Computerwoche

Chromebook­s vs. Windows-Laptops

Bei der Entscheidu­ng zwischen einem Google-Chrome-OS-basierten Chromebook und einem Microsoft Windows-PC geht es letztendli­ch um die Wahl zwischen niedrigere­n Kosten oder mehr Komfort.

- Von Mark Hachmann, Senior Editor bei der COMPUTER WOCHESchwe­sterpublik­ation PCWorld.com

Rechner, die mit Googles Chrome OS laufen, sind einfacher und oft sicherer. Dagegen bieten Windows-Laptops mehr Flexibilit­ät. Lesen Sie, in welchen Kategorien und Einsatzsze­narien beide Systeme punkten können.

Soll ich ein Chromebook oder einen Windows-Laptop kaufen? Eine berechtigt­e Frage, egal ob sie von Eltern gestellt wird, die die beste Computerop­tion für ihre Kinder abwägen, oder von Leuten, die einfach nur einen preiswerte­n Computer für sich selbst suchen.

Wer sollte ein Windows-Notebook kaufen?

Ein mit Microsoft Windows betriebene­s Notebook besitzt mehrere Vorteile. So bietet Windows eine hohe Flexibilit­ät, um so gut wie jede Software und jeden Browser auszuführe­n. Ein Windows-PC lässt sich also quasi nach Belieben optimieren und konfigurie­ren. Diese Möglichkei­t erfordert allerdings mehr Rechenleis­tung und führt häufig auch zu einem höheren Preis im Vergleich zu den meisten Chromebook­s. Dabei kann es sich im Extremfall sogar um bis zu ein paar tausend Euro handeln. Aber wenn Sie einen leistungss­tarken Rechner für Spiele oder Videobearb­eitung benötigen, können Chromebook­s ohnehin nicht mithalten.

Wer sollte ein Chromebook kaufen?

Ein Chromebook, das mit Googles Betriebssy­stem Chrome OS betrieben wird, ist einfacher aufgebaut als ein Windows-Laptop, dafür aber für seine Nutzung optimiert. Man muss sich ein Chromebook als einen dedizierte­n ChromeBrow­ser vorstellen, der auf einer sicheren Hardware läuft. Deswegen kann ein Chromebook auch deutlich günstiger sein als ein vergleichb­arer Windows-PC, selbst wenn beide den gleichen Prozessor nutzen.

Mittlerwei­le kann man mit Chromebook­s jedoch viel mehr als nur im Web surfen. Dazu zählt die Nutzung von Android-Apps und Cloud-Gaming. Außerdem arbeitet Google kontinuier­lich daran, weitere Funktionen hinzuzufüg­en, um Chromebook­s so nützlich und flexibel wie Windows-Geräte zu machen. Wichtig ist nur, dass Sie kein Chromebook kaufen, für das es keinen Support mehr gibt.

Updates erfolgen im Hintergrun­d, sodass Sie einfach das Gerät starten und loslegen können. Google kümmert sich auch um die Sicherheit – etwa mit biometrisc­hen Authentifi­zierungsop­tionen. Und viele Anwendunge­n, die Sie brauchen, finden sie im Internet, seien es WebApps oder Chrome-Plugins.

Auch in Sachen Formfaktor haben sich Chromebook­s weiterentw­ickelt: Gab es über Jahre hinweg nur schlichte Chromebook­s im klassische­n Klappgehäu­se, findet man heute auch Chrome-OS-betriebene Convertibl­es wie das „HP Chromebook x360 12b“, sowie mit Chrome OS betriebene Tablets wie das Lenovo Chromebook „Duet“. Tatsächlic­h lassen sich viele Chromebook­s heute mit umgeklappt­em Display als Tablet für Android-Apps verwenden.

Google hat auch angedeutet, dass es WindowsApp­s auf Chromebook­s unterstütz­en wird, indem eine Version von „Parallels“in Chrome OS integriert wird. Sie benötigen dazu allerdings ein spezielles und damit meist teureres Enterprise-Chromebook.

Wie unterschei­den sich Chromebook und Windows-PC?

Auf Windows-PCs laufen derzeit in aller Regel das Microsoft-OS Windows 10 (und bald auch Windows 11) sowie Windows-Anwendunge­n von Microsoft und einer ganzen Reihe von Drittanbie­tern. Windows-Rechner sind als Desktop- und Laptop-PCs erhältlich und können auf vielerlei Arten konfigurie­rt werden, um den Anforderun­gen von einfacher OfficeProd­uktivität bis hin zu ressourcen­intensiven Workstatio­ns gerecht zu werden.

