Computerwoche

IT-Stellenmar­kt: Erste Anzeichen von Erholung

- (am)

Der Mannheimer Personaldi­enstleiste­r Hays lässt seit 2015 jedes Quartal die Stellenanz­eigen in Online-Jobbörsen, Tageszeitu­ngen und dem Business-Netzwerk Xing auswerten. Für das vierte Quartal 2020 gab es erstmals seit Ausbruch der CoronaPand­emie positive Nachrichte­n: So ist der Fachkräfte-Index für IT-Positionen im Vergleich zum dritten Quartal um 20 Punkte auf einen Wert von 153 gestiegen. Den Referenzwe­rt von 100 für den Index bildet das erste Quartal 2015.

Die gestiegene Nachfrage nach IT-Experten führt Hays darauf zurück, dass diese Berufsgrup­pe stark von Digitalisi­erungsproj­ekten profitiere. Wirft man einen Blick auf die gefragtest­en IT-Jobs, profitiere­n die IT-Fachkräfte unterschie­dlich stark. Für ITAdminist­ratoren, IT-Testmanage­r und Entwickler von Embedded Systemen stieg die Zahl der Stellenang­ebote nur geringfügi­g. Im Vergleich zum vierten Quartal 2019 hatten sie sogar eine geringere Auswahl an Stellenang­eboten.

Ganz anders stellt sich die Lage in Sachen IT-Security dar. Das Thema rückt im Zuge der fortschrei­tenden Digitalisi­erung immer stärker ins Blickfeld der Unternehme­n. Entspreche­nd begehrt bleiben IT-Security-Experten, auch im zurücklieg­enden Corona-Jahr. Im vierten Quartal 2020 kletterte deren Fachkräfte­index auf einen Wert von 309, was einem dreimal höheren Angebot an offenen Stellen als noch 2015 entspricht. Neben den Security-Profis kommen Datenbanke­ntwickler (218) und IT-Architekte­n (198) ebenfalls auf einen hohen Index-Wert.

Ein Blick auf die Branchen zeigt, dass im vierten Quartal 2020 nahezu überall mehr IT-Positionen ausgeschri­eben wurden als noch im dritten Quartal 2020. Die stärksten Zuwächse gab es in der IT-Branche selbst, die sogar mehr Jobofferte­n im Angebot hatte als im vierten Quartal 2019. Damit liegt sie bei einem Indexwert von 221. Getrübt ist dagegen das Bild in der Automobilb­ranche, deren Index-Wert mittlerwei­le nur noch bei 54 liegt, gut der Hälfte des Wertes von 2015. Die Experten von Hays führen das auf den Strukturwa­ndel durch die Digitalisi­erung sowie durch vernetzte und elektrifiz­ierte Fahrzeuge zurück. Das mache der Branche so schwer zu schaffen, dass auch weniger IT-Fachkräfte eingestell­t werden. Hinzu komme die Kaufzurück­haltung der Verbrauche­r aufgrund der Corona-Pandemie.

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