Kamera: Solide Qualität ohne Überraschungen
Bei der Frontkamera gibt es keine Unterschiede: Moto Z und Z Play sind jeweils mit einer 5-Megapixel-Weitwinkeloptik ausgestattet, die von einem LED-Blitzlicht flankiert wird. Die Bildqualität ist sehr gut, das Prädikat „SelfieSmartphone“haben beide auf jeden Fall verdient. Bei der Hauptkamera gibt es dagegen sichtbare Unterschiede, was schon daran liegt, dass unterschiedliche Bildsensoren eingebaut sind: Das Moto Z Play knipst mit 16 Megapixeln, das Moto Z mit 13. Andererseits ist die Bildsignalverarbeitung auf dem Z Play aufgrund des schwächeren Prozessors nicht so leistungsfähig wie auf dem Schwestermodell.
Bei optimalen Lichtverhältnissen bekommt man davon nichts mit, hier bewegen sich beide Modelle auf Top-Niveau und liefern eine sehr gute Bildqualität. Solche Idealbedingungen hält der Alltag allerdings selten bereit, stattdessen dominieren komplexe Lichtsituationen mit wenig Licht oder Kunstlicht. Hier fällt die Qualität deutlich ab und das Moto Z Play zeigt, warum es 250 Euro weniger kostet. Trotz der höheren Pixelzahl gehen Details schneller verloren, weil der Rauschanteil rapide zunimmt. Im direkten Vergleich sind Fotos außer- dem trotz ähnlicher Verschlusszeit generell dunkler, weil der Sensor nicht so viel Licht einfangen kann. Das Moto Z dagegen hat die größere Blendenöffnung (f1.8 statt f2.0), die mehr Licht auf den Sensor lässt. Hinzu kommt, dass das Moto Z über eine mechanische Bildstabilisierung verfügt, die Verwackler besser ausgleicht, was etwa bei 4K-Videoaufnahmen einen Unterschied macht.
Das Moto Z hat also die bessere Kamera, für einen Spitzenplatz neben der Elite um das Samsung Galaxy S7 und das Huawei Mate 9 reicht es aber nicht ganz. Bei der Kamera-Benutzeroberfläche hält sich Lenovo wie gewohnt sehr zurück. Während viele Hersteller überbordende Einstellungsmöglichkeiten und Sonderfunktionen bieten, geht es bei Moto Z und Z Play überschaubar zu. Die meisten Einstellungen sind in einem gut gemachten Profi-Modus gebündelt, darüber hinaus kann man nur wenig anpassen – wer gerne experimentiert, ist bei anderen Herstellern besser aufgehoben. Die bieten aber keinen so schönen Einstieg: Einmal Schütteln reicht, und die Kamera startet nahezu verzögerungsfrei. Auch die Auslöseverzögerung ist kurz und der Autofokus stellt schnell scharf.