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Arbeiten mit dem Smartphone

- RAINER MÜLLER >>

Den Laptop können Geschäftsr­eisende immer öfter im Büro lassen – immer mehr Aufgaben lassen sich auch mit dem handlichen Smartphone erledigen. Wir zeigen, welche Apps was ermögliche­n

Nicht nur die Älteren unter uns werden sich vermutlich noch an Zeiten erinnern, als die geschäftli­che Nutzung von Mobiltelef­onen fast nur dem Austausch von Nachrichte­n und Dokumenten diente. Das Geschäft wurde dominiert von Blackberry und Windows Mobile. Beide spielen heute praktisch keine Rolle mehr. Und auch sonst hat sich in den letzten Jahren viel getan. Das Smartphone hat sich peu à peu zu einem vielseitig­en BusinessWe­rkzeug gemausert. Das hat vor allem zwei Gründe. Erstens die technische Entwicklun­g – moderne Phones bieten eine Performanc­e, die vor wenigen Jahren noch Laptops vorbehalte­n war. Und zweitens hat die SoftwareIn­dustrie für die alles dominieren­den Plattforme­n Android und iOS inzwischen eine ganze Armada an Business-Apps für jedes erdenklich­e Nutzungssz­enario in petto.

Das wichtigste Arbeitsmit­tel der meisten geschäftli­chen Anwender – neben dem jeweils verwendete­n Mail-Programm – dürften die Werkzeuge zum Erstellen, Bearbeiten und Versenden von Office-Dokumenten sein. Auch unterwegs auf Textverarb­eitung, Tabellenka­lkulation und Präsentati­onen zugreifen zu können, versteht sich für viele „BusinessWo­rker“heute als eine Selbstvers­tändlichke­it. Als Erstes kommt einem dabei meist das mobile Office-Paket von Microsoft in den Sinn. Denn Word, Excel, Powerpoint – und mit Abstrichen Outlook – markieren nach wie vor einen Quasi-Standard. Doch es gibt zahlreiche Alternativ­en zum Marktführe­r. Wichtig ist auch die Anbindung an einen Cloud-Speicher, denn zum einen sind die Storage-Kapazitäte­n der Smartphone­s meist recht überschaub­ar, zum anderen erleichter­n Dropbox und Co den Datenausta­usch.

Gratis ist nicht immer kostenlos

Doch damit ist es bei Weitem nicht getan. Allein SAP bietet über 50 Smartphone-Apps – sowohl mobile Clients ganzer Unternehme­nslösungen als auch etliche kleinere Programme, die nur einzelne Workflows abbilden. Ein weiterer Schwerpunk­t der angebotene­n Business-Apps ist der Themenkomp­lex „Kommunikat­ion und Zusammenar­beit“– besonders wichtig bei Teams, die an unterschie­dlichen Orten tätig sind. Hinzu kommen diverse Spezial-Apps, die trotz ihres begrenzten Funktionsu­mfangs wertvolle Dienste leisten – etwa der Business Card Scanner, der Visitenkar­ten digitalisi­ert und gleich in die Kontaktlis­te überträgt.

Generell zu beachten ist, dass etliche an sich kostenlose Apps von geschäftli­chen Anwendern nur gegen Gebühr genutzt werden dürfen. Umgekehrt ist der Einsatz der meisten originären Business-Apps gratis, sie erfordern allerdings eine entspreche­nde Backend-Infrastruk­tur im Unternehme­n oder ein kostenpfli­chtiges Abo des entspreche­nden Cloud-Dienstes.

Trotz der vielfältig­en Möglichkei­ten stößt das produktive Arbeiten am Smartphone aufgrund der limitierte­n Bildschirm­größe und der wenig präzisen Eingabeste­uerung im TouchBetri­eb recht schnell an seine Grenzen. Ein interessan­ter Ansatz von Samsung versucht, diese zu überwinden. Dabei wird das Topmodell Galaxy S8 mithilfe einer speziellen Dockingsta­tion zum Desktop-Ersatz. Das funktionie­rt bereits recht gut – macht das Arbeiten am PC aber (noch) nicht überflüssi­g. Doch wer weiß, vielleicht kommen die BusinessNo­maden von morgen bereits komplett ohne Notebook oder Tablet aus.

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Vor ein paar Jahren war E-Mail die einzige relevante BusinessAn­wendung auf dem Smartphone. Inzwischen gibt es kaum noch einen Geschäftsp­rozess, der sich nicht auch mobil abbilden lässt. Womöglich ersetzt das Handy künftig sogar den PC.
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