Chromebooks vs. Windows-Laptops
Bei der Entscheidung zwischen einem Google-Chrome-OS-basierten Chromebook und einem Microsoft Windows-PC geht es letztendlich um die Wahl zwischen niedrigeren Kosten oder mehr Komfort.
Rechner, die mit Googles Chrome OS laufen, sind einfacher und oft sicherer. Dagegen bieten Windows-Laptops mehr Flexibilität. Lesen Sie, in welchen Kategorien und Einsatzszenarien beide Systeme punkten können.
Soll ich ein Chromebook oder einen Windows-Laptop kaufen? Eine berechtigte Frage, egal ob sie von Eltern gestellt wird, die die beste Computeroption für ihre Kinder abwägen, oder von Leuten, die einfach nur einen preiswerten Computer für sich selbst suchen.
Wer sollte ein Windows-Notebook kaufen?
Ein mit Microsoft Windows betriebenes Notebook besitzt mehrere Vorteile. So bietet Windows eine hohe Flexibilität, um so gut wie jede Software und jeden Browser auszuführen. Ein Windows-PC lässt sich also quasi nach Belieben optimieren und konfigurieren. Diese Möglichkeit erfordert allerdings mehr Rechenleistung und führt häufig auch zu einem höheren Preis im Vergleich zu den meisten Chromebooks. Dabei kann es sich im Extremfall sogar um bis zu ein paar tausend Euro handeln. Aber wenn Sie einen leistungsstarken Rechner für Spiele oder Videobearbeitung benötigen, können Chromebooks ohnehin nicht mithalten.
Wer sollte ein Chromebook kaufen?
Ein Chromebook, das mit Googles Betriebssystem Chrome OS betrieben wird, ist einfacher aufgebaut als ein Windows-Laptop, dafür aber für seine Nutzung optimiert. Man muss sich ein Chromebook als einen dedizierten ChromeBrowser vorstellen, der auf einer sicheren Hardware läuft. Deswegen kann ein Chromebook auch deutlich günstiger sein als ein vergleichbarer Windows-PC, selbst wenn beide den gleichen Prozessor nutzen.
Mittlerweile kann man mit Chromebooks jedoch viel mehr als nur im Web surfen. Dazu zählt die Nutzung von Android-Apps und Cloud-Gaming. Außerdem arbeitet Google kontinuierlich daran, weitere Funktionen hinzuzufügen, um Chromebooks so nützlich und flexibel wie Windows-Geräte zu machen. Wichtig ist nur, dass Sie kein Chromebook kaufen, für das es keinen Support mehr gibt.
Updates erfolgen im Hintergrund, sodass Sie einfach das Gerät starten und loslegen können. Google kümmert sich auch um die Sicherheit – etwa mit biometrischen Authentifizierungsoptionen. Und viele Anwendungen, die Sie brauchen, finden sie im Internet, seien es WebApps oder Chrome-Plugins.
Auch in Sachen Formfaktor haben sich Chromebooks weiterentwickelt: Gab es über Jahre hinweg nur schlichte Chromebooks im klassischen Klappgehäuse, findet man heute auch Chrome-OS-betriebene Convertibles wie das „HP Chromebook x360 12b“, sowie mit Chrome OS betriebene Tablets wie das Lenovo Chromebook „Duet“. Tatsächlich lassen sich viele Chromebooks heute mit umgeklapptem Display als Tablet für Android-Apps verwenden.
Google hat auch angedeutet, dass es WindowsApps auf Chromebooks unterstützen wird, indem eine Version von „Parallels“in Chrome OS integriert wird. Sie benötigen dazu allerdings ein spezielles und damit meist teureres Enterprise-Chromebook.
Wie unterscheiden sich Chromebook und Windows-PC?
Auf Windows-PCs laufen derzeit in aller Regel das Microsoft-OS Windows 10 (und bald auch Windows 11) sowie Windows-Anwendungen von Microsoft und einer ganzen Reihe von Drittanbietern. Windows-Rechner sind als Desktop- und Laptop-PCs erhältlich und können auf vielerlei Arten konfiguriert werden, um den Anforderungen von einfacher OfficeProduktivität bis hin zu ressourcenintensiven Workstations gerecht zu werden.
Chromebooks sind deutlich einfacher aufgebaut. Sie sind im Wesentlichen nur ein Abspielgerät für den Chrome-Webbrowser und oft mehrere hundert Euro günstiger als ein Windows-PC. Für die neuesten Chromebooks trifft das allerdings nicht mehr ganz zu – sie besitzen zudem die Fähigkeit, einige Android-Apps auszuführen.
Mit einer Tastatur, einem Display, einer Frontkamera für Videokonferenzen und so weiter ähnelt ein Chromebook physisch einem Windows-Notebook. Es gibt aber ein paar wichtige Unterschiede: Chromebooks verfügen in der Regel über eine spezielle Suchtaste auf der Tastatur, während bei Windows die WindowsTaste im Vordergrund steht. Außerdem sind die meisten Chromebooks herkömmliche Aufklapp-Notebooks, während bei WindowsHardware darüber hinaus viele Formfaktoren zur Auswahl stehen, etwa Convertibles mit 360-Grad-Scharnieren, 2-in-1-Windows-Tablets mit abnehmbaren Tastaturen oder reine Windows-Tablets.
Nachdem Chrome OS mittlerweile AndroidApps unterstützt, bauen die Hersteller auch bei den Chromebooks inzwischen mehr Convertible-Formate. Inwieweit dieser Formfaktor für Sie geeigneter ist, hängt davon ab, wie oft Sie Android-Apps verwenden werden. Android-Apps lassen sich akzeptabel auf einem Laptop-Formfaktor bedienen, aber es ist praktischer, wenn sie auf einem Tablet verwendet und per Touch gesteuert werden. 360-Grad-Convertibles und 2-in-1s sind ein guter Kompromiss, da man meistens die Tastatur aus dem Weg klappen und das Chromebook im Grunde in ein großes, allerdings etwas sperriges Tablet verwandeln kann.
Im Inneren macht der verbaute Prozessor den einzigen wirklichen Unterschied aus: WindowsPCs werden von einer breiten Palette von
CPUs angetrieben, in der Regel sind das Chips von AMD und Intel oder neuerdings auch ARM-basierte Chips von Qualcomm aus der „Snapdragon“-Familie. Bei Chromebooks hingegen bevorzugen die Hersteller in der Regel leistungsschwächere Intel-Atom-Chips (gebrandet als Pentium oder Celeron), Snapdragons oder weniger bekannte Prozessoren von Herstellern wie Mediatek oder Rockchip, die für die geringeren Anforderungen von Chrome OS geeignet sind. Allerdings hat AMD in letzter Zeit aggressive Schritte unternommen, um seine leistungsstarken Ryzen-Chips in Chromebooks unterzubringen. Intel wiederum versucht, seine Tiger-Lake-Core-Chips der 11. Generation zu positionieren. Und in der letzten Zeit ließ sich beobachten, dass teurere Firmenund Luxus-Chromebooks mit Intel-Core-CPUs ausgestattet wurden, etwa das „Samsung Galaxy Chromebook“. Es ist allerdings fraglich, ob Kunden wirklich mehr als 1.000 Euro für ein Chromebook ausgeben werden – wir raten Ihnen jedenfalls davon ab.
Auch bei den Funktionen von Chromebooks und Windows-PCs gibt es viele Ähnlichkeiten. So werden Sie feststellen, dass viele Chromebooks und günstige Laptops ein ähnliches HD(1366x768 Pixel)- oder Full-HD(1920x1080 Pixel)-Display mitbringen. Windows benötigt in der Regel jedoch etwas mehr Arbeits- und Festspeicher. Sowohl Chromebook als auch Laptop können aber akzeptabel mit 4 GB Arbeitsspeicher betrieben werden – besser arbeitet man jedoch auf Windows-Notebooks mit 8 GB RAM.
