BOXCRYPTOR (
Die App aus Augsburg bietet jede Menge Leistung, wer alles nutzen möchte, muss jedoch ein Abo abschließen.
Wie das Konkurrenzprodukt Cryptomator stammt auch die BoxcryptorApp aus Deutschland, genauer gesagt aus Augsburg: Offenbar ist ein ausgeprägtes Bedürfnis nach Datenschutz und -sicherheit ein deutscher Wesenszug. Allzu viele Gemeinsamkeiten haben die beiden Produkte jedoch nicht, vom grundsätzlichen Funktionsprinzip und der eingesetzten Verschlüsselungstechnik einmal abgesehen: Sowohl beim Geschäftsmodell als auch bei der Umsetzung unterscheidet sich Boxcryptor teils deutlich vom OpenSource-Rivalen.
Breite Cloud-Unterstützung
Und diese Unterschiede sprechen im Wesentlichen für die Augsburger, wenn es auch ein paar Details zu bemängeln gibt. So liegt die BoxcryptorApp unter iOS trotz ihrer deutschen Herkunft nur auf Englisch vor, die Android-Version ist hingegen auf Deutsch zu haben. Die auf Tablets zur Verfügung stehende Bildschirmgröße nutzt die Cryptomator-App zudem wesentlich besser – Boxcryptor verdeckt etwa bei der Dateivorschau die meisten Bedienelemente und damit vor allem auch die Liste der im aktuellen Ordner befindlichen Dateien.
Doch auf der Habenseite bietet Boxcryptor deutlich mehr, angefangen bei der Auswahl der Cloud-Dienste, mit denen die App funktioniert: Von den großen Anbietern wie Dropbox, Onedrive und Google Drive über Amazons S3-Dienst und das für PrimeKunden attraktive Amazon Drive bis hin zu deutschen Anbietern wie der Telekom, Strato, GMX oder Web.de dürfte so ziemlich jeder Interessent die für ihn passende Option finden. Und anders als Cryptomator beherrschen die Augsburger eine Dateivorschau von PDF-Dokumenten, Textdateien, von Fotos, Videos und Audiodateien auch unter Android; in der iOS-App kommt noch eine Vorschau für Office-Dateien hinzu.
Daneben glänzt die auch für Mac und PC erhältliche Boxcryptor-App mit einem Passwortschutz und verfügt mit der Favoritenleiste über einen Schnellzugriff für häufig benötigte oder besonders wichtige Dateien. Auch ein automatischer Kamera-Upload ist bei Bedarf verfügbar. Das vielleicht beste Feature von Boxcryptor ist jedoch, dass die App nicht auf „ihren“verschlüsselten Ordner beschränkt ist, sondern auf alle Ordner in Ihrem Cloud-Konto zugreifen und damit als alternativer Dateimanager eingesetzt werden kann.
Kostenfrei, aber beschränkt
All das lässt sich zwar wie beim Konkurrenten kostenfrei nutzen, aber nur unter gewissen Einschränkungen: Gratis kann man lediglich zwei Geräte mit Boxcryptor verbinden, und Sie dürfen lediglich einen einzelnen Cloud-Anbieter verwenden. Wer mehr als zwei Geräte oder mehrere CloudDienste verwenden will, zahlt ab 36 Euro pro Jahr für ein unbeschränktes persönliches Nutzerkonto. Für Geschäftskunden steht ein Modell zur Verfügung, das auch sicheres und komfortables Zusammenarbeiten mit anderen Boxcryptor-Nutzern ermöglicht.
Beim ersten Start der App legen Sie einen kostenfreien Basis-Account an, über den Sie sich in den verschiedenen Apps und Geräten gegenüber Boxcryptor authentifizieren. Wichtig: Auch Boxcryptor ist ein „ZeroKnowledge“-Anbieter – verlieren Sie Ihr Passwort, haben Sie keinen Zugriff mehr auf Ihre Dateien.