Auf dem Weg zum Softwareriesen: Celonis erhält Kapital für weiteres Wachstum
Trotz (oder wegen) des angespannten wirtschaftlichen Umfelds sichert sich der Anbieter von Lösungen für Process Mining und Execution Management zusätzliches Investorengeld. Wie das bereits vor der Kapitalspritze wertvollste deutsche Startup bekannt gab, konnte es die im Juni 2021 gesicherte Serie D-Finanzierungsrunde von einer Milliarde Dollar um 400 Millionen Dollar erweitern. An der vom katarischen Staatsfonds Qatar Investment Authority (QIA) angeführten Erweiterung waren neben bestehenden Investoren auch neue Geldgeber beteiligt. Damit steigt die Unternehmensbewertung auf knapp 13 Milliarden Dollar. Gleichzeitig sagte ein Konsortium führender globaler Banken Celonis eine fünfjährige freie Kreditlinie in Höhe von 600 Millionen Dollar zu. Diese könne jederzeit in Anspruch genommen werden, zum Beispiel, falls sich Akquisitionsmöglichkeiten ergeben.
Konkrete Angaben, welche Unternehmen auf der Einkaufsliste stehen, machten die Münchner nicht. Stattdessen hieß es lediglich, das Unternehmen werde seine komfortable Kapitalposition nutzen, um in die Entwicklung von Produkten, strategische Portfolioerweiterungen und die globale Marktabdeckung über Industrien hinweg zu investieren. Zuletzt hatte Celonis im März 2022 den Konkurrenten PAF übernommen, um sich besseren Zugang zur Microsoft-Welt zu verschaffen.
Den beiden Mitbegründern und Co-CEOs Bastian Nominacher und Alexander Rinke zufolge befindet sich Celonis trotz eines schwierigen wirtschaftlichen Umfelds in einer guten Position. „Da Kunden mithilfe von Celonis-Produkten schnell ihre Prozesse verbessern und messbare Mehrwerte erzielen können, sei die Nachfrage noch nie so stark gewesen“, erläutert Rinke. „Dies gilt derzeit insbesondere für die Optimierung von in Mitleidenschaft gezogenen Lieferketten sowie Simulationen und Maßnahmen, um besser auf Inflation und Preissprünge reagieren zu können.“