Warum sich der Blick in die IT-Glaskugel lohnt
Man muss nicht jedem Hype hinterherrennen – sagen auch die Analysten von Gartner. Doch zu wissen, wie sich bestimmte Trends entwickeln, hilft bei den aktuellen IT-Weichenstellungen.
Wenn Gartner Jahr für Jahr im Sommer seinen Hype Cycle Emerging Technologies vorstellt (siehe Seite 10), weht immer auch ein Hauch Science Fiction mit. Sicher, viele Unternehmen haben derzeit andere Sorgen, als sich mit dem Metaverse oder den Digital Humans zu beschäftigen. Doch wer den Hype Cycle als Spinnerei von Theoretikern abwertet, tut den Marktforschern mit Sicherheit Unrecht.
In vielen Betrieben dominieren in Zeiten einer aufziehenden Rezession die Sorgen. Explodierende Energiepreise, Inflation und unterbrochene Lieferketten lassen Manager derzeit schlecht schlafen. Doch gerade in solch unruhigen Zeiten geht es darum, effizient zu wirtschaften. Dafür spielt moderne IT eine entscheidende Rolle. Nein, wir empfehlen natürlich nicht, mit wehenden Fahnen irgendwelchen abgehobenen Trends hinterherzurennen. Es geht vielmehr darum, nüchtern auszuloten, wie IT dabei helfen kann, die Kosten zu senken und die aktuellen Krisen zu meistern. Viele Technologien sind bewährt und lassen sich zügig implementieren. Da muss auch gar nicht groß der Stempel „Digitale Transformation“draufstehen. Wer weiß, welche Trends sich langfristig wie entwickeln, kann die Weichen heute schon richtig stellen und läuft nicht Gefahr, in eine Sackgasse zu geraten.
Für die langfristige Orientierung lohnt es sich, den Hype Cycle zu lesen. Vieles von dem, was die Analysten in diesem Jahr thematisieren, autonome Systeme und Automatisierung etwa, hilft schon heute, aktuelle Probleme zu lösen. Und nicht zuletzt macht es Spaß, den Entwürfen und Utopien der Auguren zu folgen. Ich freue mich jedenfalls schon auf den Hype Cycle 2023.