„Eine ambitionierte Datenstrategie ist überfällig“
Die IT-Branche begrüßt die Daten-Initiativen, drängt aber auch zur Eile. „Eine ambitionierte Datenstrategie ist überfällig“, sagte Bitkom-Präsident Achim Berg. Jetzt gehe es darum, aus dem Diskussions- in den Umsetzungsmodus zu wechseln. Bestehende Rechtsunsicherheiten, die den Einsatz neuer Technologien hemmen, müssten endlich aufgelöst werden. „Wir brauchen einen kohärenten Regulierungsansatz, der die bisher vorhandenen, oft unkoordinierten Maßnahmen verzahnt.“
Die weitverbreiteten Unsicherheiten bei der Nutzung von Daten müssten dringend abgebaut werden, forderte Berg. Es brauche einen klugen Fahrplan, wie sich künftig mehr Innovationen aus geteilten Daten entwickeln ließen. Dafür müsse sich die EU von dem zu engen Verständnis der Datensparsamkeit lösen und Datenzugänge verbessern. „Ziel muss es sein, gemeinsame Regeln für eine Datennutzung und Datensorgfalt zu schaffen und diese mit Leben zu füllen.“
Laut einer Bitkom-Umfrage aus dem vergangenen Jahr sind in Deutschland bei mehr als jedem zweiten Unternehmen (56 Prozent) neue innovative Projekte aufgrund der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) gescheitert – entweder wegen direkter Vorgaben oder wegen Unklarheiten in der Auslegung. Vier von zehn (41 Prozent) Betrieben gaben an, dass sie deswegen keine Datenpools aufbauen konnten, um etwa Daten mit Geschäftspartnern teilen zu können. Jedes fünfte betroffene Unternehmen (20 Prozent) verzichtete DSGVO-bedingt auf den Einsatz neuer Datenanalysen.