Windows-Notebooks verfügen in der Regel auch über mehr lokalen Speicher für das Windows-Betriebssystem und die zugehörigen Anwendungen: 128 GB oder 256 GB sind akzeptabel, wobei es nach oben hin eigentlich keine Grenze gibt. Chromebooks hingegen benötigen nicht viel mehr als 16 GB, vorausgesetzt, Google-orientierte User nutzen den OnlineSpeicher Drive oder speichern Android-Apps auf einer SD-Karte. Der niedrigere Speicherbedarf bedeutet natürlich auch weniger Kosten; viele Chromebooks verwenden zudem preiswerten eMMC-Flash-Speicher, um noch mehr zu sparen. Die Anbindung von externem Speicher erlauben sowohl Chromebooks als auch Windows-Tablets.
Das einzige Chromebook mit Unterstützung für Google Assistant ist bisher das Google Pixelbook. Stattdessen wird Googles eingebaute Intelligenz hauptsächlich im „Launcher“von Chrome OS genutzt. Wie beim ChromeBrowser tippen Sie eine Suchfrage in den Launcher und Google gibt Antworten zurück. Diese Funktion wird aktuell mit Version 90 von Chrome OS ausgerollt.
Microsofts eigener digitaler Assistent „Cortana“wird auf allen Windows-PCs unterstützt, die ein Mikrofon besitzen – also praktisch alle Notebooks. Inzwischen wurde auch Amazons Alexa als Cortana-Partneranwendung oder „Skill“hinzugefügt, was bedeutet, dass Windows-Nutzer zwei Assistenten nutzen können. Die Cortana-App des Windows10-Updates vom Mai 2020 unterstützt Alexa allerdings nicht.
Was ist besser für das Büro – Chromebook oder Laptop?
Productivity Apps, also Textverarbeitung, Tabellenkalkulationen und Ähnliches, machen den Großteil des Arbeitstages aus. Hier haben sowohl Windows- als auch Chromebook-Benutzer mehrere Auswahlmöglichkeiten, und beide sind in dieser Hinsicht ehrlich gesagt ungefähr gleichwertig. Chromebooks können Microsofts Office-Apps als Android-Anwendungen ausführen, während Windows-PCs umgekehrt Google Workspace-Apps im Web ausführen können (Google Workspace hieß früher G Suite, und davor Google Apps).
Man könnte meinen, dass Office auf Windows beschränkt ist, aber auch das ist nicht wahr: Office.com, auch bekannt als Office Online, läuft in einem Webbrowser und bietet – vorausgesetzt, Sie haben ein Abonnement für Microsoft 365 – fast alle Funktionen, die die Suite mitbringt. Und da sie über die Cloud betrieben wird, werden Sie feststellen, dass Office Online manchmal bereits neue Funktionen erhält, bevor diese in Microsoft 365 verfügbar sind. Wenn die IT-Abteilung es erlaubt, kann über ein Chromebook sogar auf freigegebene Unternehmensressourcen zugegriffen werden.
Die Google Workspace-Suite läuft ebenfalls online, bietet aber weniger Funktionen als Office. Google legt in seinem Programmpaket fürs Office neuerdings den Fokus auf Collaboration. Für normale Zwecke reichen sowohl Google Workspace als auch Office Online und ein einfaches Chromebook oder ein Windows-PC. Wenn Sie jedoch Zugriff auf eine lokale Kopie von Office benötigen, muss es ein PC sein.
Unter dem Strich kann man festhalten, dass es sich sowohl auf einem Chromebook als auch auf einem Windows-PC mit geringem Aufwand produktiv arbeiten lässt – möglicherweise müssen Sie aber ein Abonnement für die Officeoder Google-Workspace-Suite abschließen, um maximalen Nutzen und Speicherplatz zu erhalten. Windows-PCs lassen sich vielleicht auch etwas einfacher für das Drucken konfigurieren.
Womit surft man besser – Chromebook oder Windows-PC?
