Winds of Change 2022 – IDCs Top-10-Prognosen für IT-Entscheider
Trotz der Hoffnung auf eine Rückkehr zur Normalität müssen sich CIOs und IT-Führungskräfte auch im neuen Jahr auf turbulente und vor allem stürmische Zeiten einstellen.
Das neue Jahr verlangt von CIOs – genauso wie schon 2021 –, gleich an mehreren Fronten große Veränderungen zu bewältigen. Bei allem, was die IT-Macher anpacken, kommt es immer auf Tempo, Skalierung und Bandbreite an.
Die entscheidenden Herausforderungen für CIOs bestehen in den nächsten Monaten darin, Cloudcomputing und digitale Infrastrukturen in den Griff zu bekommen, das IT-Geschäftsmodell weiterzuentwickeln sowie das Datenmanagement und die Datensicherheit drastisch zu verbessern. Und das in einer Zeit, in der Umwälzungen, Unsicherheit und harter Wettbewerb das „New Normal“sind.
Die wachsende Kluft zwischen Unternehmen, die von der Erholung profitieren, und denen, die ums Überleben kämpfen, ist zum Teil auf die Ausprägung der jeweiligen technologischen Fähigkeiten zurückzuführen. Das zeigen IDCBefragungen immer wieder. CIOs müssen strategischer handeln und einen immer größeren Beitrag zum Business leisten, um das bestehende Geschäft zu schützen, widerstandsfähiger zu gestalten und gleichzeitig neue Geschäftsmodelle zu schaffen.
In den nächsten fünf Jahren werden CIOs auch hierzulande entscheidend dazu beitragen, ihre Unternehmen durch die Zeit des Wandels zu navigieren, indem sie unternehmensübergreifende IT-Ökosysteme aufbauen, neue Geschäftsmodelle und Erlösquellen proaktiv unterstützen, Mitarbeiter fördern und die Ausfallsicherheit stärken.
Modernisieren und neue Geschäftsmodelle finden
IT-Führungskräfte auf der ganzen Welt stehen verstärkt unter dem Druck, digitale Geschäftsmodelle zu entdecken und umzusetzen, Modernisierungsbremsen zu lösen und in ihren Betrieben eine nachhaltigere IT einzuführen. Sie sehen sich mit Herausforderungen und Chancen
konfrontiert, denen sie wahrscheinlich so kein zweites Mal im Leben begegnen werden:
Prognose 1: Bis 2026 werden 65 Prozent der CIOs einen technologiegestützten agilen und widerstandsfähigen Kreislauf aufbauen, der eine kollaborative Unternehmensführung, neue Servicebereitstellungs-Modelle und eine ergebnisorientierte Ausrichtung umfasst.
Prognose 2: 60 Prozent der CIOs werden bis 2023 hauptsächlich an ihrer Fähigkeit gemessen, neue Geschäftsmodelle und Erlösquellen zu entwickeln, die auf einer intensiven unternehmens- und branchenweiten Zusammenarbeit basieren.
Prognose 3: Technische Schulden werden zu einem ernsten Problem. Bis 2025 werden 75 Prozent der CIOs und CFOs wegen Projektverzögerungen oder -ausfällen, die durch die schlechte technische Umsetzung von Software oder Produkten verursacht werden, gezwungen sein, formelle Verfahren für das Management von technischen Schulden zu forcieren oder einzuführen.
Prognose 4: Angesichts der zunehmenden Notwendigkeit von hybriden und intelligenten Arbeitsplätzen werden bis 2024 rund 60 Prozent der CIOs den Anwendersupport neu konzipieren. Sie werden außerdem CoE-Teams (Center of Excellence) einrichten, um die notwendigen Investitionen in Technologie und Prozesse zu steuern.
Prognose 5: Bis 2026 werden 85 Prozent der Unternehmen ihre CIOs in die Lage versetzen, unternehmensübergreifende Investitionen in Data Governance, Qualität und Compliance zu tätigen.
Prognose 6: Bis 2024 werden 40 Prozent der CIOs daran scheitern, die Fähigkeiten der IT so zu verbessern, dass sie moderne digitale Infrastrukturen bereitstellt, eine technologiebasierte Governance des Ökosystems unterstützt und zu besseren Geschäftsergebnissen auf Basis von technischen Architekturen beiträgt.
Prognose 7: Durch den Druck von Investoren, die Verwaltungskosten zu minimieren, werden bis 2024 rund 40 Prozent der Betriebe mindestens ein Viertel der direkten IT-Ausgaben in operative Produkt- und Dienstleistungsbereiche verlagern.
Prognose 8: Trotz der Kosten und Reibungsverluste werden 60 Prozent der CIOs im neuen Jahr eine systemweite MultifaktorAuthentifizierung als Basisschutz gegen zunehmende Cyber-Security-Bedrohungen eingeführt haben.
Prognose 9: Bis 2025 werden 60 Prozent der CIOs zusammenarbeiten, um die Vorteile von Branchen-Ökosystemen als wichtige Ressource für Innovation, Datenaustausch, Differenzierung und Cyber-Security-Risikomanagement zu nutzen.
Prognose 10: 55 Prozent der CIOs aus den weltweit 2.000 größten Unternehmen werden bis 2023 dafür sorgen müssen, eine nachhaltige IT zu implementieren. Dazu gehört auch, Umwelt-, Sozial- und Governance-Prozesse in den Technologielebenszyklus einzubetten, von der Akquisition bis zum Verkauf.
Empfehlungen für CIOs und IT-Einkäufer
Starkes Windaufkommen kann auf drei Arten Kraft ausüben. Es kann zerstören, etwa Wirbelstürme und Tornados, oder es kann Energie erzeugen, die etwa von Segelschiffen oder Windrädern genutzt wird. Und schließlich kann ein plötzliches Auftreten starker Seitenwinde zu radikalen Kursänderungen und einer schnellen Neuausrichtung der Segel führen.
Bei der Navigation durch die starken Winde des Wandels, die durch den Klimawandel, Pandemien, den digitalen Wettbewerb und andere Kräfte hervorgerufen werden, sollten CIOs diese Kräfte für sich nutzen und sich ihnen dynamisch anpassen, um ihre Unternehmen voranzubringen.
Angesichts der volatilen und unsicheren wirtschaftlichen Aussichten ist das, was in der Vergangenheit gut funktioniert hat, keine Garantie für zukünftigen Erfolg. Eines liegt auf der Hand: CIOs brauchen neue Spielregeln für die kommende Ära. Diese wird geprägt sein durch modulare und anpassungsfähige digitale Infrastrukturen, die Orchestrierung von Business-Ökosystemen und komplexe Cloud-Computing-Umgebungen, die es zu beherrschen gilt. Hinzukommen werden datenzentrierte Kulturen und Praktiken, die den wahren Wert der Daten freisetzen.