Studie Cloud Migration 2021: IT und Business ziehen an einem Strang
Die Cloud ist für die digitale Unternehmenstransformation unverzichtbar. Gerade die Coronapandemie hat dazu geführt, dass Betriebe den Turbo gezündet und ihre Cloud-Projekte forciert haben. Die Mehrzahl der Unternehmen geht die Cloud Migration strategisch an. Doch das will gut geplant sein. Bei einem solchen Projekt lauern zahlreiche Fallstricke, wie die IDG-Research-Studie Cloud Migration 2021 zeigt.
Einfach mal machen“– nach diesem Motto funktioniert die Cloud Migration bei den wenigsten Unternehmen. Rund zwei Drittel der Befragten haben für ihren Wechsel in die Cloud eine Strategie entwickelt. Fast jeder Fünfte arbeitet gegenwärtig daran. Dabei fällt auf, dass die Strategie für die Cloud Migration bei der überwiegenden Mehrheit ganz oder zumindest in Teilen mit der Unternehmensstrategie verknüpft ist. Das gilt für alle Unternehmensgrößen und kann als Indiz dafür gewertet werden, dass IT und Business in Sachen Cloud im Sinne eines IT-BusinessAlignments Hand in Hand arbeiten. Das ist das zentrale Ergebnis der aktuellen Studie zur Cloud Migration von COMPUTERWOCHE und CIO-Magazin.
Strategisch an die Cloud Migration heranzugehen zahlt sich offenbar aus. 85 Prozent der befragten Betriebe sind sehr zufrieden oder zufrieden mit ihren bislang durchgeführten
Projekten zur Cloud. Kein einziger der Befragten gab an, nicht oder gar nicht zufrieden zu sein. Bei kleineren Firmen mit weniger als 500 Beschäftigten liegt der Zufriedenheitsgrad sogar bei stolzen 91 Prozent. Diese enorm hohe Zufriedenheitsquote kann als Beleg dafür verstanden werden, dass Vorhaben zur Cloud Migration in den allermeisten Fällen wohl mit Erfolg abgeschlossen wurden. Diese Annahme lässt sich an einem weiteren Punkt belegen: Etwas mehr als zwei Drittel der Unternehmen zogen bereits unmittelbar oder kurz nach einer Cloud Migration konkreten Nutzen daraus. Firmen mit weniger als 500 Beschäftigten liegen auch hier mit 79 Prozent deutlich über dem Durchschnitt.
Welche Erwartungen verknüpfen die Unternehmensverantwortlichen mit dem Schritt in die Cloud? Den größten Mehrwert, den Betriebe von der Migration ihrer Anwendungen in die Cloud erwarten, ist eine allgemein stärkere
Digitalisierung des Unternehmens (36 Prozent). Auch Kostensenkungen spielen eine wichtige Rolle. Jeweils ein knappes Drittel der Befragten verspricht sich entsprechende Effekte durch beschleunigte Prozesse sowie durch weniger Aufwand in der Wartung. Ein knappes Viertel hofft auf mehr Geschwindigkeit und damit geringere Kosten. Mehr Sicherheit ist für 28 Prozent der Befragten ein Vorteil der Cloud. Knapp jeder Vierte will über den Weg in die Cloud seine Anwendungen modernisieren.
Auffällig an dieser Stelle ist die unterschiedliche Priorisierung der Themen je nach Funktion im Unternehmen. Die allgemeine Digitalisierung des eigenen Unternehmens als positiver Aspekt einer Cloud Migration ist vor allem für C-Level-Entscheider (49 Prozent) und für Fachabteilungen (38 Prozent) von hoher Bedeutung. Dieses Argument sticht jedoch nur bei etwas mehr als einem Viertel der IT-Verantwortlichen (26 Prozent) als Trumpf für eine Cloud Migration. Genau umgekehrt verhält es sich bei dem Punkt „Kostensenkung durch Beschleunigung der Geschäftsprozesse“: Für 40 Prozent der IT-Verantwortlichen ist dieser Aspekt besonders wichtig, wohingegen nur 30 Prozent der Fachabteilungen und ein Viertel der C-Level-Entscheider diesen Punkt besonders hervorheben.
Überraschend ist, dass Nutzenaspekte wie „Wettbewerbsvorteile gegenüber der Konkurrenz“(13 Prozent) oder „Erschließung neuer Geschäftsmodelle“(sechs Prozent) in der Cloud-Mehrwertliste weit hinten auftauchen und damit für die meisten Verantwortlichen von untergeordneter Bedeutung sind. Das lässt den Schluss zu, dass sich Unternehmen im Rahmen einer Cloud Migration vorrangig darauf fokussieren, den Status quo zu digitalisieren und interne bestehende Prozesse zu optimieren. Mit dem Schritt in die Cloud auch das eigene Geschäft komplett auf den Prüfstand zu stellen und etwas Neues zu wagen, dafür fehlt es in den meisten Vorstandsetagen offenbar an Veränderungsbereitschaft und Mut.
Hybrid Extension und Lift & Shift dominieren
Dazu passt auch der Weg, den die meisten Unternehmen auf ihrer Cloud Journey einschlagen. Geht es um die Frage der passenden Methode für die Cloud Migration, entscheiden sich die meisten Cloud-Reisenden für einen eher konservativen Ansatz. 40 Prozent der Befragten verlängern Legacy-Lösungen per Hybrid Extension in die Cloud, etwas mehr als ein Drittel verschieben sie gemäß Lift & Shift ohne Code-Modifikation und damit auch ohne Modernisierung in die Wolke. Deutlich weniger, nämlich 24 Prozent, passen ihre Applikationen gemäß Lift and Extend an die Platform-as-aService-Umgebung (PaaS) eines Cloud-Anbieters an. Und lediglich 17 Prozent bauen im Rahmen eines Full Rebuild ihre Geschäftslösungen in der Cloud vollständig neu auf.
Risiken und Probleme nicht unterschätzen
Die Zurückhaltung in puncto Lift and Extend und Full Rebuild und damit einen Neuanfang in der Cloud zu wagen, könnte auch der Tatsache geschuldet sein, dass die Verantwortlichen in den Unternehmen durchaus auch Herausforderungen und Risiken im Zuge einer Cloud Migration sehen. Aus strategisch-organisatorischer Sicht werden in erster Linie die Komplexität des Themas (32 Prozent) und die fehlende Unterstützung durch das Management (26 Prozent) genannt. Aber auch die Veränderungen durch die Cloud bewerten die Betriebe als herausfordernd. 22,6 Prozent sagen, das Geschäftsprozesse verändert und angepasst werden müssten. Knapp jeder Fünfte spricht von Beeinträchtigungen der organisatorischen Workflows. Fast 22 Prozent der Befragten befürchten einen langwierigen Migrationsprozess in Richtung Cloud.
Technisch gesehen sind es vor allem die ITInfrastruktur (36 Prozent) und Sicherheitsaspekte, die Unternehmen als Herausforderung beziehungsweise Risiko bewerten. Mit Datensicherheit (31 Prozent), Datenschutz und