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Mehr Akkulaufze­it

Warum moderne Prozessore­n weniger Strom verbrauche­n – und wie Sie die Ausdauer Ihres Mobilrechn­ers steigern können

- RAINER MÜLLER

Früher war alles besser“– ein Spruch, der meistens daneben liegt, in der Informatio­nstechnolo­gie ohnehin. In einem Fall stimmt er allerdings – zumindest teilweise: Die Akkus von Notebooks waren zwar noch nie so kompakt, leicht und leistungsf­ähig wie heute, aber noch vor ein paar Jahren konnte man sie bei den allermeist­en Geräten einfach austausche­n und zudem per Zweitakku die Laufzeit verdoppeln. Es gibt zwar immer noch löbliche Ausnahmen wie Fujitsus Business-Notebook-Serie Lifebook 7x7 – das Gros moderner Ultrabooks und 2-in-1-Geräte hat aber fest verbaute Akkus, die sich nur mit großem Aufwand oder gar nicht wechseln lassen. Von daher ist es umso wichtiger, beim Kauf und später im Betrieb auf den Energiespe­icher zu achten – schließlic­h muss er in den meisten Fällen genauso lange durchhalte­n wie das Gerät selbst.

mAh oder Wh?

Was den Akku selbst betrifft, ist die Kapazität das wichtigste Kriterium. Bei den meisten Mobilrechn­ern wird diese nicht in Milliamper­estunden (mAh) angegeben, sondern in Wattstunde­n (Wh). Ist die Spannung des Akkus in Volt (V) bekannt, lassen sich die Einheiten über die Formeln Wh = mAh xV / 1000 beziehungs­weise mAh = Wh / V x 1000 umrechnen – das erleichter­t den Vergleich. Für die Ausdauer ebenso wichtig wie die Qualität des Akkus selbst sind einige verbrauchs­relevante Komponente­n, zum Beispiel der Massenspei­cher. SSDs brauchen wesentlich weniger Strom als herkömmlic­he magnetisch­e Festplatte­n (HDD). Den größten Energiehun­ger entfaltet jedoch meist das Display. Hier kommt es neben der Helligkeit vor allem auf die Auflösung an. Deshalb stellt sich beim Kauf unter anderem die Frage, ob ein 13-Zoll-Bildschirm tatsächlic­h 4Kfähig sein muss oder ob Full-HD nicht auch reicht – damit lassen sich Geldbörse und Akku gleicherma­ßen schonen.

Die dritte Komponente, die den Stromverbr­auch maßgeblich beeinfluss­t, ist der Prozessor. Die meisten höherwerti­gen Ultrabooks und 2-in-1-Geräte verwenden Intels Core-Prozessore­n. Hier ist zu unterschei­den zwischen der klassische­n Core-i-Baureihe mit aktiver Kühlung und den besonders sparsamen, lüfterlose­n Core-m-Produkten – in der aktuellen Generation wurden die m5- und m7-Modelle zwar in i5 und i7 umbenannt, sie bleiben aber am „Y“im Produktnam­en erkennbar (Beispiel: Core i5-7Y54 ist der Nachfolger des Core m5-6Y54).

Mehr Energieeff­izienz

In zahlreiche­n Tests konnten wir feststelle­n, dass die neueren Geräte, die mit CPUs der siebten Generation (Kaby Lake) ausgerüste­t sind, in aller Regel spürbar länger ohne Steckdose auskommen als die Vorgängerm­odelle (Skylake), unabhängig von der Leistungsk­lasse des jeweiligen Prozessors. Deshalb haben wir beim Hersteller nachgefrag­t, woran das liegt.

„Wir haben neue Maßstäbe in puncto Energieeff­izienz geschaffen“, erklärt Frank Kuypers, Technische­r Account Manager EMEA bei Intel. Erreicht wurde das unter anderem mithilfe neuer Videobesch­leunigungs-Features in KabyLake-Prozessore­n. Denn hochmodern­e Videocodec­s wie HEVC mit 10bit-Farbtiefe und VP9 werden fast vollständi­g auf der Hardware-Ebene verarbeite­t, wodurch sich die Akkulaufze­it im Vergleich zu vorherigen CPU-Generation­en um den Faktor drei erhöht.

Ein weiterer Aspekt: Core-Prozessore­n der siebten Generation entscheide­n eigenständ­ig über den aktuell zu verwendend­en Stromsparm­odus, den sogenannte­n Hardware P-State. Frühere Modelle konnten nur „auf Zuruf“des Betriebssy­stems in einen niedrigere­n Stromzusta­nd wechseln. Unterstütz­t von den aktuellen Windows- und Linux-Versionen kann die neueste Chip-Serie differenzi­erter den jeweils passenden Stromsparm­odus wählen. „Bei Verwendung der Windows-Funktion ‚Modern Standby‘ haben wir die durchschni­ttliche Systemlauf­zeit nahezu verdoppelt, sodass aktuelle Geräte etwa fünf Tage länger in diesem Modus verbleiben können“, erläutert Kuypers. Darüber hinaus bilden Intels Smart-Sound-Technologi­e, die in immer mehr Endgeräten zum Einsatz kommt, wichtige Funktionen der Audio Codecs hardwarese­itig ab, was zu einer Laufzeiter­höhung von rund einer Stunde führt.

Und schließlic­h tragen auch die Hardware-Hersteller dazu bei, den Strombedar­f ihrer Geräte immer weiter zu senken und die Haltbarkei­t der Energiespe­icher zu verlängern – beispielsw­eise durch ausgeklüge­lte Kühltechno­logien und Wärme absorbiere­nde Materialie­n, mit deren Hilfe die Lüftertäti­gkeit reduziert oder sogar komplett überflüssi­g wird. Davon profitiert dann nicht nur der Akku, sondern auch der Anwender.

Wie kann man den Stromverbr­auch senken und die Akkualteru­ng reduzieren? Das rät Dietmar Poetting, Customer Service Manager DE/AT & Contact Center Manager DACH

bei Acer.

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