Trotz vorsichtiger CIOs: Gartner erwartet steigende IT-Ausgaben in Europa
Obwohl viele CIOs vorsichtiger geworden sind, rechnet Gartner für 2023 mit einem Anstieg der IT-Ausgaben um 3,7 Prozent in der Region EMEA.
Glaubt man der jüngsten Prognose von Gartner, steigen die IT-Ausgaben in der EMEA-Region im kommenden Jahr auf 1,3 Billionen US-Dollar. Das entspräche einem Wachstum von 3,7 Prozent gegenüber 2022.
„In turbulenten Zeiten zögern CIOs, neue Verträge zu unterzeichnen, sich zu langfristigen Initiativen zu verpflichten oder neue Technologiepartner zu gewinnen“, kommentierte John Lovelock, Distinguished Vice President Analyst bei Gartner, die Entwicklung. Auf die IT-Budgets wirke sich die Zurückhaltung aber nicht entscheidend aus. Betriebe im EMEA-Raum würden ihre IT-Budgets im Jahr 2023 erhöhen.
Nach seiner Einschätzung werden CIOs mit ihrem IT-Budget einen Balanceakt versuchen: „Sie werden beispielsweise digitale Technologien nutzen, um anderen Abteilungen zu helfen, die Effizienz zu steigern und Kosteneinsparungen zu erzielen.“Darüber hinaus würden sie Technologie einsetzen, um das Wertversprechen ihres Unternehmens, den Umsatz und die Interaktionen mit Kunden zu verbessern.
Nachdem Gartner für das laufende Jahr Rückgänge in allen Segmenten des ITK-Markts prognostiziert hatte, sieht es 2023 wieder deutlich besser aus. So sollen etwa die Ausgaben für Enterprise-Software in der EMEA-Region um 8,6 Prozent zulegen, nach einem prognostizierten Rückgang von 0,1 Prozent im Jahr 2022. Auch das Segment IT-Services gehört mit einem Wachstum von 6,6 Prozent zu den Bereichen, die sich am schnellsten von den Turbulenzen im laufenden Jahr erholen könnten. Besonders dynamisch entwickelt sich den Auguren zufolge der Markt für Cloud-Software. Viele CIOs im Raum EMEA verfolgten mittlerweile eine Cloud-First-Strategie und setzten cloudbasierte Systeme für Effizienz- und Transformationsvorhaben ein. Allein die Ausgaben für PublicCloud-Services sollen 2023 um 18,2 Prozent auf 131 Milliarden Dollar steigen. Der Anteil von Cloud-Software an den Ausgaben für EnterpriseSoftware werde dann bei 34 Prozent liegen.
Ganz anders die Situation im Consumer-ITMarkt, wo die Sorgen um eine drohende Rezession voll durchschlagen. „Wenn die Inflationsraten steigen und die Effekte länger anhalten, werden nicht nur Konsumenten mit niedrigem Einkommen ihre Ausgaben für Geräte reduzieren, sondern auch Gutverdienende,“erwartet Lovelock. Für 2023 prognostiziert Gartner einen Rückgang im Markt für Personal Devices um 2,6 Prozent. Im laufenden Jahr erwarten die Auguren sogar einen Umsatzeinbruch um 13 Prozent. Das wäre der höchste zweistellige Rückgang seit 2009.