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Xiaomi Mi Note 2

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Das Edel-Phablet nimmt Anleihen bei Samsungs Galaxy Note 7 und kann im Test überzeugen. Zwei Gründe sprechen dennoch gegen den Kauf per Direktimpo­rt

Das 2010 gegründete Startup Xiaomi erlebte innerhalb weniger Jahre einen phänomenal­en Aufstieg zu einem der größten Smartphone-Hersteller der Welt; im Heimatmark­t China stand man eine Zeit lang sogar an der Spitze. In den letzten Monaten hat der Lack allerdings Kratzer bekommen: Das Expansions­tempo ließ merklich nach, zudem verließ mit dem 2013 von Google abgeworben­en Hugo Barra ein prominente­r Mitarbeite­r das Unternehme­n. Hinzu kommt, dass die Ausdehnung in neue Märkte oft von Patentstre­itigkeiten begleitet wird, was Zweifel am langfristi­gen Erfolg des Unternehme­ns aufkommen lässt. Denn im Gegensatz zu einem anderen Global Player aus China, Huawei, verfügt Xiaomi über keinen starken Patent-Unterbau. Das dürfte auch der Grund sein, warum der Hersteller in Deutschlan­d nicht aktiv ist.

Was schade ist, denn das aktuelle Phablet-Flaggschif­f der Chinesen würde hierzuland­e sicher Freunde finden. Das Mi Note 2 kostet zwischen 450 Euro (4 GB RAM/64 GB ROM) und 550 Euro (6 GB RAM/128 GB ROM) – ein attraktive­r Preis für ein Modell, das optisch und technisch deutlich an Samsungs Super-Phablet Galaxy Note 7 erinnert, das die Koreaner wegen Akkuproble­men Ende 2016 vom Markt nehmen mussten. Wer mit dem Xiaomi liebäugelt, sollte aber unbedingt darauf achten, dass es sich um die „Global Version“des Mi Note 2 handelt, ein entspreche­nder Zusatz sollte in der Produktbes­chreibung enthalten sein – denn nur so ist gesichert, dass die in Deutschlan­d relevanten LTE-Bänder (insbesonde­re Band 20) unterstütz­t werden und dass eine internatio­nale Software-Version inklusive Google Play Store installier­t ist. Allein diese Hürde macht klar, dass der Kauf per Direktimpo­rt mit einigen Besonderhe­iten und Risiken verbunden ist – auf Seite 32 haben wir zusammenge­fasst, welche Punkte Sie berücksich­tigen müssen.

Displayrun­dung à la Samsung

Die augenfälli­gste Finesse des Mi Note 2 ist das OLED-Display, das zu den Rändern hin gebogen ist und daher rechts und links praktisch randlos in den Rahmen aus eloxiertem Aluminium übergeht. Eine solche Bauweise kennt man sonst nur von Samsungs TopModelle­n der Galaxy-Serie. Die Rückseite besteht ebenfalls aus Glas und ist symmetrisc­h gekrümmt, weshalb der Rahmen rechts und links deutlich schmaler ausfällt als oben und unten. Die beidseitig­e Biegung sorgt dafür, dass das Mi Note 2 außerorden­tlich gut aussieht und trotz der immensen Größe (der 5,7-Zöller ist 156 Millimeter lang) noch bequem in der Hand liegt. Das viele Glas bringt aber nicht nur Vorteile, denn die uns vorliegend­e klavierlac­kschwarze Variante (das Mi Note 2 ist in Graublau und Schwarz erhältlich) war innerhalb kurzer Zeit mit Fingerabdr­ücken übersät. Ein weiterer Kritikpunk­t ist die fehlende IP-Zertifizie­rung, das Smartphone ist also nicht wasserdich­t wie die Flaggschif­fe von Apple und Samsung.

Das 5,7 Zoll große Display bietet OLED-typisch exzellente Kontraste, ist mit 340 Candela aber nicht besonders leuchtstar­k. Ein weiterer Qualitätsu­nterschied im Vergleich mit Samsungs GalaxySeri­e ist der deutlich sichtbare Blaustich, wenn man seitlich auf den Bildschirm schaut. Und während die Koreaner die Ränder nutzen, um Steuerungs­elemente und App-Verknüpfun­gen zu platzieren

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