„Unternehmen fallen reihenweise um“
Der ITK-Verband Bitkom warnt angesichts der aktuellen Security-Vorfälle vor großen Schäden. „Mit der jüngsten Attacke auf das IT-Unternehmen Kaseya wird eine besonders perfide Masche genutzt, um Unternehmen in aller Breite zu attackieren“, konstatiert Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Viele Unternehmen ließen sich von externen IT-Dienstleistern unterstützen. Werde die beim Dienstleister eingesetzte Software infiltriert, könne der Angriff quasi beliebig skaliert werden. „Die Cyberkriminellen machen sich die Hebelwirkung über den IT-Dienstleister zunutze, indem sie die Zielsysteme der Endkundinnen und -kunden verschlüsseln und horrende Lösegelder erpressen“, so Rohleder. „Wird ein solcher Angriff erfolgreich geführt, fallen die Kundinnen und Kunden reihenweise um.“Nach Darstellung des Bitkom stellt der jüngste Angriff auf die Software-Lieferkette nur die Spitze eines Eisbergs in einer Reihe von Attacken dar.
„Nach einem ähnlichen Muster erfolgte bereits der Solarwinds-Angriff, der Ende vergangenen Jahres bekannt wurde und bei dem ebenfalls die Software-Lieferkette als Einfallstor diente“, sagte Geschäftsführer Rohleder. „Ziel waren dabei vor allem staatliche Institutionen und Großunternehmen.“Mit der Kaseya-Attacke treffe es nun eine andere Zielgruppe – mit nicht weniger schwerwiegenden Konsequenzen für die Gesellschaft. „Hacking hat sich zu einer maßgeblichen Bedrohung für den Schutz der Bevölkerung und deren Versorgungssicherheit entwickelt. Das haben auch die Angriffe auf eine zentrale US-Ölpipeline, das irische Gesundheitssystem sowie den weltgrößten Fleischproduzenten eindrücklich unter Beweis gestellt.“