Mehr Automatisierung und Analysen – Netsuite bohrt sein Cloud-ERP auf
Die Oracle-Tochter Netsuite hat auf der Kundenkonferenz Suiteworld neue Funktionen vorgestellt und adressiert mit ihrem Cloud-ERP nun auch verstärkt die Bereiche Customer Service und Personal.
Netsuite hat auf seiner Kundenkonferenz Suiteworld, die Ende September in Las Vegas stattfand, eine Reihe neuer Funktionen für mehr Effizienz, Automatisierung und bessere Datenanalysen in seinem Cloud-ERP vorgestellt. Angesichts der Umbrüche und Turbulenzen in der Wirtschaft müssten sich Unternehmen auf ihre Daten verlassen können, um neue Wege zur Rentabilität und zum Wachstum zu finden, sagte Evan Goldberg, Gründer des seit 2016 zu Oracle gehörenden ERP-Spezialisten.
Netsuite AP Automation soll helfen, Rechnungsund Zahlprozesse effizienter zu machen. Rechnungen lassen sich mit Hilfe von Scan- und OCRFunktionen automatisch erfassen und digitalisieren. Das soll manuelle Dateneingaben und die damit verbundenen Fehler reduzieren.
KI- und ML-Tools sorgen laut Hersteller dafür, dass das System nach und nach die Charakteristika bestimmter Rechnungstypen lernt und so die automatisierte Verarbeitung beschleunigt. Mit hinterlegten Genehmigungsprozessen in der Rechnungsabwicklung könne verhindert werden, dass falsche Beträge überwiesen oder Rechnungen doppelt bezahlt würden. Vorkonfigurierte Schnittstellen in Bankensystemen beschleunigen außerdem die Zahlungsabwicklung.
Mit Netsuite CPQ (Configure, Price and Quote) sollen sich Vertriebsprozesse effizienter und schneller aufsetzen lassen. Sales-Teams erhalten demnach bessere Einblicke in bestimmte Produktkonfigurationen und das Pricing. Laut Hersteller lassen sich damit Fehler in Angeboten vermeiden. Neben einem Konfigurator bietet das System voreingestellte Abläufe für die Angebotserstellung sowie eine Integration in verschiedene E-Commerce-Systeme. Darüber hinaus lässt sich mit CPQ eine Bill of Materials and Routing (BOM) erstellen, um Herstellungsund Logistikprozesse zu vereinfachen.
Mit Netsuite Ship Central erhalten Anwender ein Tool, um Fulfillment-Vorgänge zu optimieren. Die Software soll helfen, Lager- und Lieferprozesse zu beschleunigen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten dazu mobile Devices mit einer App an die Hand, um sämtliche Lager-, Verpackungs- und Versandabläufe abzuwickeln. Ship Central ist laut Hersteller eng mit dem Netsuite-Warehouse-ManagementSystem (WMS) verknüpft. Für die Warenwirtschaft bietet Netsuite zudem Warehouse Analytics an. Die Erweiterung ermögliche es den Kunden, ihr Datenmanagement zu vereinfachen und zügig Erkenntnisse aus ihren Datenbeständen zu gewinnen. Das Tool bietet Nutzern zwölf vorkonfigurierte Dashboards sowie voreingestellte Schlüsselmetriken für bestimmte Businessbereiche, beispielsweise das Kundenmanagement und die Finanzabteilung.
Mithilfe des Suitepeople-Workforce-Managements könnten Betriebe Arbeitskosten und Profitabilität besser ausbalancieren, versprechen die Netsuite-Verantwortlichen. Hierzu sollen sich Kennzahlen aus der Produktion, dem Vertrieb sowie der Personalplanung erheben und auswerten lassen. Das Tool beinhaltet Funktionen für die Aufgabenplanung und das Projektmanagement sowie die Gehaltsabrechnung und das Zeitmanagement der Belegschaft. Zudem soll es das Engagement der Mitarbeiter steigern, indem Routineaufgaben wie Schichtplanung, Zeiterfassung und Lohnberechnung automatisiert und vereinfacht würden. Suitepeople kann auch Empfehlungen für einen verbesserten Personaleinsatz geben.