Die Waffen gegen den Klimawandel sind digital
Es geht ums Ganze – Energie sparen, nachhaltig wirtschaften, den Klimawandel aufhalten. Die Digitalisierung könnte dabei eine wichtige Rolle spielen, so man sie denn einzusetzen vermag.
Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Energiesparen stehen ganz oben auf der Agenda fast aller Unternehmen. Kein Wunder: EU und Landesregierungen machen Druck, die Klimaschutzziele sind ambitioniert. Auch die großen Investment-Gesellschaften ziehen mit. Geld gibt es nur noch, wenn der CEO nachweisen kann, dass er nachhaltig wirtschaftet.
Die IT-Branche spielt hier eine Doppelrolle. Auf der einen Seite bereitet der rasant wachsende Energiehunger gerade in den gigantischen Cloud-Rechenzentren Sorgen. Zwar arbeiten die Betreiber mit Hochdruck daran, deren Betrieb effizienter und damit ressourcenschonender zu gestalten. Experten gehen aber davon aus, dass der Anteil der IT am weltweiten Energieverbrauch bis 2030 von derzeit unter zehn auf über 20 Prozent steigen könnte.
Auf der anderen Seite ist es die IT, die den Weg aus der Krise weisen könnte. Wie Bitkom und Accenture ausgerechnet haben, könnte allein der Einsatz digitaler Technik die Hälfte der geplanten Reduktion von Treibhausgasen in Deutschland schultern. Voraussetzung wäre allerdings eine große Entschlossenheit bei den einschlägigen Investitionen. Hier spannt sich der Bogen zur Politik. Bund und Behörden in Deutschland hinken weit hinterher. Wenn man sieht, wie viel Papier sich in deutschen Impfzentren stapelt und die Abläufe verlangsamt, ist das einfach nur noch peinlich. Noch unangenehmer wird es, wenn Wirtschaftsminister Peter Altmaier poltert, er werde notfalls IT-Startups aus dem Baltikum einfliegen lassen, um die Digitalisierung hierzulande anzuschieben. Nein, die Probleme liegen nicht bei den vermeintlich wenig kreativen deutschen Startups, sondern zu einem Gutteil in der Inaktivität der deutschen Politik.