf Prozent) oder die Chance, mit Hilfe von KI in IoT-Projekten neue Produkte und Services entwickeln zu können (sechs Prozent) keine so große Rolle.
5G könnte IoT kräftig anschieben
Der neue Mobilfunkstandard 5G soll die notwendige Bandbreite für die Übertragung von IoT-Daten in Echtzeit liefern. Für Unternehmen stellt sich daher die Frage, ob sie den Einsatz von 5G in IoT-Szenarien planen sollen. Für 86 Prozent der Firmen lautet die Antwort: Ja. 41 Prozent davon planen den Einsatz von 5G in IoT-Szenarien, 30 Prozent stecken bereits in konkreten Überlegungen. In 16 Prozent der Firmen laufen bereits erste Feldversuche.
„Die Verfügbarkeit von 5G wird der Digitalisierung und dem Internet der Dinge (IoT) den entscheidenden Schub verleihen“, kommentiert Karsten Pradel von Telefónica. „Egal ob Industrie, Energie, Gesundheit, Wissenschaft oder Unterhaltung: Der 5G-Technologie-Standard hat die notwendigen technischen Eigenschaften, um als wichtiger Impulsgeber für neue Innovationen über viele Branchen und Anwendungsfelder hinweg zu fungieren.“
Edge Computing spielt nur eine Nebenrolle
Edge Computing gilt ebenfalls als zentrale IoTTechnologie, da die Daten direkt auf Endgeräten vor Ort verarbeitet werden. Eine Einschätzung, die die Studienergebnisse bis dato aber nicht bestätigen können. Lediglich 20 Prozent der Firmen weisen Edge Computing derzeit eine stark übergeordnete (sieben Prozent) oder übergeordnete Rolle (13 Prozent) zu. In 59 Prozent der Firmen spielt Edge Computing dagegen eine eher untergeordnete (25 Prozent), eine untergeordnete (19 Prozent), eine stark untergeordnete (elf Prozent) oder überhaupt keine Rolle (vier Prozent).
Das Erstaunliche: Auch in den nächsten Jahren gewinnt Edge Computing in IoT-Szenarien aus Sicht der Befragten kaum an Bedeutung. Zwar steigt die Quote der Firmen, in denen die dezentrale Datenverarbeitung stärker gewichtet wird, von 41 Prozent auf 45 Prozent an. Aber auch die Ablehnung verstärkt sich. Für fast ein Viertel der Firmen spielt Edge Computing in zwei bis drei Jahren eine stark untergeordnete oder überhaupt keine Rolle. Aktuell sagen das nur 15 Prozent.
Ein zentraler IoT-Einsatzbereich ist die Industrie – Stichwort Industrie 4.0. Von den befragten Unternehmen führen 44 Prozent IoT im Produktionsbereich auf dem Weg von Investitionen in neue Maschinen ein, gefolgt von Sensoren als Add-ons (36 Prozent). Weitere Schritte betreffen das Nachrüsten der Maschinen, die Schaffung einheitlicher Schnittstellen, Datenintegration oder die Vernetzung von Produktionslinien.
Diese Vernetzung läuft meist über das LTE/ 5G-Netz (43 Prozent) oder WLAN (41 Prozent) ab. Auf ein hybrides Modell mit 5G-Diensten parallel zu WLAN setzen 28 Prozent der Unter
nehmen. Jeweils 24 Prozent nutzen Industrial WLAN oder LTE-M (LTE for Machines), das Daten üblicherweise mit Transferraten von bis zu 2 Mbit/s überträgt und sehr energieeffizient arbeitet. Kabelgebundenes Industrial Ethernet kommt in 14 Prozent der Firmen bei der Vernetzung der Produktionsstätten zum Einsatz. Insgesamt mehr als zwei Drittel der Betriebe bezeichnen Industrie 4.0 mit dem Fernziel einer sich selbst steuernden Produktion als sehr zukunftsträchtig.