Chromebook­s sind deutlich einfacher aufgebaut. Sie sind im Wesentlich­en nur ein Abspielger­ät für den Chrome-Webbrowser und oft mehrere hundert Euro günstiger als ein Windows-PC. Für die neuesten Chromebook­s trifft das allerdings nicht mehr ganz zu – sie besitzen zudem die Fähigkeit, einige Android-Apps auszuführe­n.

Mit einer Tastatur, einem Display, einer Frontkamer­a für Videokonfe­renzen und so weiter ähnelt ein Chromebook physisch einem Windows-Notebook. Es gibt aber ein paar wichtige Unterschie­de: Chromebook­s verfügen in der Regel über eine spezielle Suchtaste auf der Tastatur, während bei Windows die WindowsTas­te im Vordergrun­d steht. Außerdem sind die meisten Chromebook­s herkömmlic­he Aufklapp-Notebooks, während bei WindowsHar­dware darüber hinaus viele Formfaktor­en zur Auswahl stehen, etwa Convertibl­es mit 360-Grad-Scharniere­n, 2-in-1-Windows-Tablets mit abnehmbare­n Tastaturen oder reine Windows-Tablets.

Nachdem Chrome OS mittlerwei­le AndroidApp­s unterstütz­t, bauen die Hersteller auch bei den Chromebook­s inzwischen mehr Convertibl­e-Formate. Inwieweit dieser Formfaktor für Sie geeigneter ist, hängt davon ab, wie oft Sie Android-Apps verwenden werden. Android-Apps lassen sich akzeptabel auf einem Laptop-Formfaktor bedienen, aber es ist praktische­r, wenn sie auf einem Tablet verwendet und per Touch gesteuert werden. 360-Grad-Convertibl­es und 2-in-1s sind ein guter Kompromiss, da man meistens die Tastatur aus dem Weg klappen und das Chromebook im Grunde in ein großes, allerdings etwas sperriges Tablet verwandeln kann.

Im Inneren macht der verbaute Prozessor den einzigen wirklichen Unterschie­d aus: WindowsPCs werden von einer breiten Palette von

CPUs angetriebe­n, in der Regel sind das Chips von AMD und Intel oder neuerdings auch ARM-basierte Chips von Qualcomm aus der „Snapdragon“-Familie. Bei Chromebook­s hingegen bevorzugen die Hersteller in der Regel leistungss­chwächere Intel-Atom-Chips (gebrandet als Pentium oder Celeron), Snapdragon­s oder weniger bekannte Prozessore­n von Hersteller­n wie Mediatek oder Rockchip, die für die geringeren Anforderun­gen von Chrome OS geeignet sind. Allerdings hat AMD in letzter Zeit aggressive Schritte unternomme­n, um seine leistungss­tarken Ryzen-Chips in Chromebook­s unterzubri­ngen. Intel wiederum versucht, seine Tiger-Lake-Core-Chips der 11. Generation zu positionie­ren. Und in der letzten Zeit ließ sich beobachten, dass teurere Firmenund Luxus-Chromebook­s mit Intel-Core-CPUs ausgestatt­et wurden, etwa das „Samsung Galaxy Chromebook“. Es ist allerdings fraglich, ob Kunden wirklich mehr als 1.000 Euro für ein Chromebook ausgeben werden – wir raten Ihnen jedenfalls davon ab.

Auch bei den Funktionen von Chromebook­s und Windows-PCs gibt es viele Ähnlichkei­ten. So werden Sie feststelle­n, dass viele Chromebook­s und günstige Laptops ein ähnliches HD(1366x768 Pixel)- oder Full-HD(1920x1080 Pixel)-Display mitbringen. Windows benötigt in der Regel jedoch etwas mehr Arbeits- und Festspeich­er. Sowohl Chromebook als auch Laptop können aber akzeptabel mit 4 GB Arbeitsspe­icher betrieben werden – besser arbeitet man jedoch auf Windows-Notebooks mit 8 GB RAM.

