Hybrid Work braucht drei Zutaten
Marktforschungsergebnisse zeigen, dass Hybrid Work empathische Führungskräfte und eine klare Idee von Collaboration braucht. Wenn das gelingt, spielt der Standort keine Rolle mehr.
Die Analysten von Gartner haben versucht, einen Deckel auf die Diskussionen rund um hybrides Arbeiten zu machen (Seite 38). Ihren Marktforschungsergebnissen zufolge ist der Arbeitsplatz der Zukunft „hybrid-flexibel“. Manager sollten demnach endlich damit aufhören, ihre Schäflein um sich versammeln zu wollen. Die Beschäftigten könnten sehr gut selbst entscheiden, wann und wo sie an ihren – idealerweise klar gesteckten – Zielen arbeiten wollen.
Wichtig sind neben der Standortfrage zwei weitere Faktoren, die in der gegenwärtigen Diskussion oft untergehen: So sollten sich Unternehmen mit der Frage beschäftigen, was genau sie wann und in welchem Umfeld unter Teamarbeit verstehen wollen. Oft verbirgt sich hinter „Collaboration“ein Kessel Buntes. Anforderungen, Methoden, Tools, Hierarchien – vieles bleibt im Unklaren.
Der andere Aspekt ist das Führungsverhalten der Manager. Dort, wo Hybrid Work funktioniert, haben die Führungskräfte es in aller Regel geschafft, Kontrolldenken durch Vertrauen zu ersetzen. Die Menschen fühlen sich wahrgenommen, sie erleben ihre Vorgesetzten als einfühlsame Personen. Doch das ist nicht überall der Fall. Vor allem Betriebe mit starken Hierarchien sind weit weg von einer solchen empathischvertrauensvollen Führung.
Der Dreiklang freie Standortwahl für die Beschäftigten, eine optimale und bewusste Zusammenarbeit im Team sowie eine unterstützende, zugewandte Führung ist die Rezeptur, mit der Hybrid Work gelingen wird. Was Gartner in seiner Untersuchung herausgefunden hat, überrascht nicht wirklich. Die Tatsache, dass viele Betriebe so weit davon entfernt sind, gibt allerdings zu denken.