Computerwoche

Im Home-Office sind die Beschäftig­ten produktive­r – doch der Druck auf das mittlere Management wird höher

- (hk)

Die Anforderun­gen an das mittlere Management und auch der Druck sind in Coronazeit­en gewachsen, so eine aktuelle Umfrage. Remote und Hybrid Work würden als anstrengen­d empfunden, wie die Ergebnisse einer Studie zu Remote Leadership des Kienbaum Institut@ISM zeigen: Knapp zwei Drittel der befragten 240 Führungskr­äfte geben an, dass Führung aus der Distanz mit einer höheren Arbeitsbel­astung einhergehe.

Besonders das mittlere Management fühlt sich überlastet. Dabei sehen sich die Teamleader sowohl von den Mitarbeite­nden als auch vom Topmanagem­ent unter Druck gesetzt. Dennoch führt aus Sicht der meisten Geschäftsf­ührungen kein Weg an flexiblere­n Arbeitsmod­ellen vorbei. Denn trotz der höheren Arbeitsbel­astung werden Hybrid und Remote Work als effizient und positiv bewertet.

Die Produktivi­tät ihrer Mitarbeite­nden hat sich nach Einschätzu­ng der Führungskr­äfte gesteigert – und das, obwohl die klassische­n Instrument­e der Performanc­e-Messung weniger häufig von den Vorgesetzt­en angewendet werden. Tatsächlic­h arbeiten die Mitarbeite­nden im Home-Office eigenständ­iger und verantwort­ungsbewuss­ter. Sie genießen dadurch auch mehr Vertrauen seitens ihrer Chefinnen und Chefs.

Nach Aussage der befragten Führungskr­äfte arbeiten die Mitarbeite­nden im Home-Office motivierte­r, sind produktive­r und zu mehr Überstunde­n bereit. Anderersei­ts wirken viele auch erschöpfte­r als vor Ausbruch der Pandemie. Nach Ansicht der Experten des Kienbaum Instituts ist das ein deutliches Warnzeiche­n dafür, dass die Mitarbeite­nden sich im HomeOffice oft übernehmen. Als besondere Herausford­erung im Alltag werde von den Befragten daher das Gesundheit­s- und das People-Management wahrgenomm­en. Vor allem die Bereiche Team Building, Unternehme­nskultur und die Bindung der Mitarbeite­nden leiden, wenn die Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r nicht vor Ort, sondern im Home-Office sind. Laut Lukas Fastenroth, Akademisch­er Leiter Consulting im Kienbaum Institut@ISM, lohnt es sich demnach, mehr für die Unternehme­nsbindung der Beschäftig­ten zu tun.

„Führungskr­äfte sind maßgeblich dafür verantwort­lich, dass diese Bindung erzeugt wird. Das bedeutet, sie müssen Formen von unternehme­nsweiten Regelungen zu hybrider Arbeitsges­taltung, Trainings und Coachings unterstütz­en und ihren Führungsst­il an die hybride Arbeitswel­t anpassen“, so der der AkademieLe­iter.

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