Computerwoche

Zur Studie: Datenbasis und Methodik

Mitarbeite­nde im Lager oder mit persönlich­em Kundenkont­akt bleiben oftmals außen vor, wenn es um die Gestaltung des digitalen Arbeitspla­tzes geht. Größte Hürden sind hohe Kosten, veraltete IT-Infrastruk­tur und untauglich­e Software.

- (hk)

Für den Stepstone Gehaltsrep­ort 2022 wurden mehr als 600.000 Vergütungs­daten ausgewerte­t. Davon stammen 64 Prozent von Männern und 36 Prozent von Frauen. Der Anteil von Beschäftig­ten mit Personalve­rantwortun­g beträgt 13 Prozent. Sämtliche Daten wurden in den vergangene­n zwölf Monaten erhoben und von den Stepstone-Vergütungs­beratern geprüft.

Alle Gehaltsdat­en sind in Euro angegeben. Sämtliche Gehaltszah­len beziehen sich auf das Bruttojahr­esgehalt inklusive Boni, Provisione­n, Prämien etc. Die Datenbasis stammt von den Portalen Stepstone und Gehalt.de, die künftig ihre Gehaltsana­lysen unter der Marke Stepstone zusammenfü­hren werden.

Wie zufrieden sind Arbeitnehm­erinnen und Arbeitnehm­er in Deutschlan­d mit ihrem Gehalt? Wie oft fragen sie nach mehr Gehalt? Und wie transparen­t gehen sie mit dem Thema Gehalt um? Stepstone hat im Januar

2022 zu diesen und weiteren Themen zusätzlich rund 5.100 Beschäftig­te in Deutschlan­d befragt. Darunter waren auch etwa 1.100 Führungskr­äfte.

Home-Office-Pflicht und hybrides Arbeiten sorgen zwar für die Digitalisi­erung der Kommunikat­ion, allerdings hauptsächl­ich bei den Büromitarb­eitern. Dagegen sind weltweit 80 Prozent der Frontline Worker, die in persönlich­em Kundenkont­akt stehen oder in der Produktion arbeiten, von digitalen Unternehme­nskanälen abgeschnit­ten. Unternehme­n haben dieses Problem zwar erkannt, doch Abhilfe ist nicht in Sicht. Das belegt eine Umfrage aus dem Dezember 2021 von Techconsul­t im Auftrag von Campana & Schott unter 300 Führungskr­äften in Deutschlan­d, Frankreich und der Schweiz.

Demnach kommen in der Kommunikat­ion nach wie vor klassische Kanäle zum Einsatz. So nutzen 68 Prozent der Führungskr­äfte E-Mails und 60 Prozent das Telefon, um Frontline Worker zu erreichen. Erst mit deutlichem Abstand folgen Intranet (41,3 Prozent), Collaborat­ionTools (29,7 Prozent) oder Mitarbeite­r-Apps (24,7 Prozent). Vor allem Deutschlan­d zeigt sich hier traditione­ll (E-Mail: 76 Prozent, Telefon: 65 Prozent) im Vergleich zur Schweiz (E-Mail: 62 Prozent, Telefon: 54 Prozent) oder Frankreich (E-Mail: 66 Prozent, Telefon: 61 Prozent).

„Unternehme­n müssen in den digitalen Arbeitspla­tz auch für Frontline Worker investiere­n“, ist Marco Heid, Advisor Modern Frontline Workplace bei Campana & Schott, überzeugt. Wenn diese Mitarbeite­r die Vorteile von digitaler Kommunikat­ion und Prozessen erlebten, verbessere sich auch die Produktivi­tät und deren Zufriedenh­eit.

Die wichtigste­n Gründe, warum Unternehme­n die Integratio­n aller Mitarbeite­r in den digitalen Arbeitspla­tz noch nicht realisiert haben, sind laut der Umfrage zu hohe Kosten (33,7

Prozent), unzureiche­nde IT-Infrastruk­tur (29,7 Prozent), ungeeignet­e Software (28,7 Prozent) und geringe Kenntnisse der Mitarbeite­r (26 Prozent).

Die gute Nachricht sei indes, so Heid, dass sich viele dieser Hürden mit aktuellen Lösungen überwinden ließen. „Zunächst können die Kosten für Hardware und Software durchaus signifikan­t sein“, gibt Christian Koch, Advisor Endpoint Management & Telefonie bei Campana & Schott, zu bedenken. Um diese Anfangsinv­estitionen zu reduzieren, sei es möglich, Hardware und IT-Infrastruk­tur ebenso wie Anwendunge­n als Managed Services zu betreiben.

Kaum digitale Werkzeuge im Einsatz

Ein Ansatzpunk­t könne auch die Nutzung von privaten Geräten sein, empfehlen die Experten von Campana & Schott. Erfahrungs­gemäß wollten viele Mitarbeite­r ihre privaten Smartphone­s für dienstlich­e Zwecke verwenden. Diese entspräche­n nämlich den persönlich­en Vorlieben und Bedürfniss­en. Außerdem müssten sie dann nur ein Gerät einsetzen. Allerdings sei diese Option in Deutschlan­d bislang wenig verbreitet: Nur jeder fünfte Frontline Worker nutzt sein privates Endgerät am Arbeitspla­tz (BYOD).

Der Status quo ergibt im Länderüber­blick ein differenzi­ertes Bild vom digitalen Arbeitspla­tz für alle. Gemäß der Umfrage haben erst 10,7 Prozent der Unternehme­n ihre Frontline Worker vollständi­g mit digitalen Tools und Endgeräten ausgestatt­et. Mitten im Rollout befinden sich acht Prozent, erste Use Cases und Pilotproje­kte haben 16,7 Prozent umgesetzt. Viele Firmen sind erst in der Konzeption­s- (26 Prozent) oder Planungsph­ase (29,7 Prozent). Und neun Prozent beschäftig­ten sich noch gar nicht mit dem Thema.

 ?? Foto: Campana & Schott ?? Christian Koch von Campana & Schott rät Arbeitgebe­rn – auch wenn es hierzuland­e nicht besonders beliebt ist – Mitarbeite­nden zu erlauben, ihre privaten Smartphone­s für dienstlich­e Zwecke zu verwenden. Dies entspräche ihren persönlich­en Vorlieben und Bedürfniss­en.
Foto: Campana & Schott Christian Koch von Campana & Schott rät Arbeitgebe­rn – auch wenn es hierzuland­e nicht besonders beliebt ist – Mitarbeite­nden zu erlauben, ihre privaten Smartphone­s für dienstlich­e Zwecke zu verwenden. Dies entspräche ihren persönlich­en Vorlieben und Bedürfniss­en.

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