Arbeiten mit dem Smartphone
Den Laptop können Geschäftsreisende immer öfter im Büro lassen – immer mehr Aufgaben lassen sich auch mit dem handlichen Smartphone erledigen. Wir zeigen, welche Apps was ermöglichen
Nicht nur die Älteren unter uns werden sich vermutlich noch an Zeiten erinnern, als die geschäftliche Nutzung von Mobiltelefonen fast nur dem Austausch von Nachrichten und Dokumenten diente. Das Geschäft wurde dominiert von Blackberry und Windows Mobile. Beide spielen heute praktisch keine Rolle mehr. Und auch sonst hat sich in den letzten Jahren viel getan. Das Smartphone hat sich peu à peu zu einem vielseitigen BusinessWerkzeug gemausert. Das hat vor allem zwei Gründe. Erstens die technische Entwicklung – moderne Phones bieten eine Performance, die vor wenigen Jahren noch Laptops vorbehalten war. Und zweitens hat die SoftwareIndustrie für die alles dominierenden Plattformen Android und iOS inzwischen eine ganze Armada an Business-Apps für jedes erdenkliche Nutzungsszenario in petto.
Das wichtigste Arbeitsmittel der meisten geschäftlichen Anwender – neben dem jeweils verwendeten Mail-Programm – dürften die Werkzeuge zum Erstellen, Bearbeiten und Versenden von Office-Dokumenten sein. Auch unterwegs auf Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Präsentationen zugreifen zu können, versteht sich für viele „BusinessWorker“heute als eine Selbstverständlichkeit. Als Erstes kommt einem dabei meist das mobile Office-Paket von Microsoft in den Sinn. Denn Word, Excel, Powerpoint – und mit Abstrichen Outlook – markieren nach wie vor einen Quasi-Standard. Doch es gibt zahlreiche Alternativen zum Marktführer. Wichtig ist auch die Anbindung an einen Cloud-Speicher, denn zum einen sind die Storage-Kapazitäten der Smartphones meist recht überschaubar, zum anderen erleichtern Dropbox und Co den Datenaustausch.
Gratis ist nicht immer kostenlos
Doch damit ist es bei Weitem nicht getan. Allein SAP bietet über 50 Smartphone-Apps – sowohl mobile Clients ganzer Unternehmenslösungen als auch etliche kleinere Programme, die nur einzelne Workflows abbilden. Ein weiterer Schwerpunkt der angebotenen Business-Apps ist der Themenkomplex „Kommunikation und Zusammenarbeit“– besonders wichtig bei Teams, die an unterschiedlichen Orten tätig sind. Hinzu kommen diverse Spezial-Apps, die trotz ihres begrenzten Funktionsumfangs wertvolle Dienste leisten – etwa der Business Card Scanner, der Visitenkarten digitalisiert und gleich in die Kontaktliste überträgt.
Generell zu beachten ist, dass etliche an sich kostenlose Apps von geschäftlichen Anwendern nur gegen Gebühr genutzt werden dürfen. Umgekehrt ist der Einsatz der meisten originären Business-Apps gratis, sie erfordern allerdings eine entsprechende Backend-Infrastruktur im Unternehmen oder ein kostenpflichtiges Abo des entsprechenden Cloud-Dienstes.
Trotz der vielfältigen Möglichkeiten stößt das produktive Arbeiten am Smartphone aufgrund der limitierten Bildschirmgröße und der wenig präzisen Eingabesteuerung im TouchBetrieb recht schnell an seine Grenzen. Ein interessanter Ansatz von Samsung versucht, diese zu überwinden. Dabei wird das Topmodell Galaxy S8 mithilfe einer speziellen Dockingstation zum Desktop-Ersatz. Das funktioniert bereits recht gut – macht das Arbeiten am PC aber (noch) nicht überflüssig. Doch wer weiß, vielleicht kommen die BusinessNomaden von morgen bereits komplett ohne Notebook oder Tablet aus.