Keine Lust auf Online-Sitzungen
Ein Jahr nach dem ersten Lockdown hat fast die Hälfte der Unternehmen ein Digital-Workplace-Konzept umgesetzt. Doch nun wächst die Kritik an den ausufernden Video-Meetings, wie eine Studie von Campana & Schott und IDG zeigt.
Viele Firmen haben Digital-WorkplaceKonzepte umgesetzt. Doch nun wächst die Kritik an den ausufernden Video-Meetings, wie eine aktuelle Studie zeigt.
Ein gutes Jahr nach der ersten CoronaWelle hat fast die Hälfte (46 Prozent) der Firmen in Deutschland und der Schweiz ihren Beschäftigten einen digitalen Arbeitsplatz zur Verfügung gestellt. Weitere 30 Prozent wollen in diesem Jahr nachziehen und 17 Prozent in den kommenden zwei bis fünf Jahren. Lediglich sechs Prozent sehen keine Notwendigkeit, weitere digitale Lösungen bereitzustellen. Das zeigt eine Umfrage von Campana & Schott in Zusammenarbeit mit
IDG, die in Vorbereitung für ein Whitepaper zum Thema New Work umgesetzt wurde.
Immer mehr Personal arbeitet remote.
„Diese Veränderung ist gekommen, um zu bleiben. Deshalb muss die digitale Zusammenarbeit jetzt weiter professionalisiert werden,“schlussfolgern die Initiatoren der Umfrage. „Die richtige Technik, IT-Sicherheit, Digitalkompetenz und auch das Changemanagement spielen eine Schlüsselrolle“, heißt es in der Umfrage der Frankfurter Management- und Technologieberatung Campana & Schott. Doch Unternehmen müssten für die
Gestaltung ihrer Arbeitswelt ganzheitlicher denken. Technologie müsse im Einklang mit Kultur und Organisation, den individuellen Bedürfnissen der Mitarbeitenden sowie dem Arbeitsraum stehen, so die Forderung.
Mehr als zwei Drittel der befragten Firmenvertreter bestätigen, dass der Digital Workplace eine „Grundvoraussetzung für Effizienz und Resilienz“sei. Als wichtige Anforderungen an den digitalen Arbeitsplatz nennen sie die gute Vernetzung und Kommunikation im Unternehmen (42 Prozent), Sicherheit (40 Prozent) und die Gewährleistung des Datenschutzes (20 Prozent).
Genervt zeigen sich viele der Befragten von virtuellen Meetings. 58 Prozent empfinden sie als nicht produktiv und auf Dauer anstrengend. Ein Viertel moniert, dass die Arbeit durch zu viele verschiedene digitale Lösungen unübersichtlich und weniger effizient geworden sei. Weitere Herausforderungen sind die unzureichende Digitalisierung der Prozesse (22 Prozent), ein abnehmendes „Wir-Gefühl“(14 Prozent) sowie der schlechte Einblick in die tägliche Arbeit des Teams (zwölf Prozent). Zudem sehen 13 Prozent keine Notwendigkeit für Remote Work, solange es keine rechtliche Grundlage gebe.
„Viele Unternehmen glauben, dass bei ihnen über die gesamte Belegschaft hinweg kein hybrides Arbeiten möglich sei. Doch das stimmt häufig nicht“, sagt Christian Koch, Head of Unified Communication & Collaboration bei Campana & Schott. „Auch Frontline Worker, etwa in der Produktion oder mit Kundenkontakt, können vom digitalen Arbeitsplatz profitieren. Dabei lassen sich bestehende Geräte ohne großen Aufwand mit Collaboration-Lösungen wie der Teams-App ergänzen.“