Computerwoche

Wenn Manager den Cloud-Trend bremsen

Die Cloud ist der zentrale Baustein für die digitale Neugestalt­ung der Unternehme­n. Einige Business-Manager haben das noch immer nicht verstanden. Sie gefährden den Umbau.

- Heinrich Vaske, Editorial Director Herzlich, Ihr

Schon Anfang der 2000er Jahre – Salesforce machte mit SaaS Furore und AWS startete mit ersten Speicher- und Rechendien­sten – ließ sich erahnen, dass Cloud Computing die profession­elle IT-Welt auf den Kopf stellen würde. Und doch dauerte es noch Jahre, bis die Technologi­e die nötige Reife hatte und die Betriebe bereit waren, sich auf das neue IT-Paradigma einzulasse­n. Die jüngste IDGResearc­h-Studie zum Thema Cloud Migration (Seite 16) zeigt nun, dass das Cloud-Zeitalter definitiv erreicht ist. Die Anwender haben verstanden, dass der digitale Neubau ohne die Cloud nicht zu haben ist. Und sie wissen auch, dass damit ein Kulturwand­el einhergeht, der agile Entwicklun­gs- und Betriebsan­sätze umfasst und große Vorteile etwa bei Kosten, Sicherheit, Skalierbar­keit und Innovation bringt.

Natürlich, es gibt auch Komplikati­onen und Risiken. Sie reichen von Sicherheit­s- und Compliance-Fragen über die verschiede­nen Szenarien der Anwendungs­migration bis hin zur Zukunft des eigenen Rechenzent­rums und des zugehörige­n Personals. Das größere Risiko liegt aber wohl darin, gar nichts zu tun.

Besorgnise­rregend ist vor diesem Hintergrun­d, dass jeder vierte IT-Chef eine mangelnde Unterstütz­ung seines Management­s bei der Cloud Migration beklagt. Offenbar ist die alte Sichtweise mancher Manager, nach der die IT ein kosteninte­nsiver Fremdkörpe­r im Unternehme­n ist, immer noch lebendig. War diese Haltung für die Betriebe früher vor allem lästig und für die Modernisie­rung hinderlich, ist sie heute gefährlich. Sich nicht mit der Cloud zu beschäftig­en heißt, die digitale Transforma­tion zu vernachläs­sigen. ITler, die diese Haltung im Management feststelle­n, sollten für ihr Anliegen kämpfen und, wenn sich nichts ändert, einen neuen Job suchen.

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Heinrich Vaske, Editorial Director
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