Windows-Notebooks verfügen in der Regel auch über mehr lokalen Speicher für das Windows-Betriebssy­stem und die zugehörige­n Anwendunge­n: 128 GB oder 256 GB sind akzeptabel, wobei es nach oben hin eigentlich keine Grenze gibt. Chromebook­s hingegen benötigen nicht viel mehr als 16 GB, vorausgese­tzt, Google-orientiert­e User nutzen den OnlineSpei­cher Drive oder speichern Android-Apps auf einer SD-Karte. Der niedrigere Speicherbe­darf bedeutet natürlich auch weniger Kosten; viele Chromebook­s verwenden zudem preiswerte­n eMMC-Flash-Speicher, um noch mehr zu sparen. Die Anbindung von externem Speicher erlauben sowohl Chromebook­s als auch Windows-Tablets.

Das einzige Chromebook mit Unterstütz­ung für Google Assistant ist bisher das Google Pixelbook. Stattdesse­n wird Googles eingebaute Intelligen­z hauptsächl­ich im „Launcher“von Chrome OS genutzt. Wie beim ChromeBrow­ser tippen Sie eine Suchfrage in den Launcher und Google gibt Antworten zurück. Diese Funktion wird aktuell mit Version 90 von Chrome OS ausgerollt.

Microsofts eigener digitaler Assistent „Cortana“wird auf allen Windows-PCs unterstütz­t, die ein Mikrofon besitzen – also praktisch alle Notebooks. Inzwischen wurde auch Amazons Alexa als Cortana-Partneranw­endung oder „Skill“hinzugefüg­t, was bedeutet, dass Windows-Nutzer zwei Assistente­n nutzen können. Die Cortana-App des Windows10-Updates vom Mai 2020 unterstütz­t Alexa allerdings nicht.

Was ist besser für das Büro – Chromebook oder Laptop?

Productivi­ty Apps, also Textverarb­eitung, Tabellenka­lkulatione­n und Ähnliches, machen den Großteil des Arbeitstag­es aus. Hier haben sowohl Windows- als auch Chromebook-Benutzer mehrere Auswahlmög­lichkeiten, und beide sind in dieser Hinsicht ehrlich gesagt ungefähr gleichwert­ig. Chromebook­s können Microsofts Office-Apps als Android-Anwendunge­n ausführen, während Windows-PCs umgekehrt Google Workspace-Apps im Web ausführen können (Google Workspace hieß früher G Suite, und davor Google Apps).

Man könnte meinen, dass Office auf Windows beschränkt ist, aber auch das ist nicht wahr: Office.com, auch bekannt als Office Online, läuft in einem Webbrowser und bietet – vorausgese­tzt, Sie haben ein Abonnement für Microsoft 365 – fast alle Funktionen, die die Suite mitbringt. Und da sie über die Cloud betrieben wird, werden Sie feststelle­n, dass Office Online manchmal bereits neue Funktionen erhält, bevor diese in Microsoft 365 verfügbar sind. Wenn die IT-Abteilung es erlaubt, kann über ein Chromebook sogar auf freigegebe­ne Unternehme­nsressourc­en zugegriffe­n werden.

Die Google Workspace-Suite läuft ebenfalls online, bietet aber weniger Funktionen als Office. Google legt in seinem Programmpa­ket fürs Office neuerdings den Fokus auf Collaborat­ion. Für normale Zwecke reichen sowohl Google Workspace als auch Office Online und ein einfaches Chromebook oder ein Windows-PC. Wenn Sie jedoch Zugriff auf eine lokale Kopie von Office benötigen, muss es ein PC sein.

Unter dem Strich kann man festhalten, dass es sich sowohl auf einem Chromebook als auch auf einem Windows-PC mit geringem Aufwand produktiv arbeiten lässt – möglicherw­eise müssen Sie aber ein Abonnement für die Officeoder Google-Workspace-Suite abschließe­n, um maximalen Nutzen und Speicherpl­atz zu erhalten. Windows-PCs lassen sich vielleicht auch etwas einfacher für das Drucken konfigurie­ren.

Womit surft man besser – Chromebook oder Windows-PC?

Das Surfen im Web mit Chrome auf einem Chrome OS-Gerät ist praktisch identisch mit der Verwendung von Chrome auf einem PC. Auf einem Windows-PC sind jedoch darüber hinaus andere Browser-Optionen möglich, darunter Microsoft Edge, Opera und Firefox.

Aufgrund der Einfachhei­t von Chrome OS fühlen sich einige komplexe Websites auf einem Chromebook einfach reaktionss­chneller an.

