Wenn Manager den Cloud-Trend bremsen
Die Cloud ist der zentrale Baustein für die digitale Neugestaltung der Unternehmen. Einige Business-Manager haben das noch immer nicht verstanden. Sie gefährden den Umbau.
Schon Anfang der 2000er Jahre – Salesforce machte mit SaaS Furore und AWS startete mit ersten Speicher- und Rechendiensten – ließ sich erahnen, dass Cloud Computing die professionelle IT-Welt auf den Kopf stellen würde. Und doch dauerte es noch Jahre, bis die Technologie die nötige Reife hatte und die Betriebe bereit waren, sich auf das neue IT-Paradigma einzulassen. Die jüngste IDGResearch-Studie zum Thema Cloud Migration (Seite 16) zeigt nun, dass das Cloud-Zeitalter definitiv erreicht ist. Die Anwender haben verstanden, dass der digitale Neubau ohne die Cloud nicht zu haben ist. Und sie wissen auch, dass damit ein Kulturwandel einhergeht, der agile Entwicklungs- und Betriebsansätze umfasst und große Vorteile etwa bei Kosten, Sicherheit, Skalierbarkeit und Innovation bringt.
Natürlich, es gibt auch Komplikationen und Risiken. Sie reichen von Sicherheits- und Compliance-Fragen über die verschiedenen Szenarien der Anwendungsmigration bis hin zur Zukunft des eigenen Rechenzentrums und des zugehörigen Personals. Das größere Risiko liegt aber wohl darin, gar nichts zu tun.
Besorgniserregend ist vor diesem Hintergrund, dass jeder vierte IT-Chef eine mangelnde Unterstützung seines Managements bei der Cloud Migration beklagt. Offenbar ist die alte Sichtweise mancher Manager, nach der die IT ein kostenintensiver Fremdkörper im Unternehmen ist, immer noch lebendig. War diese Haltung für die Betriebe früher vor allem lästig und für die Modernisierung hinderlich, ist sie heute gefährlich. Sich nicht mit der Cloud zu beschäftigen heißt, die digitale Transformation zu vernachlässigen. ITler, die diese Haltung im Management feststellen, sollten für ihr Anliegen kämpfen und, wenn sich nichts ändert, einen neuen Job suchen.