Das Surfen im Web mit Chrome auf einem Chrome OS-Gerät ist praktisch identisch mit der Verwendung von Chrome auf einem PC. Auf einem Windows-PC sind jedoch darüber hinaus andere Browser-Optionen möglich, darunter Microsoft Edge, Opera und Firefox.
Aufgrund der Einfachheit von Chrome OS fühlen sich einige komplexe Websites auf einem Chromebook einfach reaktionsschneller an.
Chromebooks werden jedoch in der Regel mit weniger Speicher als ein PC ausgeliefert, sodass Sie weniger Tabs öffnen können. Und natürlich ist es auch mit Chromebooks möglich, andere Browser wie etwa Opera zu verwenden. Dabei handelt es sich jedoch in der Regel um die mobile Version des Browsers, die als AndroidApp läuft.
Wer hat mehr Apps – Chromebooks oder Windows-PCs?
Auch wenn bei Apps das Motto Klasse statt Masse gilt, sind die zahlreichen Apps und Hilfsprogramme, die alltägliche Aufgaben ein wenig einfacher machen können, nicht ganz unerheblich. Chromebooks profitieren hier stark von dem großen Angebot an AndroidApps. Allerdings läuft nicht jede Android-App auf einem Chrome-OS-Gerät: Chromebooks besitzen in aller Regel keine GPS-Chips, so dass ortsspezifische Apps nicht funktionieren. Das Gleiche gilt für Apps, die eine rückwärtige Kamera benötigen, wie zum Beispiel Pokemon Go. Manche Chromebooks haben so eine Kamera, andere nicht.
Bei Windows liegt eine der Stärken darin, dass sich über die Jahre zahllose Code-Bits, Dienstprogramme und andere Apps angesammelt haben. Chrome OS kann da derzeit einfach noch nicht mithalten. Auf der anderen Seite – und das ist wichtig – enthält Chrome OS nicht die Art von Crapware, mit der auch Windows-PCs manchmal ausgeliefert werden und die Apps wie den „CCleaner“zum Aufräumen benötigen. Windows-PCs wiederum sind die Plattformen, auf denen praktisch alles läuft: traditionelle Win32-Apps, Web-Apps, Linux-Apps und bald auch Android-Apps über Windows 11.
Kann ich Windows-Apps auf Chromebooks nutzen?
Ja und nein. Parallels Desktop für Chromebook Enterprise ist eine neue Funktion, die Google gerade eingeführt hat, aber nicht für alle. Parallels bietet schnellen Zugriff auf ältere und voll funktionsfähige Anwendungen, wie Microsoft Office, lokal auf Chrome OS – was bedeutet, dass diese sogar offline funktionieren. Allerdings werden nur ganz bestimmte Unternehmens-Chromebooks in der Lage sein, auf Parallels Desktop für Chromebook Enterprise zuzugreifen, etwa das „HP Pro c640 Chromebook Enterprise“, das „HP Elite c1030 Chromebook Enterprise“und das kommende „HP Chromebox Enterprise G3“, die alle von Intel Core-i5- und i7-Prozessoren angetrieben werden.
Wer hat die bessere Usability – Chromebook oder Windows-PC?
Eine der besten – aber leicht zu übersehenden – Eigenschaften eines Chromebooks ist Googles Ansatz für Updates und Sicherheit. Alles findet hinter den Kulissen statt. Windows lädt Updates für Antivirus- und andere Programme im Hintergrund herunter, benötigt für die Anwendung jedoch fast immer einen Neustart. Wenn Sie Windows nicht richtig konfiguriert haben, können diese Neustarts sogar auftreten,
während Sie den PC benutzen, was enorm nervig sein kann. Zugegeben: Auch Chromebooks müssen gelegentlich neu gebootet werden, um Updates anzuwenden. Der Prozess läuft aber schneller und weniger aufdringlich, da Google die Seiten, auf denen Sie waren, recht schnell neu lädt.