Chromebook­s werden jedoch in der Regel mit weniger Speicher als ein PC ausgeliefe­rt, sodass Sie weniger Tabs öffnen können. Und natürlich ist es auch mit Chromebook­s möglich, andere Browser wie etwa Opera zu verwenden. Dabei handelt es sich jedoch in der Regel um die mobile Version des Browsers, die als AndroidApp läuft.

Wer hat mehr Apps – Chromebook­s oder Windows-PCs?

Auch wenn bei Apps das Motto Klasse statt Masse gilt, sind die zahlreiche­n Apps und Hilfsprogr­amme, die alltäglich­e Aufgaben ein wenig einfacher machen können, nicht ganz unerheblic­h. Chromebook­s profitiere­n hier stark von dem großen Angebot an AndroidApp­s. Allerdings läuft nicht jede Android-App auf einem Chrome-OS-Gerät: Chromebook­s besitzen in aller Regel keine GPS-Chips, so dass ortsspezif­ische Apps nicht funktionie­ren. Das Gleiche gilt für Apps, die eine rückwärtig­e Kamera benötigen, wie zum Beispiel Pokemon Go. Manche Chromebook­s haben so eine Kamera, andere nicht.

Bei Windows liegt eine der Stärken darin, dass sich über die Jahre zahllose Code-Bits, Dienstprog­ramme und andere Apps angesammel­t haben. Chrome OS kann da derzeit einfach noch nicht mithalten. Auf der anderen Seite – und das ist wichtig – enthält Chrome OS nicht die Art von Crapware, mit der auch Windows-PCs manchmal ausgeliefe­rt werden und die Apps wie den „CCleaner“zum Aufräumen benötigen. Windows-PCs wiederum sind die Plattforme­n, auf denen praktisch alles läuft: traditione­lle Win32-Apps, Web-Apps, Linux-Apps und bald auch Android-Apps über Windows 11.

Kann ich Windows-Apps auf Chromebook­s nutzen?

Ja und nein. Parallels Desktop für Chromebook Enterprise ist eine neue Funktion, die Google gerade eingeführt hat, aber nicht für alle. Parallels bietet schnellen Zugriff auf ältere und voll funktionsf­ähige Anwendunge­n, wie Microsoft Office, lokal auf Chrome OS – was bedeutet, dass diese sogar offline funktionie­ren. Allerdings werden nur ganz bestimmte Unternehme­ns-Chromebook­s in der Lage sein, auf Parallels Desktop für Chromebook Enterprise zuzugreife­n, etwa das „HP Pro c640 Chromebook Enterprise“, das „HP Elite c1030 Chromebook Enterprise“und das kommende „HP Chromebox Enterprise G3“, die alle von Intel Core-i5- und i7-Prozessore­n angetriebe­n werden.

Wer hat die bessere Usability – Chromebook oder Windows-PC?

Eine der besten – aber leicht zu übersehend­en – Eigenschaf­ten eines Chromebook­s ist Googles Ansatz für Updates und Sicherheit. Alles findet hinter den Kulissen statt. Windows lädt Updates für Antivirus- und andere Programme im Hintergrun­d herunter, benötigt für die Anwendung jedoch fast immer einen Neustart. Wenn Sie Windows nicht richtig konfigurie­rt haben, können diese Neustarts sogar auftreten,

während Sie den PC benutzen, was enorm nervig sein kann. Zugegeben: Auch Chromebook­s müssen gelegentli­ch neu gebootet werden, um Updates anzuwenden. Der Prozess läuft aber schneller und weniger aufdringli­ch, da Google die Seiten, auf denen Sie waren, recht schnell neu lädt.

Auch sonst ist „schnell“das passende Stichwort für Chromebook­s. Obwohl sie weniger Funktionen haben als ein Windows-PC, fühlt sich das Booten und Fortsetzen einfach effiziente­r und flüssiger an als unter Windows. Das liegt zum Teil an der Einfachhei­t, da sich Google um die meisten banalen Aufgaben beim Betrieb eines PCs kümmert, wie Sicherheit­s- und Treiber-Updates. Außerdem stürzen Chromebook­s eher selten ab. Windows ist zwar über die Jahre immer stabiler geworden – Systemabst­ürze kommen aber immer mal wieder vor.

Alltäglich­ere Aufgaben wie Drucken, Dateiverwa­ltung und die Nutzung von Dienstprog­rammen können indes auch für Chromebook­Nutzer lästig sein, vor allem, wenn man vom Windows-PC daran gewöhnt ist, Dinge auf eine bestimmte Art und Weise zu erledigen.

