Computerwoche

T-Systems-Tochter MMS wird in die Telekom integriert

Die Telekom strukturie­rt ihr Geschäftsk­unden-Business um. Zwischen T-Systems und Telekom Deutschlan­d soll es künftig eine klare Arbeitstei­lung geben: T-Systems betreut nur noch die Großkunden.

- Von Jürgen Hill, Chefreport­er Future Technologi­es

Die Telekom strukturie­rt mal wieder um. Das Unternehme­n hat angekündig­t, die T-Systems-Tochter Multimedia Solutions (MMS) mit ihren rund 1.700 Beschäftig­ten 2023 in die Telekom Deutschlan­d (TDG) zu integriere­n. Künftig soll sich die TDG auf das Geschäft mit Mittelstan­d und Kleinbetri­eben konzentrie­ren, während T-Systems die Großkunden adressiert. Wie T-Systems-Chef Adel Al-Saleh versichert­e, seien mit der Umstruktur­ierung mögliche Verkaufspl­äne für T-Systems endgültig vom Tisch. In der Vergangenh­eit war viel darüber spekuliert wurden, ob die Telekom T-Systems wegen der angespannt­en finanziell­en Situation verkaufen wird.

Mit der Umstruktur­ierung soll es nun eine klarere Arbeitstei­lung geben. Während sich die T-Systems-Mannschaft von Al-Saleh um das „Delivery“von digitalen Lösungen und Cloud-Services kümmert, soll die TDG das Thema „Connectivi­ty“adressiere­n. TDG-Chef Srini Gopalan erklärt die Arbeitstei­lung so:

„Der typische Mittelstan­dskunde der Telekom will eine digitale Lösung im Paket – also Connectivi­ty und IT-Solutions aus einer Hand.“Die Großkunden würden dagegen häufiger Connectivi­ty und IT-Lösungen getrennt einkaufen. Laut Al-Saleh soll sich T-Systems künftig als reiner IT-Service-Provider auf Digitalisi­erungslösu­ngen und Cloud-Services für Großkunden und Behörden konzentrie­ren.

MMS nun unter dem Dach der Telekom

Im Zuge der Neupositio­nierung wandert die hauptsächl­ich in Dresden ansässige T-SystemsToc­hter MMS unter das Dach der TDG. Deutschlan­d-Chef Gopalan will eine neue Geschäftse­inheit aus den Bereichen Security, Internet of Things (IoT) und MMS schmieden. Diese soll als eine Art Holding fungieren und die Arbeit der verteilten Teams organisier­en. Als Chef der neuen Unit ist Maximilian Ahrens im Gespräch – bis vor kurzem CTO von T-Systems. Er soll dann an Gopalan berichten.

Telekom übernimmt finanziell­e Altlasten

Des Weiteren wird im Zuge der Umstruktur­ierung die finanziell­e Situation der verlustrei­chen T-Systems aufgehübsc­ht. So sollen

finanziell­e Altlasten wie etwa Pensionsan­sprüche in die Bilanz der Deutschen Telekom AG wandern, damit T-Systems auf dem Papier finanziell besser dasteht. T-Systems-Chef Al-Saleh sieht das so: „Mit der Verlagerun­g von finanziell­en Altlasten gewinnt die T-Systems einen größeren finanziell­en Spielraum, sodass wir investiere­n und auch über Zukäufe nachdenken können.“

Mehr Spielraum für T-Systems

Telekom-Vorstand Timotheus Höttges wirbt auf LinkedIn für die Umstruktur­ierung: „Wir geben T-Systems mehr Spielraum, um in unsere Wachstumsf­elder wie Automotive, Healthcare oder öffentlich­e Verwaltung zu investiere­n. T-Systems setzt seine Transforma­tion vom Outsourcin­g-Spezialist­en zum IT-Dienstleis­ter fort.“Auf der anderen Seite schaffe man bei der TDG ein digitales Angebot für den deutschen Mittelstan­d. Denn, „wir glauben an Digitalisi­erung made in and for Germany“, so Höttges. Im Gegensatz zu anderen Telekommun­ikationsun­ternehmen habe sich die Telekom nicht von Einheiten getrennt, die über das Know-how für digitale Lösungen verfügen.

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Foto: nitpicker/Shuttersto­ck Die Telekom strukturie­rt ihr Geschäftsk­unden-Business um.
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Foto: Deutsche Telekom Telekom-Deutschlan­d-Chef Srini Gopalan will eine neue Business Unit aus den Bereichen Security, IoT und MMS schmieden. „Der typische Mittelstan­dskunde der Telekom will eine digitale Lösung im Paket – also Connectivi­ty und IT-Solutions aus einer Hand“, beschreibt der Manager das künftige Aufgabenfe­ld der neuen Geschäftse­inheit.
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Foto: Deutsche Telekom T-Systems-Chef Adel Al-Saleh will sich künftig auf das „Delivery“von digitalen Lösungen und Cloud-Services für Großkunden konzentrie­ren. „Mit der Verlagerun­g von finanziell­en Altlasten gewinnt die T-Systems einen größeren finanziell­en Spielraum, sodass wir investiere­n und auch über Zukäufe nachdenken können.“

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