Auch sonst ist „schnell“das passende Stichwort für Chromebooks. Obwohl sie weniger Funktionen haben als ein Windows-PC, fühlt sich das Booten und Fortsetzen einfach effizienter und flüssiger an als unter Windows. Das liegt zum Teil an der Einfachheit, da sich Google um die meisten banalen Aufgaben beim Betrieb eines PCs kümmert, wie Sicherheits- und Treiber-Updates. Außerdem stürzen Chromebooks eher selten ab. Windows ist zwar über die Jahre immer stabiler geworden – Systemabstürze kommen aber immer mal wieder vor.
Alltäglichere Aufgaben wie Drucken, Dateiverwaltung und die Nutzung von Dienstprogrammen können indes auch für ChromebookNutzer lästig sein, vor allem, wenn man vom Windows-PC daran gewöhnt ist, Dinge auf eine bestimmte Art und Weise zu erledigen.
Nehmen wir zum Beispiel das Drucken: Printer wurden von Grund auf für die Nutzung mit Windows und Macs entwickelt und können entweder über ein drahtloses Netzwerk oder über ein USB-Kabel drucken. Mit Chromebooks hingegen stößt man häufig auf Probleme mit dem Direktdruck oder bei der Nutzung erweiterter Funktionen bestimmter Drucker. Als Workaround entwickelte Google den webbasierten Drucker-Service Cloud Print – diese Funktion wurde jedoch Ende 2020 eingestellt.
Bestimmte Aufgaben werden auf einem Chromebook auch ganz anders erledigt als auf einem Windows-PC. Sicher gibt es auch bei Chrome OS Tastaturkürzel, etwa muss man zum Aufnehmen eines Screenshots oder eines Teils davon Strg + „Umschalttaste“drücken. Wenn Sie den in einem Ordner gespeicherten Screenshot danach umbenennen wollen, müssen Sie aber die Datei erst öffnen. Unter Windows reicht es, wenn Sie mit der rechten Maustaste auf eine Datei klicken – anschließend können Sie verschiedene Operationen vornehmen.
Unter Chrome OS ist dies nicht möglich, sogar der Zugriff auf diese Dateien erfordert, dass man auf den „Home“-Kreis in der unteren linken Ecke klickt und dann auf den nach oben zeigenden Pfeil entweder wischt oder klickt, um auf die Chrome-OS-Apps zuzugreifen. Einige von diesen Apps können allerdings zumindest im Taskleisten-Dock für einen einfachen Zugriff gespeichert werden.
Das Gleiche gilt für alternative Eingabemöglichkeiten. Chromebooks ermöglichen zwar die Eingabe per Stift oder Finger und können Audio aufnehmen. Erwarten Sie aber nicht, dass ein Chromebook – ähnlich wie Windows – Spracheingaben oder Schrifterkennung bietet.
Interessanterweise bekommen die Chromebooks nach und nach Funktionen, die zuvor Teil von Windows waren. Beispielsweise bietet Windows Your Phone, eine App, mit der Sie SMS von Ihrem PC aus versenden und Fotos von Ihrem Handy hin- und herschieben können. Google wiederum erweiterte Chrome OS im Release M89 um Phone Hub zur Anbindung Ihres Handys, Nearby Share, zum Verschieben von Dokumenten auf in der Nähe befindliche Handys und Chromebooks, sowie eine Möglichkeit, Wi-Fi-Passwörter mit vertrauenswürdigen Geräte zu teilen.
Was ist sicherer – Chromebook oder Windows-PC?
Die Frage nach der höheren Sicherheit lässt sich nicht absolut beantworten, aber Chromebooks und Windows-PCs unterscheiden sich hier grundlegend. Zunächst einmal gilt, dass die vergleichsweise einfacher gestrickten Chromebooks eine viel kleinere „Angriffsfläche“als Windows-PCs bieten. Die Komplexität von Windows-PCs, einschließlich der von Windows unterstützten Software, bietet Hackern viel mehr Möglichkeiten für Angriffe. Außerdem hat Google bei der Entwicklung von Chromebooks die Sicherheit in den Vordergrund gestellt und nutzt alles, von isolierten, „sandboxed“Prozessen bis hin zum verifizierten
Booten, um Ihr System zu schützen. Und der Schutz vor maliziösen Websites läuft auf einem Chromebook automatisch im Hintergrund ab, ohne dass User viel darüber nachdenken müssen.
