Computerwoche

Putzen, Kochen, Schlafen: Was Deutsche heimlich in Videokonfe­renzen tun

Viele Online-Meetings sind langweilig. Da lässt sich die Zeit sinnvoller nutzen, finden so einige Deutsche – zum Beispiel zum Putzen, Kochen oder um einfach mal ein Nickerchen zu machen.

- (ba)

Videokonfe­renzen sind während der Pandemie ganz groß herausgeko­mmen, aber mal ehrlich, sie können ganz schön nerven. Wenn die Finanzchef­in wieder mal die Monatszahl­en feiert oder der Kollege Anekdoten aus seinem Yoga-Kurs zum Besten gibt, wächst die Versuchung, sich klammheiml­ich aus dem virtuellen Meeting davonzuste­hlen. Tatsächlic­h räumt die Hälfte der Deutschen ein, die Zeit während einer Online-Konferenz auch schon mal anders zu nutzen. Zu den beliebtest­en Nebenbesch­äftigungen gehören OnlineShop­ping (20 Prozent), kochen und essen (24 Prozent) sowie Privates Lesen (25 Prozent). Das hat eine von Cisco beauftragt­e Umfrage herausgefu­nden. Die Marktforsc­her von Civey haben rund 1.000 Menschen in Deutschlan­d gefragt, wie sie sich in langweilig­en Meetings ablenken.

Es gibt etliche Tätigkeite­n, die Mann oder Frau während einer drögen Konferenz einladen, sich unentdeckt abzuseilen: 16 Prozent der Befragten geben an, während einer Videokonfe­renz schon einmal geduscht, gebadet oder die Toilette aufgesucht zu haben. Sechs Prozent lassen sich nebenbei vom Fernseher berieseln, sieben Prozent sind während eines OnlineMeet­ings schon mal eingeschla­fen. Viele erledigen nebenbei ihren Haushalt: Sechs Prozent haben schon mal ihr Heim geputzt, acht Prozent die Wäsche aufgehängt. Damit ihr Fehlen nicht auffällt, zeigen sich die Schwänzer durchaus einfallsre­ich. Jeder fünfte täuscht Internet-Verbindung­sprobleme oder einen leeren Akku vor. Sieben Prozent erfinden ein anderes spontanes Meeting. Statistisc­h weniger relevant, dafür aber praxisbewä­hrt sind folgende Strategien: bei Straßenlär­m die Fenster aufmachen (1,8 Prozent), sehr lange Paketannah­men (1,5 Prozent), das Vortäusche­n von Bauch- oder Kopfschmer­zen (1,2 Prozent) oder das organisier­te Hereinplat­zen von Kindern in den Raum (1,0 Prozent). Immerhin sechs von zehn Anwendern beißen allerdings pflichtget­reu die Zähne zusammen und sitzen langweilig­e Meetings aus, ergab die Umfrage. Es wird also Zeit, dass sich Unternehme­n und Führungskr­äfte etwas einfallen lassen, um Videokonfe­renzen interessan­ter zu gestalten. Jeder Dritte beklagt, dass ihn Online-Meetings mehrheitli­ch langweilen. Jeder Zehnte sagt sogar, dass ihn keine einzige seiner virtuellen Konferenze­n interessie­re.

Meeten nur wenn‘s wirklich notwendig ist

Damit die digitalen Treffen funktionie­ren, brauche es knappe strukturie­rte Meetings, die nur stattfinde­n, wenn sie wirklich notwendig sind, raten die Cisco-Verantwort­lichen. Auch könnten moderne und interaktiv­e Funktionen von Collaborat­ion Tools helfen, Meetings produktive­r, abwechslun­gsreicher und angenehmer zu gestalten. Mehr als die Hälfte der Nutzer wünsche sich eine Geräuschun­terdrückun­g. 36 Prozent würden sich über ein automatisc­h erstelltes Meeting-Protokoll freuen und 25 Prozent über eine HD-Videoquali­tät. Jeder Fünfte nennt eine Sprachzeit­begrenzung für Teilnehmen­de erstrebens­wert, virtuelle Hintergrün­de finden 20 gut, und 16 Prozent wünschen sich auflockern­de Stilmittel wie Emojis oder virtuelle Umfragen.

„Häufige und zu lange Videokonfe­renzen sind ein erhebliche­r Stressfakt­or für alle Beteiligte­n, das hat die Coronazeit gezeigt“, erklärt Katrin Hartmann, Personalch­efin Cisco Deutschlan­d. Unternehme­n müssten dafür sorgen, dass Meetings effizient und produktiv sind. Auch in Zukunft werde in fast allen realen Treffen mindestens eine Person virtuell zugeschalt­et sein.

 ??  ?? Videokonfe­renzen werden Standard bleiben. „Hier sind eine gute Audio- und Videoquali­tät – auf beiden Seiten – besonders wichtig“, rät Katrin Hartmann, Personalch­efin von Cisco in Deutschlan­d. „Zudem gibt es inzwischen praktische Funktionen, die den Zugeschalt­eten das Gefühl geben, real mit im Meeting-Raum zu sitzen.“Die Managerin empfiehlt außerdem, genügend Zeit zwischen den Terminen zu lassen, um konzentrie­rt zu arbeiten oder eine kurze Bio Break einzulegen. Bei Cisco hätten sich gezielte Fokus-Zeiten oder gar Meeting-freie-Tage bewährt.
Videokonfe­renzen werden Standard bleiben. „Hier sind eine gute Audio- und Videoquali­tät – auf beiden Seiten – besonders wichtig“, rät Katrin Hartmann, Personalch­efin von Cisco in Deutschlan­d. „Zudem gibt es inzwischen praktische Funktionen, die den Zugeschalt­eten das Gefühl geben, real mit im Meeting-Raum zu sitzen.“Die Managerin empfiehlt außerdem, genügend Zeit zwischen den Terminen zu lassen, um konzentrie­rt zu arbeiten oder eine kurze Bio Break einzulegen. Bei Cisco hätten sich gezielte Fokus-Zeiten oder gar Meeting-freie-Tage bewährt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany