Microsoft öffnet KI für alle – Bing mit KI-Copilot für das Web
Microsoft hat seinen KI-Chatbot-Service für alle geöffnet. Anders als ChatGPT basiert der Bot bereits auf dem moderneren KI-Modell GPT-4. Wir haben uns angesehen, wie Microsofts Bing-KI funktioniert.
Microsoft hat seinen KI-ChatbotDienst in Bing als „KI-gestützten Copilot für das Web“für jeden geöffnet. Um den KI-Bot auf einem WindowsPC zu nutzen, muss sich der User lediglich mit seinem Microsoft-Konto bei Bing anmelden. Im Edge-Browser erscheint dann oben rechts eine kleine blaue Sprechblase mit einem „b“. Ein Klick darauf öffnet den
Bot in der Seitenleiste des Browsers, sodass links immer noch eine Webseite angezeigt werden kann. Eine andere Zugriffsmethode auf die Bing-KI ist die Verwendung dieses direkten Links. Zudem ist die KI-Nutzung nicht auf den Desktop und Windows beschränkt. KI-unterstützte Versionen von Bing, Edge, Skype sowie Swiftkey sind auch für Android sowie iOS erhältlich und teilweise auch für Macs.
So funktioniert Microsofts KI-Bot
Microsofts KI-Bot funktioniert ähnlich wie ChatGPT und bezieht seine Informationen aus dem World Wide Web. Deshalb sollten die Antworten – auch wenn sie noch so plausibel wirken – kritisch auf ihre Genauigkeit und Korrektheit überprüft werden. Immerhin haben wir die Bing-KI bislang noch nicht dabei ertappt, dass sie so offensichtlich „halluziniert“wie etwa ChatGPT.
Technisch baut Microsofts KI auf GPT-4 auf, während das kostenlose ChatGPT noch auf den Vorgängern GPT-3 beziehungsweise GPT-3.5 basiert. Wer GPT-4 mit ChatGPT nutzen will, muss auf das kostenpflichtige ChatGPT plus umsteigen. Dabei sind die Unterschiede gewaltig: Während das GPT-3-Modell ungefähr 175 Milliarden Parameter unterstützt, sind es bei GPT-4 ungefähr eine Billion Parameter. Zudem wurde GPT-4 mit größeren Datensätzen trainiert und kann, anders als GPT-3, auch längere Zusammenhänge interpretieren.
Microsofts KI in der Praxis
Doch genug zu den technischen Hintergründen und zurück zu Microsofts KI-Copilot. Was uns daran besonders gefällt, ist, dass der Bot auch Bild- und Videoantworten liefert. Zudem nennt er in seinen Antworten im Gegensatz zu ChatGPT seine Quellen als Internet-Links. Auf die Frage nach einem neuen Restaurant in München erhält der Suchende etwa nicht nur eine Beschreibung der Restaurants, sondern am Ende der Antwort auch gleich die entsprechenden Links.
Und noch ein Unterschied fällt im Vergleich zu ChatGPT auf: Microsofts KI „denkt voraus“. Im Fall der Restaurantsuche etwa, fragt die KI, ob wir die Speisekarte sehen, einen Tisch reservieren oder in der Nähe einen Parkplatz finden wollen. Wird etwa letztere Frage bejaht, antwortet die KI mit einer kleinen Karte, die die Parkmöglichkeiten aufzeigt, die zudem Links zum Routenplaner sowie zu den Webseiten der Parkhäuser enthält.
Texte mit KI-Hilfe
Neben dem Chat bietet die Bing-KI unter dem Punkt „Verfassen“noch die Möglichkeit, Texte zu schreiben, zum Beispiel für Einladungen etc. Dabei kann der User zwischen verschiedenen Tonalitäten, Formaten und Längen wählen. Unter dem Strich lohnt es sich in unseren Augen also durchaus, die Bing-KI einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.