Einen Windows-PC abzusichern, ist eine viel kompliziertere Angelegenheit und beginnt bereits mit der Einrichtung eines neuen Geräts. Danach müssen sowohl Ihre Antiviren-Software als auch das Windows-Betriebssystem regelmäßig gewartet werden, wenngleich das meiste automatisch geschieht. Dennoch werden ständig neue Lücken entdeckt, wie zum Beispiel die Meltdown/Spectre- und die neuere Foreshadow/L1TF-Schwachstelle. Glücklicherweise ist die in Windows eingebaute Software Windows Defender mittlerweile besser als früher, sodass Windows im Grunde auf sich selbst aufpassen kann.
Die Anmeldesicherheit funktioniert auf beiden Plattformen in etwa gleich. Die Anmeldung bei einem Chromebook erfordert ein Google-Konto inklusive Passwort. Es kann zwar ein U2F-Hardwareschlüssel für die Anmeldung verwendet werden, dies ist aber eher unüblich.
Windows-PCs bevorzugen ebenfalls ein Microsoft-Konto und ein Passwort, obwohl man sich auch ohne ein solches lokal am PC anmelden kann. Zu den Authentifizierungsoptionen gehört Windows Hello, entweder via Fingerprint-Reader, Tiefenkamera oder kurzer PIN, das eine eher lockere Sicherheitsstufe bietet, es aber ermöglicht, schnell und einfach die Arbeit fortsetzen zu können. Microsoft hat sich viel Mühe gegeben, hier eine Mischung aus einfacher Bedienung und Sicherheit anzubieten, und dieser Komfort wird auch von den meisten Windows-Nutzern geschätzt.
Auch hier hat Google mittlerweile nachgezogen. Mit dem im Januar 2021 erschienenen Release Chrome OS 88 unterstützen Chromebooks WebAuthn, eine Funktion, mit der Sie sich mit Ihrem Fingerabdruck oder Ihrer PIN bei einer Website anmelden können. Das Chromebook muss dafür aber einen Fingerabdruckleser haben. Falls nicht, ersetzt Ihr Handy Ihre PIN als Mittel der Zwei-FaktorAuthentifizierung.
Was hält länger – Chromebook oder PC?
Die Langlebigkeit eines PCs hängt im Wesentlichen davon ab, wie stark Windows die zugrundeliegende Hardware-Ressourcen beansprucht. Auch die Bereitschaft des PCHerstellers und der Komponentenhersteller, Treiber bereitzustellen, spielt eine Rolle. Und es wird irgendwann zu Hardware-Ausfällen kommen. Sieht man davon ab, dass die Leistung von neuen Prozessoren Jahr für Jahr zunimmt, kann sich die Lebensdauer eines PCs über Jahre, ja Jahrzehnte erstrecken. So war es zumindest bislang: Mit Windows 11 droht nun Millionen von PCs ein Ende des Supports, weil sie neue Hardware-Vorgaben nicht erfüllen.
Ein Chromebook hält so lange, wie Google bereit ist, es zu unterstützen, und das ist viel einfacher zu bestimmen: Google sagt es Ihnen. Am Anfang waren es nur fünf Jahre nach dem ursprünglichen Produktionsdatum für jedes Chromebook – das ist wichtig beim Kauf älterer oder gebrauchter Modelle. Zuletzt hat Google damit begonnen, den Support-Zeitraum um etwa sechs Monate bis zu einem Jahr zu verlängern – in einigen Fällen sogar bis zu acht Jahren.
Google hat außerdem angekündigt, dass es Security-Updates von Feature-Updates trennen will. Aktuell gilt noch, dass ein Chromebook, sobald es das Support-Fenster verlässt, weder neue Funktionen noch Sicherheits-Updates erhält. In Zukunft könnte das GoogleSupport-Fenster zwar einen harten Stopp für neue Chrome-OS-Funktionen setzen, dafür aber länger Sicherheitspatches offerieren.