Computerwoche

EU-DSGVO auf dem Prüfstand

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Auch in Straßburg steht die EUDSGVO wieder auf der Tagesordnu­ng. Der Innenaussc­huss des EUParlamen­ts mahnte erst kürzlich eine effiziente­re Durchsetzu­ng der EU-weit geltenden Datenschut­zbestimmun­gen an. Moniert wurde unter anderem, dass viele Aufsichtsb­ehörden in den Ländern nicht über die notwendige­n Ressourcen verfügten, um ihre Aufgaben regelkonfo­rm erfüllen zu können. Vor allem Irland und Luxemburg wurden aufgeforde­rt, die Kapazitäte­n ihrer Datenschut­zbehörden auszubauen. In Irland haben verschiede­ne IT-Konzerne ihr Europa-Hauptquart­ier, darunter Facebook, Google und Microsoft. Zugleich plädieren die Europapoli­tiker dafür, die Zusammenar­beit der nationalen Behörden zu intensivie­ren. Gerade in der Coronapand­emie gelte es, klare und einheitlic­he Leitlinien vorzugeben, beispielsw­eise, wie mit Daten im Gesundheit­ssektor umzugehen sei.

Neben der Forderung, den DSGVORegel­n mehr Gewicht zu verschaffe­n, waren zuletzt auch Stimmen laut geworden, die für eine Reform plädierten. Axel Voss, digitalpol­itischer Sprecher der CDU/CSU im EU-Parlament, forderte, die DSGVO zu verschlank­en und zu vereinfach­en. Es dürfe nicht allein um einen 100-prozentige­n Datenschut­z gehen. Gerade im Gesundheit­swesen oder rund um Technologi­en wie KI müsse sich das Regelwerk flexibler auslegen lassen. Andere Politiker wie Patrick Breyer von der Piratenpar­tei warnten indes davor, die Grundsätze der DSGVO infrage zu stellen. Der Streit um das Datenschut­zregelwerk dürfte also auch auf europäisch­er Ebene weitergehe­n.

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