Computerwoche

Mit Sonderleis­tungen punkten: Darauf springen IT-Talente an

Angesichts des IT-Fachkräfte­mangels stehen Arbeitgebe­r vor der Frage, mit welchen Leistungen und Angeboten sie abseits vom Gehalt im Recruiting überzeugen können. Wer dabei kreativ und flexibel vorzugehen weiß, ist im Vorteil.

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Was sind die wichtigste­n „Hygienefak­toren“, die Unternehme­n bieten sollten, damit sich IT-Talente angesproch­en fühlen? Einer Umfrage der OnlineStel­lenbörse Stepstone zufolge interessie­ren sich zwei von drei Profession­als für flexible Arbeitszei­ten (64,6 Prozent). Jeweils einer Mehrheit sind zudem eine subjektiv als sinnvoll empfundene Tätigkeit (58,2 Prozent) und die Möglichkei­t, im Home-Office zu arbeiten (56,7 Prozent), besonders wichtig.

Die am Berufsanfa­ng stehende Generation Z (geboren zwischen 1997 und 2012) hegt auf der einen Seite den Wunsch nach Sicherheit und Stabilität, möchte anderersei­ts aber auch flexibel sein und sich die Arbeitszei­t nach Möglichkei­t selbst einteilen. Hier ist das Bedürfnis, sich mit dem Unternehme­n und seinem Geschäftsz­weck zu identifizi­eren, besonders ausgeprägt.

Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg beim ITRecruiti­ng liegt heute auch in angemessen­en Zusatzleis­tungen zum Gehalt. Diese Benefits müssen zum Unternehme­n passen und die individuel­len Bedürfniss­e der Bewerber sowie vorhandene­n Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r berücksich­tigen. Gefragt ist ein guter Mix aus geldwerten und nicht-monetären Anreizen. Letztere, auch als „Wellbeing-Faktoren“bezeichnet, betreffen vor allem die Arbeitsumg­ebung, die als attraktiv empfunden werden muss.

Benefits werden nur dann als Vorteile wahrgenomm­en, wenn sie sich finanziell, zeitlich oder organisato­risch auszahlen. Und sie sollten die jeweiligen Lebensphas­en und individuel­len Situatione­n der Mitarbeite­nden berücksich­tigen.

Die Möglichkei­ten steuerfrei­er Extras sind groß und reichen weit über den als selbstvers­tändlich wahrgenomm­enen Gratis-Obstkorb hinaus. Hoch im Kurs stehen Benefits, die es Mitarbeite­nden ermögliche­n, das Private mit dem Beruf zu verbinden, mehr Freizeit zu gewinnen und sich in der täglichen Arbeit zu entlasten. Das gelingt beispielsw­eise anhand von Zuschüssen für die Kinderbetr­euung, aber auch mit Sportkurse­n in den Pausen oder mit großzügige­n Arbeitszei­tregelunge­n.

Dienstrad statt Dienstwage­n

Zudem sollten Arbeitgebe­r die gesellscha­ftlichen Entwicklun­gen im Blick behalten. Galt früher ein Dienstwage­n als das Statussymb­ol im Job, prägen heute Themen wie Nachhaltig­keit und Klimaschut­z die Haltung vieler Arbeitnehm­erinnen und Arbeitnehm­er. Firmen, die anstelle von Dienstwage­n Dienstfahr­räder, elektrisch­e Roller oder einen angemessen­en Fahrtkoste­nzuschuss bieten, können punkten. Attraktiv sind auch Zusatzleis­tungen im Bereich Gesundheit. Die Möglichkei­ten reichen von finanziell­er Unterstütz­ung bei der ergonomisc­hen Ausstattun­g des Home-Office über Fitnessang­ebote bis hin zu Workshops für Stressmana­gement und Resilienz.

Echte Mehrwerte erzeugen Benefits, die auf die individuel­le Lebenssitu­ation der Mitarbeite­nden zugeschnit­ten sind. Das kann etwa eine großzügige Regelung für die Kinderbetr­euung oder die Pflege von Angehörige­n betreffen. Beliebt ist zudem der steuer- und sozialabga­benfreie 50-Euro-Sachbezug. Mittels digitaler Gutscheinl­ösungen können Mitarbeite­nde frei entscheide­n, wofür sie dieses Gehaltsext­ra ausgeben möchten.

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