Network as a Service: Cisco bietet Netzinfrastrukturen aus der Cloud an
Der Trend zur Cloud verändert nun auch das Networking Business tiefgreifend. Nach dem Cloud-Management von Netzen will Cisco nun ganze Netzinfrastrukturen als Services offerieren.
Fast die Hälfte der deutschen Unternehmen sieht in ihren Netzwerkinfrastrukturen vor allem einen Kostenfaktor. Dementsprechend befinden sich die Netze oft in keinem guten Zustand und genügen den aktuellen Anforderungen des Cloud- und HomeOffice-Zeitalters nicht mehr, wie die IDC-Studie „Network Transformation in Deutschland 2021“ergab. Cisco verspricht den Unternehmen nun schnelle, agile und skalierfähige Netzwerke, ohne dass sie dafür eine eigene Infrastruktur oder Verwaltung vorhalten müssen.
Ermöglichen will der Konzern dies mit Networkas-a-Service-(NaaS-)Lösungen. Im Rahmen des Vertriebsmodells „Cisco Plus“will der Anbieter Hardware, Software und Services im Bundle als Dienste offerieren. Dabei sollen Lösungspakete mit einheitlichen Abo-Konditionen bereitgestellt werden. Cisco plant, noch in diesem Jahr in begrenztem Umfang NaaSLösungen in den Bereichen Access, WAN und Cloud zu veröffentlichen.
Die As-a-Service-Angebote sollen zuerst in Deutschland, den Niederlanden, Großbritannien, Australien, Kanada und den USA verfügbar sein. Als erstes wird es eine cloudbasierte Lösung für Secure Access Service Edge (SASE ) geben. Die Mitte dieses Jahres erhältliche Hybrid-Cloud-Lösung soll das gesamte Rechenzentrums-, Netzwerk- und Speicherportfolio von Cisco umfassen. Zudem enthält sie Speicher und Software von Drittanbietern für OnPremises, Edge und Public Cloud.
Für sein As-a-Service-Angebot arbeitet der Konzern an dem Self-Service-Portal „Cisco Plus Experience“, das im Lauf des Jahres zur Verfügung stehen soll. Es wird auf der Cisco CX Cloud basieren und einen Marktplatz enthalten, auf dem Anwender diverse Services von Cisco und dessen Partnern beziehen können. Die Frage, wie es um die Performance der SaaSund cloudbasierten Services bestellt sein wird, will Cisco mit der Integration von ThousandEyes in das AppDynamics Dash Studio beantworten. Dadurch würden Netzwerk- und Internet-Performance-Metriken in einem Dashboard kombiniert. So erhielten Netzwerk-, Anwendungs- und Cloud-Teams eine gemeinsame Datenbasis, um Probleme zu erkennen und zu beheben. Zudem ist ThousandEyes jetzt automatisch im Lieferumfang der Switches der Catalyst-9000-Serie enthalten, ohne zusätzliche Hardware- oder Softwarekosten.
Das Aus für das Passwort?
Mit Cisco Duo will der Netzwerkriese künftig auch eine passwortlose Anmeldung bei Cloud-Anwendungen realisieren. Sicherheitsschlüssel oder Plattformbiometrie – etwa mit Tools wie Apple Face ID und Touch ID oder Windows Hello – sollen Passwörter ersetzen. Die passwortlose Authentifizierung von Duo ist Bestandteil der Cisco-Zero-Trust-Plattform und lässt sich sowohl für Cloud- als auch OnPremises-Anwendungen nutzen.
Als Public Preview soll die Lösung ab Sommer 2021 verfügbar sein. Gefahren schneller erkennen und dabei einen Schutz vom Endgerät bis zur Cloud gewährleisten kann laut Cisco die erweiterte cloudnative Plattform SecureX. Neue automatisierte Prozesse würden Bedrohungen wie die Supply-Chain-Angriffe auf Solarwinds sowie Phishing schnell erkennen und beseitigen. Des Weiteren offeriere die Plattform nun auch eine Einbindung von Drittanbieter-Technologien wie Google, ServiceNow oder Splunk.