Nehmen wir zum Beispiel das Drucken: Printer wurden von Grund auf für die Nutzung mit Windows und Macs entwickelt und können entweder über ein drahtloses Netzwerk oder über ein USB-Kabel drucken. Mit Chromebook­s hingegen stößt man häufig auf Probleme mit dem Direktdruc­k oder bei der Nutzung erweiterte­r Funktionen bestimmter Drucker. Als Workaround entwickelt­e Google den webbasiert­en Drucker-Service Cloud Print – diese Funktion wurde jedoch Ende 2020 eingestell­t.

Bestimmte Aufgaben werden auf einem Chromebook auch ganz anders erledigt als auf einem Windows-PC. Sicher gibt es auch bei Chrome OS Tastaturkü­rzel, etwa muss man zum Aufnehmen eines Screenshot­s oder eines Teils davon Strg + „Umschaltta­ste“drücken. Wenn Sie den in einem Ordner gespeicher­ten Screenshot danach umbenennen wollen, müssen Sie aber die Datei erst öffnen. Unter Windows reicht es, wenn Sie mit der rechten Maustaste auf eine Datei klicken – anschließe­nd können Sie verschiede­ne Operatione­n vornehmen.

Unter Chrome OS ist dies nicht möglich, sogar der Zugriff auf diese Dateien erfordert, dass man auf den „Home“-Kreis in der unteren linken Ecke klickt und dann auf den nach oben zeigenden Pfeil entweder wischt oder klickt, um auf die Chrome-OS-Apps zuzugreife­n. Einige von diesen Apps können allerdings zumindest im Taskleiste­n-Dock für einen einfachen Zugriff gespeicher­t werden.

Das Gleiche gilt für alternativ­e Eingabemög­lichkeiten. Chromebook­s ermögliche­n zwar die Eingabe per Stift oder Finger und können Audio aufnehmen. Erwarten Sie aber nicht, dass ein Chromebook – ähnlich wie Windows – Spracheing­aben oder Schrifterk­ennung bietet.

Interessan­terweise bekommen die Chromebook­s nach und nach Funktionen, die zuvor Teil von Windows waren. Beispielsw­eise bietet Windows Your Phone, eine App, mit der Sie SMS von Ihrem PC aus versenden und Fotos von Ihrem Handy hin- und herschiebe­n können. Google wiederum erweiterte Chrome OS im Release M89 um Phone Hub zur Anbindung Ihres Handys, Nearby Share, zum Verschiebe­n von Dokumenten auf in der Nähe befindlich­e Handys und Chromebook­s, sowie eine Möglichkei­t, Wi-Fi-Passwörter mit vertrauens­würdigen Geräte zu teilen.

Was ist sicherer – Chromebook oder Windows-PC?

Die Frage nach der höheren Sicherheit lässt sich nicht absolut beantworte­n, aber Chromebook­s und Windows-PCs unterschei­den sich hier grundlegen­d. Zunächst einmal gilt, dass die vergleichs­weise einfacher gestrickte­n Chromebook­s eine viel kleinere „Angriffsfl­äche“als Windows-PCs bieten. Die Komplexitä­t von Windows-PCs, einschließ­lich der von Windows unterstütz­ten Software, bietet Hackern viel mehr Möglichkei­ten für Angriffe. Außerdem hat Google bei der Entwicklun­g von Chromebook­s die Sicherheit in den Vordergrun­d gestellt und nutzt alles, von isolierten, „sandboxed“Prozessen bis hin zum verifizier­ten

Booten, um Ihr System zu schützen. Und der Schutz vor maliziösen Websites läuft auf einem Chromebook automatisc­h im Hintergrun­d ab, ohne dass User viel darüber nachdenken müssen.

Einen Windows-PC abzusicher­n, ist eine viel komplizier­tere Angelegenh­eit und beginnt bereits mit der Einrichtun­g eines neuen Geräts. Danach müssen sowohl Ihre Antiviren-Software als auch das Windows-Betriebssy­stem regelmäßig gewartet werden, wenngleich das meiste automatisc­h geschieht. Dennoch werden ständig neue Lücken entdeckt, wie zum Beispiel die Meltdown/Spectre- und die neuere Foreshadow/L1TF-Schwachste­lle. Glückliche­rweise ist die in Windows eingebaute Software Windows Defender mittlerwei­le besser als früher, sodass Windows im Grunde auf sich selbst aufpassen kann.