In Unternehmen des produzierenden Gewerbes haben sich zwei technische Bereiche herausgebildet: IT mit Software, Hardware und Kommunikationstechnik sowie OT (Operation Technology) mit Fokus auf Produktions- und Industrieanlagen, die meist in geschlossenen Systemen ohne Anbindung an das Internet arbeiten. Es gibt aber auch Bereiche, die nicht eindeutig IT oder OT zuzuordnen sind, etwa Embedded Systems oder digitale Zwillinge.
IT oder OT – das ist hier die Frage
Viele Unternehmen stehen vor der Frage, wer sich um die IoT-Fernwartung kümmern sollte. Wer ist der geeignete Ansprechpartner für den IoT-Dienstleister – IT oder OT? 60 Prozent antworten mit „eindeutig IT“(24 Prozent) oder „eher IT“(36 Prozent). Ein Drittel der Unternehmen (34 Prozent) sieht IT und OT gleichermaßen in der Verantwortung, fünf Prozent eher die OT. Damit bestätigt sich auch hier ein Schlüsselergebnis der Studie: Die IoT-Zuständigkeit liegt in der IT-Abteilung.
Nimmt man den CIO und die IT-Abteilung zusammen, übernimmt in 83 Prozent der Betriebe die IT die Verantwortung für die Planung und Umsetzung von IoT-Projekten. In der letztjährigen Studie waren es knapp 50 Prozent. In gut der Hälfte der Firmen ist der IT-Leiter mit seiner Abteilung für das Thema IoT verantwortlich. Der CIO oder IT-Vorstand übernimmt in 31 Prozent der Fälle das IoT-Zepter, vor allem in den großen Unternehmen. In nur noch einem Fünftel hat der Geschäftsführer beim Thema IoT den Hut auf. Auch der Technikvorstand spielt nur in 20 Prozent der Fälle eine wichtigere Rolle. Auf den Plätzen folgen der CDO, der Leiter Forschung und Entwicklung und der Produktionschef. In acht Prozent der Firmen gibt es ein IoT-Team zur Entwicklung, Planung und Umsetzung der Aktivitäten.
Nur ein Prozent der Betriebe hat noch keinen speziellen IoT-Verantwortlichen definiert.
Die Zahl der Firmen, die ihre IoT-Lösung gemeinsam mit externen Partnern entwickeln, steigt weiter. Mehr als zwei Drittel (69 Prozent) bauen ihr Internet der Dinge zusammen mit einem externen Partner; im Vorjahr waren es 65 Prozent. Überdurchschnittlich hoch ist hier der Anteil bei den großen Unternehmen ab 1.000 Mitarbeitern (73 Prozent).
Der Anteil derer, die ihre IoT-Lösung eigenständig entwickeln, bleibt mit rund 40 Prozent konstant. Hier gibt es große Unterscheide bei den Unternehmensgrößen. Während nur 22 Prozent der kleinen Betriebe bis 500 Mitarbeiter die Konzeption und Umsetzung ihrer IoTLösungen selbst in die Hand nehmen, ist es bei den mittleren und großen jeweils etwa die Hälfte. Nur noch acht Prozent lassen ihre IoTLösung komplett extern entwickeln (Vorjahr: 16 Prozent), fünf Prozent kooperieren dazu mit anderen Unternehmen aus der eigenen Branche (wie im Vorjahr).
Ihre ersten IoT-Projekte haben die meisten Firmen (55 Prozent) etappenweise in mehreren Schritten umgesetzt, 43 Prozent im „Big-Bang“Verfahren. Am häufigsten setzen die Unternehmen auf eine Mischung aus selbst entwickelten Teilen und bereits fertigen IoT-(Teil-) Lösungen „out of the Box“. Ganz auf vorgefertigte Lösungen zu bauen, kommt aber nur für wenige in Frage. 63 Prozent der Firmen sind skeptisch gegenüber schlüsselfertigen IoT-Lösungen. Sie sagen, dass vorkonfektionierte Lösungen nicht funktionieren können, weil IoT zu komplex sei.