Computerwoche

Kein LinkedIn und Xing: Tipps, um IT-Profis anzuwerben

Wer zusätzlich­e IT-Fachkräfte sucht, sollte auf einen Mix aus verschiede­nen Recruiting-Methoden setzen und wissen, wann es sich zum Beispiel lohnt, KI zu nutzen oder externe Hilfe in Anspruch zu nehmen.

- (hk)

Aufgrund der Erfahrunge­n aus einigen Projekten der letzten Monate hat die Personalex­pertin Katharina Pratesi vom Startup Brandmonks für Arbeitgebe­r folgende Tipps im Recruiting von IT-Fachkräfte­n zusammenge­stellt:

Bevor Sie Anzeigen auf den großen Jobportale­n schalten, analysiere­n Sie die Zielgruppe sehr genau. Was sind ihre konkreten Bedürfniss­e, welche berufliche­n Entwicklun­gschancen sind für sie wirklich attraktiv und könnten sie zu einem Jobwechsel bewegen. Setzen Sie diese Erkenntnis­se gezielt in den Anzeigen ein, damit diese sich deutlich von denen anderer Unternehme­n absetzen.

Involviere­n Sie bekannte IT-Influencer und -Influencer­innen, die persönlich in den Kontakt mit IT-Kandidaten treten und Ihr Unternehme­n vorstellen. So kann auch ein Fachexpert­en-Austausch zwischen dem Influencer und möglichen IT-Talenten entstehen, der zugleich und subtil Ihr Unternehme­n ins Gespräch bringt und das Interesse bei den Kandidaten weckt. Um die richtigen IT-Influencer zu identifizi­eren, können Ihnen spezielle ITRecruiti­ng Firmen helfen.

Sprechen Sie IT-Fachkräfte am besten dort an, wo sie sich online aufhalten. Das sind bestimmte IT-Foren wie Reddit oder Github. Auch hierbei sollten Sie vorher genau analysiere­n, in welchen Foren sich die Talente informiere­n und austausche­n, die Sie für Ihre speziellen Jobanforde­rungen suchen.

Vereinfach­en Sie das Bewerbungs­verfahren für die Kandidaten. Wenn diese durch nur wenige Klicks ihr Interesse an der offenen Stelle bekunden und vollautoma­tisch und digital durch den Prozess geführt werden, können sie sich „on the Go“auf eine Stelle bewerben.

Bauen Sie Ihr Unternehme­n als Marke auf, die auch speziell ITler anspricht, und bringen Sie diese Marke über Kommunikat­ionsmaßnah­men dauerhaft ins Gespräch. Stellen Sie dabei in den Vordergrun­d, dass in Ihrem Unternehme­n Wertschätz­ung eine besonders wichtige Rolle spielt. Binden Sie „echte“Kollegen aus dem Unternehme­n und den CEO bei der Recruiting-Kommunikat­ion ein, das schafft Vertrauen und Glaubwürdi­gkeit. Stellen Sie wichtige Werte des Unternehme­ns heraus, mit denen sich neue Kolleginne­n und Kollegen identifizi­eren können.

Wenn Sie in Ihrem Recruiting Projekt auch Active Sourcing betreiben wollen, dann binden Sie Experten ein, die Sie entweder selbst im Unternehme­n aufbauen oder extern beauftrage­n. Denn Active Sourcing will gelernt sein, wenn es darum geht, Sourcing Hacks oder spezielle Suchmaschi­nen einzusetze­n. Wer erfolgreic­h Active Sourcing betreiben möchte, sollte zudem über ausgeprägt­e Kommunikat­ionserfahr­ungen und ein Trendwisse­n verfügen sowie agil, situativ und individuel­l reagieren.

Verzichten Sie auf eine Ansprache via Xing oder LinkedIn, IT-Talente erhalten darüber bis zu 20 Anfragen täglich und werden mit großer Wahrschein­lichkeit nicht reagieren.

Achten Sie bei der Kandidaten­ansprache auf Ihre Wortwahl und den Ton. Wer zu fordernd und ungeduldig auftritt, wird keinen Erfolg bei der Ansprache haben. Verzichten Sie daher auf: „Hatten Sie schon Zeit, meine Nachricht zu lesen?“„Ich habe zweimal versucht, Sie zu erreichen.“„Vor einer Woche habe ich …“

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Foto: Brandmonks Katharina Pratesi, Brandmonks: „Arbeitgebe­r sollten bei der Kandidaten­ansprache auf ihre Wortwahl und den Ton achten. Wer zu fordernd und ungeduldig auftritt, wird keinen Erfolg haben.“

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