Arbeitgeberwahl: Bewerber suchen Jobs über Google und auf Social Media
Die Loyalität zum Arbeitgeber sinkt, der Wechselwille steigt. Insbesondere junge Beschäftigte sind aktuell auf Jobsuche. Die, das zeigt die Studie Randstad Employer Brand Research 2022, nutzen dafür einen breiten Mix an Möglichkeiten.
Für die Studie Randstad Employer Brand Research 2022 wurden deutsche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befragt, was ihnen bei der Jobwahl wichtig ist und wie sie ihren nächsten potenziellen Arbeitgeber finden. Das Ergebnis: Auf Google halten 27 Prozent der Wechselwilligen Ausschau nach Jobs. Das sind vier Prozentpunkte mehr als 2021. Die Suchmaschine wird gefolgt von Jobportalen
(23 Prozent). Persönlichen Empfehlungen vertrauen 22 Prozent der Befragten, jede/r Fünfte zieht Recruiting-Agenturen hinzu.
Einen Boom verzeichnen die sozialen Medien. Seit 2021 hat sich die Nutzung dieser Kanäle bei der Jobsuche mehr als verdoppelt – von zehn auf 21 Prozent. Wichtigste Plattform bleibt Facebook, wenngleich mit deutlichen Einbußen (2022: 58 Prozent, 2021: 76 Prozent). Auf Instagram suchen 52 Prozent, per Twitter 33 Prozent und auf TikTok 29 Prozent. All diese Kanäle legten seit 2021 zu. LinkedIn wird von 16 Prozent, Xing von zwölf Prozent der Wechselwilligen zur Jobsuche genutzt.
Recruiting auf allen Kanälen
„Dass Bewerber verstärkt dort Stellen suchen, wo sie sich in ihrer Freizeit aufhalten – in den sozialen Medien – deutet auf eine hohe Wechselwilligkeit und Spontanität bei der Jobsuche hin“, analysiert Carolin Herbst, Director Group Human Resources bei Randstad Deutschland. Für Arbeitgeber gelte es, Bewerber dort abzuholen, wo sie sind, und ihr Recruiting möglichst breit aufzustellen.
Die Randstad-Ifo-Personalleiterbefragung aus dem ersten Quartal 2022 zeigt zwar, dass immerhin 36 Prozent der Unternehmen Social
Media für das sogenannte Active Sourcing nutzen, also die gezielte und direkte Ansprache von Kandidaten. Doch Stellenanzeigen werden laut dem Jobnavigator des Bundesarbeitgeberverbands der Personaldienstleister vor allem auf Jobportalen, dem Stellenportal der Bundesagentur für Arbeit und auf Firmenwebsites inseriert.
Wo Bewerber arbeiten wollen
Laut Randstad Employer Brand Research 2022 wird unter den Jobportalen indeed.com von den meisten Wechselwilligen besucht (62 Prozent). Auf das Angebot der Bundesagentur für Arbeit greifen 30 Prozent zurück – 18 Prozentpunkte weniger als 2021. Firmeneigene Karriereseiten liegen mit 13 Prozent von allen Suchkanälen auf Platz acht. „Eine Stellenanzeige auf der eigenen Website und im Jobportal zu schalten reicht nicht mehr. Wer auf allen Kanälen mit Jobangeboten präsent ist, erhöht seine Chancen, die richtigen Kandidaten zu erreichen“, ist Herbst überzeugt.
Bei welchen Unternehmen wollen wir arbeiten – und warum? Das ermittelt die Studie Randstad Employer Brand Research, die von unabhängigen Instituten in über 30 Ländern weltweit durchgeführt wird. Drei Elemente stehen dabei im Fokus: der Bekanntheitsgrad und die Attraktivität der abgefragten Unternehmen sowie die verschiedenen Schlüsselfaktoren, die einen attraktiven Arbeitgeber ausmachen. In Deutschland wurden Anfang 2022 3.727 Mitarbeiter und Arbeitsuchende im Alter zwischen 18 und 65 online befragt. Ein Aspekt der Studie widmet sich auch der Jobsuche.