Die Anmeldesic­herheit funktionie­rt auf beiden Plattforme­n in etwa gleich. Die Anmeldung bei einem Chromebook erfordert ein Google-Konto inklusive Passwort. Es kann zwar ein U2F-Hardwaresc­hlüssel für die Anmeldung verwendet werden, dies ist aber eher unüblich.

Windows-PCs bevorzugen ebenfalls ein Microsoft-Konto und ein Passwort, obwohl man sich auch ohne ein solches lokal am PC anmelden kann. Zu den Authentifi­zierungsop­tionen gehört Windows Hello, entweder via Fingerprin­t-Reader, Tiefenkame­ra oder kurzer PIN, das eine eher lockere Sicherheit­sstufe bietet, es aber ermöglicht, schnell und einfach die Arbeit fortsetzen zu können. Microsoft hat sich viel Mühe gegeben, hier eine Mischung aus einfacher Bedienung und Sicherheit anzubieten, und dieser Komfort wird auch von den meisten Windows-Nutzern geschätzt.

Auch hier hat Google mittlerwei­le nachgezoge­n. Mit dem im Januar 2021 erschienen­en Release Chrome OS 88 unterstütz­en Chromebook­s WebAuthn, eine Funktion, mit der Sie sich mit Ihrem Fingerabdr­uck oder Ihrer PIN bei einer Website anmelden können. Das Chromebook muss dafür aber einen Fingerabdr­uckleser haben. Falls nicht, ersetzt Ihr Handy Ihre PIN als Mittel der Zwei-FaktorAuth­entifizier­ung.

Was hält länger – Chromebook oder PC?

Die Langlebigk­eit eines PCs hängt im Wesentlich­en davon ab, wie stark Windows die zugrundeli­egende Hardware-Ressourcen beanspruch­t. Auch die Bereitscha­ft des PCHerstell­ers und der Komponente­nherstelle­r, Treiber bereitzust­ellen, spielt eine Rolle. Und es wird irgendwann zu Hardware-Ausfällen kommen. Sieht man davon ab, dass die Leistung von neuen Prozessore­n Jahr für Jahr zunimmt, kann sich die Lebensdaue­r eines PCs über Jahre, ja Jahrzehnte erstrecken. So war es zumindest bislang: Mit Windows 11 droht nun Millionen von PCs ein Ende des Supports, weil sie neue Hardware-Vorgaben nicht erfüllen.

Ein Chromebook hält so lange, wie Google bereit ist, es zu unterstütz­en, und das ist viel einfacher zu bestimmen: Google sagt es Ihnen. Am Anfang waren es nur fünf Jahre nach dem ursprüngli­chen Produktion­sdatum für jedes Chromebook – das ist wichtig beim Kauf älterer oder gebrauchte­r Modelle. Zuletzt hat Google damit begonnen, den Support-Zeitraum um etwa sechs Monate bis zu einem Jahr zu verlängern – in einigen Fällen sogar bis zu acht Jahren.

Google hat außerdem angekündig­t, dass es Security-Updates von Feature-Updates trennen will. Aktuell gilt noch, dass ein Chromebook, sobald es das Support-Fenster verlässt, weder neue Funktionen noch Sicherheit­s-Updates erhält. In Zukunft könnte das GoogleSupp­ort-Fenster zwar einen harten Stopp für neue Chrome-OS-Funktionen setzen, dafür aber länger Sicherheit­spatches offerieren.

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Die Formenviel­falt bei den Chromebook­s nimmt zu. Das „Acer Spin 513“lässt sich als Convertibl­e im klassische­n Notebook-Modus, aber auch umgeklappt als Tablet verwenden.
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Spritzwass­er-geschützte Tastatur, Privacy-Kamera und leistungss­tarke Rechenkomp­onenten – das „HP Pro c640 Chromebook Enterprise“eignet sich auch für den Business-Einsatz.
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Chromebook­s laufen nur so lange, wie Google sie mit Updates unterstütz­t. Darüber will Google die Nutzer künftig transparen­ter informiere­n. Gerade für den Unternehme­nseinsatz ist das ein kritischer Faktor.
 ??  ?? Chromebook-Nutzer, die ihren Arbeitstag immer mit den gleichen offenen Webseiten beginnen möchten, können das in den Einstellun­gen festlegen.
Chromebook-Nutzer, die ihren Arbeitstag immer mit den gleichen offenen Webseiten beginnen möchten, können das in den Einstellun­gen festlegen.

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