Karriere-Websites: Wo und wie sich Jobsuchende informieren
Bewerber und Jobwechsler nutzen vor allem die Online-Plattform Indeed, um sich über Stellenangebote und Karriereperspektiven zu erkundigen. Auch Business-Netzwerke stehen hoch im Kurs.
Viele deutsche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer denken über einen Jobwechsel nach. Immerhin 39 Prozent sind derzeit aktiv auf der Suche, weitere 35 Prozent bezeichnen sich als „offen für eine neue Herausforderung“. Auf welchen Plattformen sie sich über Beruf und Karriere informieren, hat das Berliner HR-Marktforschungsunternehmen Trendence im Rahmen seines monatlich erhobenen HR Monitors analysiert.
Die beliebteste Website für Jobsuchende ist derzeit Indeed.com. Bei Akademikern erreicht die Plattform einen Nutzungsgrad von 39,9 Prozent und liegt damit vor dem Jobportal Stepstone (37,7 Prozent) und dem Arbeitgeberbewertungsportal Kununu (34,8 Prozent). Auch bei Jobinteressenten ohne akademische Ausbildung steht Indeed vorn (35,9 Prozent) und verweist hier die Jobbörse der Arbeitsagentur (24,7 Prozent) sowie Stepstone (20,4 Prozent) auf die weiteren Plätze.
Business-Netzwerke sind als KarriereInformations-Pattformen begehrt
Die Untersuchung zeigt auch, dass Akademiker vermehrt Business-Netzwerke für ihre Karrierezwecke nutzen. Beispielsweise erreicht LinkedIn in dieser Kandidatengruppe eine Nutzung von 53,9 Prozent und steht damit knapp vor Xing (53,6 Prozent). Arbeitnehmer ohne akademischen Abschluss greifen dagegen in erster Linie auf Facebook zurück, wenn sie sich über potenzielle Jobs und Karrierethemen informieren. Das soziale Netzwerk kommt mit einem Prozentwert von 28,5 Prozent allerdings auf eine deutlich geringere Nutzungshäufigkeit, als Business-Netzwerke sie bei Akademikern erreichen.
„Wir erkennen an unseren Analysen, dass wieder mehr Menschen nach neuen beruflichen Chancen suchen“, bestätigt Robindro Ullah, Geschäftsführer von Trendence. Das sei die Erklärung dafür, dass Jobsuchende und wechselwillige Mitarbeiter verstärkt auf Karriereportale und soziale Netzwerke zurückgriffen. „Arbeitgeber sollten also darauf achten, sowohl ihre Stellenanzeigen in Jobbörsen als auch ihre Employer-Branding-Profile auf Business-Netzwerken oder Arbeitgeberbewertungsportalen möglichst spitz und wettbewerbsorientiert zu gestalten“, empfiehlt der Trendence-Chef.
Vor allem Studierende suchen in Online-Jobbörsen
Mehr als die Hälfte der Studierenden (56 Prozent) befinden sich derzeit ebenfalls schon auf Jobsuche oder haben einen Arbeitgeber für die Zeit nach ihrem Studium gefunden. 71,2 Prozent von ihnen geben an, Online-Jobbörsen zu nutzen, um ihre Karriere anzuschieben. 64 Prozent suchen gezielt die Karriereseiten von Unternehmen auf, um sich über offene Stellen zu informieren, und 43,7 Prozent greifen auf soziale Medien zurück. Auch bei Studierenden ist Indeed bei einem angegebenen Nutzungsgrad von 47,7 Prozent die bekannteste Webseite. Stepstone (28,9 Prozent) und die Jobbörse der Arbeitsagentur (18 Prozent) folgen auf den Plätzen.
Der HR Monitor ist eine Dauerumfrage des Trendence Instituts zu verschiedenen Themen der Arbeitswelt. Befragt werden monatlich Beschäftigte sowie Schüler und Studierende. Die Umfragen stützen sich jeweils auf die Antworten von rund 1.000 Teilnehmenden.